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„Peter Hase“: Eltern fordern Boykott des Animationsfilms

„Peter Hase“: Eltern fordern Boykott des Animationsfilms
© Sony Pictures

Am vergangenen Wochenende startete unter anderem in den USA der Animationsfilm „Peter Hase“. Der dort gezeigte Kampf des Hasen Peter gegen einen Bauern sorgt jetzt allerdings für ein Nachspiel. Eltern und Verbände forderten wegen einer beinahe tödlichen Szene eine Entschuldigung des verantwortlichen Filmstudios und riefen sogar zum Boykott von „Peter Hase“ auf.

Im Familienfilm „Peter Hase“ bekämpfen sich das titelgebende Tier und ein Bauer. Peter (im Deutschen gesprochen von Christoph Maria Herbst) und Mr. McGregor (Domhnall Gleeson) schrecken auch vor Gewalt nicht zurück und vor allem eine Szene sorgt bei Eltern und Organisationen für Beschwerden, einige riefen sogar zum Boykott auf.

Hier könnt ihr euch einen ersten Eindruck von „Peter Hase“ bilden:

Peter Hase - Trailer Deutsch

Mr. McGregor leidet nämlich unter einer Brombeer-Allergie, was die Tiere auch wissen und für sich nutzen wollen. Entsprechend versuchen sie, die für McGregor potentiell tödlichen Früchte in seinen Mund zu werfen – was ihnen tatsächlich gelingt. McGregor bricht anschließend unter Krämpfen zusammen und kann sich nur mit Mühe selbst einen EpiPen injizieren, wodurch er überlebt. Kurz zuvor dachten die Tiere allerdings, sie hätten den Bauern getötet und brachen in Jubel aus.

Experten sind besorgt, dass Kinder tatsächlich Allergiker in Gefahr bringen könnten

Allergiker-Verbände und Eltern, die selbst oder deren Kinder betroffen sind, beschweren sich über den leichtfertigen Umgang mit möglicherweise tödlichen Allergien. Kenneth Mendez, Präsident der Asthma and Allergy Foundation of America, sagte beispielsweise der New York Times: „Dieses Leiden zu verharmlosen schadet unseren Mitgliedern, weil es die Öffentlichkeit dazu ermutigt, die Risiken von allergischen Reaktionen nicht ernst zu nehmen.“ Eine nachlässige Haltung könnte dazu führen, dass einige Personen so handeln, dass sie Allergiker in Gefahr bringen.

Dr. Andrew Adesman, Chef der Verhaltensabteilung in einem Kinderkrankenhaus in New York, teilte seinen Sorgen ebenfalls in einem Interview der New York Times mit. Es gebe einige Untersuchungen, die nahelegen, dass Kinder tatsächlich wie im Film gezeigt agieren und andere Kinder mit Lebensmittelallergien so in Gefahr bringen. Er könne die Aufregung deshalb nachvollziehen.

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Sony entschuldigte sich bereits für die Szene

Bei change.org wurde eine Petition gestartet, die eine Entschuldigung des verantwortlichen Filmstudios Sony Pictures einfordert. Aktuell hat diese Petition über 12.000 Unterschriften gesammelt. Sony Pictures kam der Aufforderung bereits nach. In einem Statement von Sony heißt es: „Lebensmittelallergien sind ein ernstes Problem. Unser Film hätte sich nicht darüber lustig machen sollen, dass der Erzfeind von Peter Hase, Mr. McGregor, allergisch gegen Brombeeren ist; auch nicht in einer albernen, situationskomischen Art.“ Man entschuldige sich aufrichtig dafür, dem Thema gegenüber nicht sensibler vorgegangen zu sein.

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„Peter Hase“ startet in den deutschen Kinos am 22. März 2018. Die Szene mit Mr. McGregor, die gerade für Diskussionen sorgt, werden dann auch Kinder hierzulande sehen. Eltern sollten sich dessen bewusst sein, mit ihren Kindern über das Thema Allergien reden und sie dafür sensibilisieren. Denn es kann in niemandes Interesse sein, dass jemand durch leichtfertiges oder rücksichtsloses Verhalten seine Mitmenschen in Gefahr bringt.

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