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Nobody Walks

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Nobody Walks: Eine hübsche junge Frau (Olivia Thirlby aus „Dredd“) stiftet ohne böse Absicht Verwirrung in einer zuvor (und womöglich auch hernach) glücklichen Künstlerfamilie in diesem gut beobachteten und ebenso gespielten Beziehungsdrama vor kalifornischen Nobelviertel-Kulissen. Amouröse Befindlichkeiten von Alt wie Jung werden glaubwürdig episodisch thematisiert, für überraschende Wendungen ist gesorgt, der Moralhammer...

Handlung und Hintergrund

Martine kommt von New York nach L.A., um handwerkliche und gastgebende Hilfe in Anspruch zu nehmen für ihren neuen Experimentalfilm von dem Soundeffekt-Experten Peter. Der ist glücklich verheiratet mit der Psychotherapeutin Julie, doch die hübsche Martine verfehlt ihre Wirkung bei ihm nicht. Julie erhält derweil in ihrer Praxis Avancen von einem jungen Schauspieler und ist sich nicht sicher, wie sie darauf reagieren soll. Unterdessen macht sich der wesentlich ältere Italienischlehrer an ihre minderjährige Tochter heran.

Ein kalifornisches Ehepaar der besseren Gesellschaft versucht sich in verschiedenen Formen des Seitensprungs. Gut beobachtetes Gesellschafts- und Beziehungsdrama mit glaubwürdigen Figuren und Wendungen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ry Russo-Young
Produzent
  • Jonathan Schwartz,
  • Andrea Sperling,
  • Alicia van Couvering
Darsteller
  • John Krasinski,
  • Olivia Thirlby,
  • Jane Levy,
  • Rosemarie DeWitt,
  • Dylan McDermott,
  • Emma Dumont,
  • Rhys Wakefield,
  • Sam Lerner,
  • India Ennenga,
  • Samantha Ressler,
  • Blaise Embry,
  • Stacy Barnhisel
Musik
  • Will Bates,
  • Fall On Your Sword
Kamera
  • Chris Blauvelt
Schnitt
  • John Walter
Casting
  • Kerry Barden

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Weil sie Hilfe bei der Tongestaltung ihres Films braucht, reist die junge New Yorker Videokünstlerin Martine nach Los Angeles. Dort leben Peter und Julie in einem wunderschönen Haus, mitten in den Canyons. Peter ist Sound Designer und erklärt sich bereit, Martine zu helfen, wo er nur kann. Doch dann verliebt sich Peter in die hübsche Frau und reagiert eifersüchtig, als er merkt, dass Martine mehr Interesse an seinem jungen Assistenten David zeigt. Der wiederum ist das Objekt der Begierde für Julies 16-jährige Tochter Kolt. Und Julie selbst muss einen Patienten abwehren, der in ihr mehr sieht als nur die professionelle Therapeutin. Der Film der Regisseurin Ry Russo-Young erzählt die Geschichte eines modernen Liebesreigens. Alles beginnt mit der jungen Martine, die mit einer Mischung aus Unschuld und Sex-Appeal in eine Ehe einbricht, selbst aber scheinbar gar nicht weiß, was sie da anrichtet. Der Film schafft es auch in dramatischen Momenten völlig unaufgeregt zu bleiben, die Dialoge sind lakonisch kurz, verraten aber zwischen den Zeilen sehr viel über das verborgene und aufgewühlte Innenleben der Protagonisten. Hier merkt man die Handschrift Lena Dunhams, die am Drehbuch mitgewirkt hat und das harte New York mit dem chilligen Los Angeles kollidieren lässt. Durch die Figur der Martine werden die Lebenskonzepte aller in Frage gestellt, kommen verdrängte Wünsche ans Licht, verdeckter Frust tritt hervor, begleitet vom großartigen Sound des Films. Immer wieder lässt sich Peter bei seinen Sessions mit Martine neue Ideen einfallen, bei denen man als Zuschauer gerne die Augen schließt und die Geräusche im Kopf zu Bildern werden lässt. Ein sinnlicher Film über die Illusion der Liebe und die alltägliche Suche nach dem Sinn im Leben.

      Jurybegründung:

      Ein Wort von Oscar Wilde besagt, dass man Versuchungen am besten überwindet, in dem man ihnen nachgibt. Dass Versuchungen immer und überall lauern und selbst eine augenscheinlich heile Familie davon bedroht werden kann, wird einmal mehr in diesem, beim Festival von Sundance preisgekrönten Film demonstriert. Eine junge Künstlerin namens Martine kommt nach Los Angeles, um dort gemeinsam mit einem Tontechniker und Filmkomponisten die Untermalung für eine von ihr konzipierte und gefilmte Schwarzweiß-Produktion über Ameisen und Skorpione zu erarbeiten. Sie wird gastfreundlich aufgenommen, da ihre Mutter eine alte Freundin der Frau des Komponisten ist. Schon bald aber verletzt Martine ohne je über die Konsequenzen nachzudenken alle moralischen oder ethischen Verpflichtungen, die sich auch mit dem Begriff Gastfreundschaft verbinden. Scheinbar gedankenlos lässt sie sich mit dem Gastgeber ein, dessen Ehe, wie er selbst sagt, „kompliziert ist“, hat nebenher noch eine rasche Affäre mit dem Assistenten des Künstlers, in den die 16jährige Tochter des Hauses hoffnungslos verliebt ist, und ist scheinbar verwundert, dass die durch ihr Verhalten verletzten Menschen sie nicht länger in ihrem Umfeld haben möchten. Martine nimmt, was sie bekommt, eine 23jährige, die sich nicht um das Chaos schert, das sie anrichtet, die völlig auf sich bezogen durchs Leben geht. Doch ist sie nicht die Einzige, die in Versuchung gerät, bzw. zur Versuchung wird. Aber nicht jeder geht der Versuchung nach, mancher beherrscht die Kunst, sich ihr zu widersetzen wie die Ehefrau des Komponisten, die sich den Annäherungsversuchen eines Patienten erwehrt. Dass eine junge Frau für einen um einiges älteren Mann zur Herausforderung werden kann, ist kein neues Thema im Film, sondern der Stoff, der immer wieder als Basis für Kinodramen dient. Hier aber wird die Thematik sehr ruhig und unaufgeregt inszeniert, die unterschwellige Dramatik fast unterkühlt gespiegelt, wobei mancher Dialog unter einer gewissen Blutleere und hölzernen Starrheit leidet. Alle Darsteller spielen überzeugend, auch die wenig sympathische Hauptfigur, deren Distanz zu jeglichem Gefühl, abgesehen von ihrem Egoismus und Opportunismus, sowie ihr Mangel an Empathie ein beunruhigendes Element der Handlung bilden. Am Ende gibt es keine Gewinner, sondern nur beschädigte Charaktere, die versuchen müssen, die Scherben wieder zusammen zu setzen, die Martine hinterlassen hat - aber vielleicht war sie letztlich nur der Auslöser, um die Brüche in den Beziehung auszuleuchten, die schon vor ihrer Ankunft offensichtlich bestanden hatten.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Eine hübsche junge Frau (Olivia Thirlby aus „Dredd“) stiftet ohne böse Absicht Verwirrung in einer zuvor (und womöglich auch hernach) glücklichen Künstlerfamilie in diesem gut beobachteten und ebenso gespielten Beziehungsdrama vor kalifornischen Nobelviertel-Kulissen. Amouröse Befindlichkeiten von Alt wie Jung werden glaubwürdig episodisch thematisiert, für überraschende Wendungen ist gesorgt, der Moralhammer bleibt in der Gerätekiste. Hochwertige Ergänzung im Anspruchsregal.
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