ostPunk! too much future: Dokumentarfilm über die Punkszene der DDR: Ein Musik- und Gesellschaftsporträt.
Handlung und Hintergrund
Zeitgleich mit dem Aufkommen der Punk-Welle in der Welt erblühte auch in der DDR die alternative Subkultur, nur unter verschärften Bedingungen: Die Verweigerungshaltung in dem totalitären SED-Regime war gefährlich, da der Überwachungsstaat für seine Bürger die Zukunft regulierte. Das „no future“ von Bands wie „Wutanfall“, „Schleimkeim“, „Schlachthofarbeiter“, „Betonromantik“ oder „Namenlos“ stemmte sich gegen den verordneten Optimismus und die soziale Überversorgung, und war letztlich genauso authentisch und laut wie im Westen.
Den Konflikt von Planwirtschaft und Individualismus im Arbeiter- und Bauernstaat zeichnet Carsten Fiebelers Dokumentarfilm mit rhythmischen Bildcollagen aus Archivmaterial und viel musikalischem Krach nach. Ein mitreißendes Portrait der Punkkultur.
In der DDR galt in der Punkszene nicht der Leitspruch „No Future“ wie etwa in Großbritannien, sondern eher „too much future“. Bands wie Wutanfall, Schleimkeim, L’Attentat, Betonromantik oder Planlos spielten gegen ein zuviel an sozialer Einbindung und Zukunftsplänen an und wurden vom Staat nicht gerade wohlwollen betrachtet.