Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. No Place on Earth - Kein Platz zum Leben

No Place on Earth - Kein Platz zum Leben

000538482.mp4
Anzeige

No Place on Earth: Doku über ein Höhlensystem in der Ukraine, in der sich jüdische Familien vor den Nazis verteckten.

Poster

No Place on Earth - Kein Platz zum Leben

Handlung und Hintergrund

Als der amerikanische Höhlenforscher Christopher Nicola 1993 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in die Westukraine reist, um seine eigene Herkunft zu erforschen, entdeckt er in einer Höhle Spuren, die ihn zu einer unglaublichen Geschichte führen: 1942 hatten sich hier die Stermers und andere jüdische Familien vor den Deutschen versteckt. Eineinhalb Jahre lang harrten sie in der Finsternis aus, geplagt von Hunger, Trinkwassermangel, Kälte und in permanenter Gefahr, von Landsleuten verraten oder der SS entdeckt zu werden.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Janet Tobias
Produzent
  • Molly Thompson,
  • Susan Werbe,
  • David McKillop,
  • Timm Oberwelland,
  • Katja Zink,
  • Andrew O’Connell,
  • J. Flint Davis,
  • Jeffrey H. Field,
  • Steven Ruchefsky,
  • Paul Laikin,
  • Rafael Marmor,
  • Nadav Schirman,
  • Susan Barnett,
  • Zita Kisgergely
Darsteller
  • Christopher Nicola
Drehbuch
  • Janet Tobias,
  • Paul Laikin
Musik
  • John Piscitello,
  • Fred Hersch
Kamera
  • César Charlone,
  • Eduard Grau,
  • Sean Kirby,
  • Peter Simonite
Schnitt
  • Deirdre Slevin,
  • Claus Wehlisch
Casting
  • Mária Boros

Bilder

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
5Sterne
 
()
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Der Emmy-preisgekrönten Regisseurin Janet Tobias ("Life 360") schuf mit "No Place On Earth - Kein Platz zum Leben" einen herausragenden Dokumentarfilm. Herausragend, da hier eine nahezu fantastisch anmutende, aber wahre Überlebensgeschichte erzählt wird. Es scheint unfassbar, welche Strapazen hier Erwachsene und Kinder auf sich nahmen, um am Leben zu bleiben. Es ist bewegend, welche Liebe, welchen Mut und nicht zuletzt welche starken Glauben an die Hoffnung vor allem bei der Familie Stermer geherrscht haben muss - anders wäre ein Überleben nicht möglich gewesen.

      Doch "No Place On Earth" fasziniert auch durch die starke, spannende Inszenierung. Der Film zieht den Zuschauer sofort ins Geschehen hinein, fasziniert von der ersten Sekunde an. Das liegt nicht zuletzt auch am sympathischen Höhlenforscher Christopher Nicola, der als Erzähler die Geschichte beginnt und dann den Stab an die Stermers übergibt. Und gerade die alten Brüder, die hier abwechselnd von der abenteuerlichen Odyssee ihrer Familie bis in die Höhle berichten, schließt der Zuschauer sofort ins Herz. Die Stermers scheinen gänzlich frei von Wut oder gar Zorn über ihre einstigen Verfolger oder alten Nachbarn zu sein, von denen einige sie bei der SS verrieten. Sie scheinen sich den Humor auch in Ausnahmesituationen immer bewahrt zu haben. Das ist beeindruckend und faszinierend.

      Deshalb hört und sieht man auch wie gebannt zu, wenn die Stermers ihre Erinnerungen hervorholen, während die Zeit um 1942 in aufwendigen Rekonstruktionen zum Leben erweckt wird. Kameramann César Charlone ("City of God", "Der ewige Gärtner") schuf unvergessliche Bilder vom Inneren der Höhle, die diese Geschichte noch greifbarer machen. Und wenn Höhlenforscher Nicola die Stermers – mittlerweile alle über 80 – zurück in der Ukraine in die Höhle begleitet, ist das nicht nur für die Protagonisten auf der Leinwand ein bewegender Moment. Und dann wird sich der Zuschauer anhand des Films der Ungeheuerlichkeit ihres Überlebens und Überlebenskampfes wirklich bewusst.

      Fazit: "No Place On Earth" ist ein sehenswerter Dokumentarfilm, der eine im Grunde unglaubliche, aber wahre Geschichte bewegend und überaus spannend erzählt. Ein Film, der noch lange nach dem Kinobesuch nachwirkt.
      Mehr anzeigen
    2. No Place on Earth - Kein Platz zum Leben: Doku über ein Höhlensystem in der Ukraine, in der sich jüdische Familien vor den Nazis verteckten.

      Mit großem Aufwand erzählt Janet Tobias‘ Dokumentation die Geschichte jüdischer Familien nach, die sich in einer ukrainischen Höhle vor den Nazis versteckten.

      Auch fast sieben Jahrzehnte nach Kriegsende finden sich noch unbekannte Facetten, die tief bewegend vom Überlebenskampf der Juden unter der europaweiten Nazi-Herrschaft künden. Das gelingt der Doku über den US-Höhlenforscher Christopher Nicola, der 1993 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in einer westukrainischen Höhle auf die Spur einer unglaublich anmutenden Geschichte kommt: In dem weit verzweigten Höhlensystem hielten sich mehrere jüdische Familien jahrelang vor der SS versteckt. Janet Tobias, Produzentin der Emmy-gekrönten Serie „Life 360“, erreicht ausgerechnet mit aufwändigen Spielfilm-Szenen beklemmend-klaustrophobische Echtheit - erschaffen durch die fabelhafte Montage sowie hochkarätige Kameramänner wie César Charlone („City of God“) und Eduard Grau („Buried - Lebend begraben“).

      Wie in Agnieszka Hollands „In Darkness“ taucht man mit Nicola nach einer kurzen Einführung ins Jahr 1942 und in eine totale Finsternis, in der die Mitglieder der Familie Stermer flüchten. Der Einmarsch der Wehrmacht hatte ihre Ausreise vereitelt. Nachdem sie von Versteck zu Versteck gehetzt sind, wird das unterirdische Höhlenlabyrinth ihre letzte Zuflucht: Unter primitivsten Bedingungen harren sie in kalter Dunkelheit über eineinhalb Jahre aus, geplagt von Hunger und Durst, ständig in Gefahr, von korrupten Landsleuten und SS-Suchtrupps entdeckt zu werden. Wie Verdammte, für die es keinen Platz auf der Erde gibt, so beschreibt es Saul Stermer selbst. In der Not haben er und seine Angehörigen keine Freunde, werden verraten, verhaftet und haben bereits den Tod vor Augen - nur durch einen Deal mit einheimischen Schergen können die meisten entkommen.

      Wie die Gemeinschaft der Überlebenden nach 67 Jahren an diesen Ort zurückkehrt und die eigenen Spuren wiederfindet, vermittelt die Doku leise, mitfühlend, mit dezentem musikalischen Einsatz - und überaus herzergreifend. Das Wunder, nach der Befreiung durch die Rote Armee ins Leben zurückzukehren, wieder Sonnenlicht und blühende Wiesen zu sehen, ist in Interviews aller Beteiligter ganz unmittelbar und intensiv mitzuerleben. Damit erreicht die Mischung aus Fakten und Re-Enactment eine packende Spielfilm-Dramaturgie. tk.
      Mehr anzeigen
    Anzeige