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Mozart rappt


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Mozart rappt

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Jens Alpermann
Produzent
  • Jörg Theil
Drehbuch
  • Jens Alpermann
Schnitt
  • Jens Alpermann
Ton
  • Jörg Theil

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

    1. Kurztext:

      Wolfgang Amadeus Mozart komponierte „Musick für aller Gattung Leute […] ausgenommen für lange Ohren nicht“. (Brief Mozarts vom 16.12.1780), und so darf es nicht verwundern, wenn anlässlich eines sozialen Projektes der Musikschule Paul Hindemith Neukölln zur klassischen Musik der Zauberflöte gerappt wird. Jens Alpermann zeigt in seiner Dokumentation, wie die jugendlichen Rapper mit diesem Culture Clash zurecht kommen und welche Entwicklung sie dabei nehmen. Wiener Klassik meets Hip-Hop - ein Film, der voller positiver Energie steckt, der Toleranz und Respekt für verschiedene Äras, Bildungsstufen und Musikrichtungen weckt. Ein Film, ideal auch für den Einsatz an Schulen, nur eben nicht für „lange Ohren“.

      Gutachten:

      Mozart rappt in Neukölln, einem Brennpunkt der Schulpolitik, der öfter in den Nachrichten genannt wurde, als ihm lieb sein kann. Davon ist in diesem Film nichts zu sehen, vielmehr sehen wir Jugendliche, die anfangs zögernd, dann aber mit immer größerer Begeisterung ihre Rap-Texte vortragen, über sich selbst sprechen, mit Staunen feststellen, dass es doch eine große Leistung sei, so Musik zu machen und zu singen, wie die klassischen Sänger in diesem Projekt es tun.

      Der Film lässt eine Reihe der Workshop-Teilnehmer immer wieder zu Wort kommen. Sie sprechen über sich, über ihre Ängste, ihre Einsamkeit, manchmal über ihre Rolle im Schulalltag. In ihren Texten tritt Sensibilität zu Tage, die sie oft verstecken. Ängste die sie sonst nicht aussprechen dürfen, werden laut. Tatsächlich finden sich auch einige Mädchen, die mit den Jungs zusammen später auf der Bühne rappen werden. Alle nehmen das Projekt ernst, wenn auch in einer denkwürdigen Sequenz von Serk, dem Berliner Rapper, eine ernste Anmerkung zu hören ist, in der er Respekt einfordert und den Jungs erklärt, dass es sich dabei um eine Sache auf Gegenseitigkeit handelt.

      Der Film erscheint mit 100 Minuten Länge für unbeteiligte Zuschauer gelegentlich etwas lang und ausführlich, jedoch ist diese Länge dem Dokumentationscharakter des Films geschuldet, der vor allem auch die Entwicklung der beteiligten Jugendlichen im Projekt darstellen soll.

      Der Schnitt trägt dazu bei, dass die Szenen nicht zu lang geraten und auch die Statements der Workshop-Leiter kurz gehalten werden. Damit kommt der Film den Rezeptionsgewohnheiten weniger geschulter Zuschauer entgegen. Der Film nimmt für sich ein, weil er auf die jugendlichen Protagonisten eingeht, sie ernst nimmt, sie respektiert.

      Die FBW-Jury war sich einig, dass Mozart rappt ein Prädikat verdient, weil er seinem Thema gerecht wird, ein Projekt zu dokumentieren, in dem Jugendliche durch die aktive Auseinandersetzung mit Musik und Texten zu sich selbst finden. Sie erhalten die Chance, ein Verständnis von Kunst zu erlangen, das mit ihnen selbst zu tun hat, das ihnen einen Weg erschließt, sich mit eigenen Problemen konstruktiv auseinander zu setzen und durch eigene Kraft in der Gruppe Ideen zu entwickeln, die die Zukunft bedeuten können.

      Diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe hat der Film professionell gelöst, ohne seine Protagonisten aus den Augen zu verlieren. Damit dient er der Aufgabe, anderen Gruppen dabei zu helfen, ähnliche Projekte zu entwickeln. Trotz der gelegentlich spröden Anordnung gelingt es dem Regisseur, die Stimmung und Atmosphäre des Projekts so zu vermitteln, dass die gute Stimmung der Performer auf den Zuschauer übergeht. Der Ausschuss entschied sich, dem Film das Prädikat wertvoll zu erteilen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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