Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Mum & Dad

Mum & Dad

Anzeige

Mum & Dad: Im Gegensatz zu manch anderen Beispielen jüngeren Folterhorrors zeigte sich die fachkundige Kritik generös gegenüber diesem schrägen britischen Schauerstück, in dem sich amerikanische Elemente vom „Texas Chainsaw Massacre“ oder „The People under the Stairs“ mit dem Brithorror eines Pete Walker verbinden, und der Sucher von subversiver schwarzer Satire ebenso fündig wird wie der hartgesottene Anhänger des sogenannten...

Poster

Mum & Dad

Handlung und Hintergrund

Die junge Polin Lena lebt noch nicht so lange mutterseelenallein in London, als sie eines Abends nach dem Putzjob ihren Bus verpasst und das Angebot der netten, etwa gleichaltrigen Kollegin Birdie annimmt, ihr nach Hause zu folgen, um sich dann von ihrem Dad heimfahren zu lassen. In Birdies Elternhaus angekommen wird Lena jedoch niedergeschlagen, betäubt und in ein Kellerverlies verfrachtet. Dort stellen ihre neuen Gastgeber, Herr und Frau Sadomörder, sie vor eine schwere Wahl: Äußerst schmerzvoller Tod, oder brave Tochter bzw. der Eltern willenloses Spielzeug sein.

Ein durchgeknalltes Ehepaar foltert und tötet hinter kleinbürgerlicher Fassade, bis ein aufgewecktes Opfer auf Widerstand sinnt. Düsterer Low-Budget-Horrorschocker mit guten Darstellern und satirischer Note.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Steven Sheil
Produzent
  • Amanda Martin,
  • Lisa Trnovski
Darsteller
  • Perry Benson,
  • Dido Miles,
  • Olga Fedori,
  • Ainsley Howard,
  • Toby Alexander
Drehbuch
  • Steven Sheil
Kamera
  • Jonathan Bloom
Schnitt
  • Leo Scott

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,5
2 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Spätestens seit Tobe Hoppers „The Texas Chain Saw Massacre” von 1974 ist bekannt, dass aus Trash Kult werden kann. Kann, aber nicht muss. „Mum & Dad“ ist Trash. Wenn überhaupt wird er aber höchstens bei eingefleischten Genrefans Kultstatus erlangen. Zu deutlich spürbar ist das niedrige Budget und zu negativ auffallend ist das nichtvorhandene Schauspieltalent diverser Akteure. Das Ganze wirkt wie ein sehr bemühtes Erstlingswerk von Amateuren.

      Ständig werden beispielsweise startende und landende Passagierflugzeuge eingeblendet. Diese Einblendungen hallen nach, weil die dazugehörigen Geräusche einen Einbruch in die übrige Klangwelt des Films darstellen. Aber was sollen sie signalisieren? Sollen sie deutlich machen, dass das neue Elternhaus nicht weit entfernt von Lenas Arbeitsplatz liegt, sollen sie zeigen, dass die Menschen in den Passagierflugzeugen frei sind und überall hinfliegen können, wo sie wollen – im Gegensatz zu Lena oder sollen diese Einblendungen einfach nur an Lenas eigentliches Umfeld erinnern? Ihre Funktion wird keinesfalls deutlich.

      Regisseur Steven Sheil wollte wohl in erster Linie schocken, was jedoch weniger durch die Folterszenen an sich geschieht, da sie bis zum Showdown verhältnismäßig unblutig – wenn auch hart und drastisch – ablaufen, sondern eher durch die Thematik generell. Der weihnachtliche Höhepunkt steht keineswegs an der Spitze einer stetig ansteigenden Spannungskurve, sondern wirkt mehr wie angehängt.

      Die Kamera steht meist still und beobachtet das schreckliche Treiben der selbsternannten Eltern. Schwenks sind äußerst selten und für Fahrten besteht in der Enge des so genannten Elternhauses gar kein Platz. Dieses Elternhaus steht in Heathrow – einem äußerst tristen Fleckchen Londons. Eigentlich meist nur dann Drehort eines Films, wenn der Flughafen eine Rolle spielt. Im „Mum & Dad“ wird nun versucht, diesen Ort zu nutzen, um der Atmosphäre außerhalb des Horrorhauses zusätzliche Trostlosigkeit zu verleihen.

      Die Idee des Films ist allerdings trotzdem zu honorieren – auch wenn „honorieren“ nicht ganz das richtige Wort ist. Es mag mehr als grotesk und ekelerregend erscheinen, die Institution Familie in einer solchen Weise zu pervertieren und Sätze wie „So lange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, ...“ und die Sache mit dem Hausarrest zum Dreh- und Angelpunkt einer Satire diesen Ausmaßes zu verpacken. Die gegenwärtige Realität hingegen zeigt jedoch, dass die Story von „Mum and Dad“ gar nicht so absurd ist, wie sie auf den ersten Blick scheint. Schließlich gibt es immer häufiger Schreckensmeldungen, die Familien zu Tage bringen, in denen die Kinder ihr halbes Leben in einem Kellerraum oder dergleichen zugebracht haben und was sich dort genau abgespielt hat, ist vielleicht nicht weniger pervers.

      Fazit: Ein Schocker beruhend auf einer leider gar nicht mal so sehr aus der Luft gegriffenen Idee - nur an der Ausführung mangelt es ein wenig.
      Mehr anzeigen
    2. Im Gegensatz zu manch anderen Beispielen jüngeren Folterhorrors zeigte sich die fachkundige Kritik generös gegenüber diesem schrägen britischen Schauerstück, in dem sich amerikanische Elemente vom „Texas Chainsaw Massacre“ oder „The People under the Stairs“ mit dem Brithorror eines Pete Walker verbinden, und der Sucher von subversiver schwarzer Satire ebenso fündig wird wie der hartgesottene Anhänger des sogenannten Torture Porn. Bemerkenswerte Darstellerleistungen und inszenatorische Raffinesse heben dies deutlich über den Schnitt im Low-Budget-Horrorfilm.
      Mehr anzeigen
    Anzeige