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Petits frères

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Petits frères: Fast dokumentarisches Jugendlichen-Porträt in der Banlieue zwischen Melancholie und Lebenslust.

Poster

Petits frères

Handlung und Hintergrund

Talia, wegen ihres kämpferischen Auftretens Tyson genannt, hat genug von ihrem Stiefvater und setzt sich mit ihrer Pitbull-Hündin Kim ab. Sie kommt in einem anderen Hochhaus einer Pariser Vorortsiedlung bei Freunden von Bekannten unter. Doch vier großspurige Jungs klauen ihr Kim, müssen ihn dann aber älteren Jungs überlassen, die Kim für einen Hundekampf missbrauchen wollen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Jacques Doillon
Produzent
  • Marin Karmitz
Darsteller
  • Stephanie Touly,
  • Ilies Sefraoui,
  • Mustapha Goumane,
  • Nassim Izem,
  • Rachid Mansouri
Drehbuch
  • Jacques Doillon
Musik
  • Oxmo Puccino
Kamera
  • Manuel Téran
Schnitt
  • Camille Cotte

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Petits frères: Fast dokumentarisches Jugendlichen-Porträt in der Banlieue zwischen Melancholie und Lebenslust.

    Jacques Doillon bewies sein Händchen für die Arbeit mit Kindern in Filmen wie „Der Mann, der weint“, „Der kleine Gangster“ oder „Ponette“. Ihn interessieren aber keine Kinderfilme, sondern er zeigt die Welt der Kinder aus ihrer Sicht und in einer Komplexität, die er für ehrlicher und direkter als die der Erwachsenen hält.

    „Was Kinder von der Welt der Erwachsenen trennt, kann nur die Regie offenbaren“: Für Produzent Marin Karmitz war Jacques Doillon der ideale Regisseur, einen Film über Kindheit zu drehen. Nicht die behüteten Kids in den Pariser Nobelvierteln stehen im Mittelpunkt, sondern die kleinen Strolche aus den berühmt-berüchtigten Banlieues, der Vororte voller sozialer Spannungen und Konflikte. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Stiefvater haut die 13jährige Talia von zu Hause ab begleitet von ihrem über alles geliebten Hund Kim. Im Glasscherbenviertel Pantin findet sie Unterschlupf beim Bruder eines Freundes und trifft vier Jungen in ihrem Alter. Zwar verstehen sie sich gut, was die Youngster aber nicht hindert, Talia den Hund zu klauen. Dem verzweifelt suchenden Mädchen erzählen sie scheinheilig, die „Großen“ seien für den Diebstahl verantwortlich. Die ältere Gang holt sich dann wirklich den Köter, um ihn für Hundekämpfe scharf zu machen. Das führt zur Solidarität der „kleinen Brüder“ mit Talia. Gemeinsam planen sie, das Tier zu befreien und legen sich mit der „Konkurrenzgang“ an.

    Fast dokumentarisch schildert Doillon Gruppenhierarchien, das langweilige Leben auf den Straßen, das Herumhängen der Jugendlichen, ihr vergebliches Warten auf „Action“, das sie mit Ausfällen gegen Gott und die Welt überbrücken. Dabei geht er den Sehnsüchten seiner Protagonisten nach, die trotz aller Tristesse ihren Träumen nachhängen. Auch wenn die sich wahrscheinlich nie erfüllen. Denn wer hier wohnt, ist gefangen im Teufelskreis von Armut, Kleinkriminalität und Gewalt. Die Dialoge überzeugen durch Authentizität, auch wenn sie im Original manchmal schwer zu verstehen sind. Man redet in „Verlan“, der Sprache der Vorstädte, bei der man die Silben verdreht. Der unprätentiöse Blick in französische Wirklichkeit gilt nicht gerade als gängige Kost, könnte aber ein frankophones, an sozialer Realität interessiertes Publikum durchaus anziehen. mk.
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