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Morris aus Amerika

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Morris aus Amerika: Coming-of-Age-Film über einen afroamerikanischen Jungen, der nach Deutschland zieht.

Handlung und Hintergrund

Der 13-jährige Afroamerikaner Morris „Mo“ (Markees Christmas) und sein verwitweter Vater Curtis (Craig Robinson) wandern nach Deutschland ins malerische Heidelberg aus. Nach dem Tod der Mutter und Ehefrau wollen sie einen Neuanfang wagen, als Curtis einen Job als Fußballtrainer annimmt. Neue Schule, fremde Leute und die unverständliche deutsche Sprache – Für Morris ist es gar nicht so einfach, sich an die ungewohnte Umgebung zu gewöhnen. Von seinen Mitschülern wird der korpulente Fremde zunächst gemieden. Trost und Verständnis findet Mo nur bei seiner schrägen Sprachlehrerin Inka (Carla Juri) und seinem Vater, mit dem er seine große Liebe für Hip-Hop teilt. Eines Tages trifft Mo im Jugendzentrum auf die gleichaltrige Katrin (Lina Keller), in die er sich sofort verliebt. Sie ist rebellisch, frech und findet sofort Gefallen an dem exotischen Amerikaner. Die beiden freunden sich an und von da an beginnt für Morris eine wilde Zeit, die von dem ersten Joint, lustigen Partys und den Höhen und Tiefen der ersten Liebe geprägt ist. Durch sein Rap-Talent und seine Liebe zur Musik kann Mo schließlich seinen Platz in der fremden Welt finden.

Morris aus Amerika - Hintergründe

Die deutsch-amerikanische Koproduktion wurde mit einer gemischten Besetzung gedreht. Auf der einen Seite unterstützt Hollywoodschauspieler und Comedian Craig Robinson („Ananas Express„) den Newcomer Markees Christmas, auf deutscher Seite ist Hollywood-Anwärterin Carla Juri (“Feuchtgebiete“, “Blade Runner 2″) dabei. Die Regie wurde von Newcomer Chad Hartigan aus Zypern übernommen. Auf dem Sundance Filmfestival brachte es “Morris aus Amerika“ zum Überraschungserfolg, der mit durchweg positiven Kritiken bedacht wurde. Die Dreharbeiten fanden in Heidelberg, Berlin, Großbeeren, Frankfurt am Main, Weinheim an der Bergstraße und Nußloch statt. statt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Chad Hartigan
Produzent
  • Martin Heisler,
  • Gabriele Simon,
  • Adele Romanski,
  • Sara Murphy
Darsteller
  • Craig Robinson,
  • Carla Juri,
  • Eva Löbau,
  • Patrick Güldenberg,
  • Markees Christmas,
  • Lina Keller,
  • Jakub Gierszal,
  • Kai Michael Müller,
  • Roger Ditter,
  • Levin Henning
Drehbuch
  • Chad Hartigan
Musik
  • Keegan DeWitt
Kamera
  • Sean McElwee
Schnitt
  • Anne Fabini
Casting
  • Manolya Mutlu,
  • Eyde Belasco

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,8
5 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Wenn man 13 Jahre alt ist, fühlt man sich in der Regel nicht wohl in seiner Haut. Ist man 13 Jahre alt, übergewichtig und schwarz, dann erst recht nicht. Vor allem, wenn man in Deutschland lebt und nicht richtig deutsch sprechen kann. Genau das ist das Dilemma von Morris. Der Junge lebt mit seinem Vater in Heidelberg. Die Mutter ist noch nicht lange tot, der Vater trauert, auch Morris ist unglücklich. Der Vater sagt, Morris müsse einfach mal raus, neue Freunde finden. Doch Morris versteckt sich hinter seiner Rapmusik, vor allem Notorious B.I.G. hat es ihm angetan. Nur zu seiner Sprachlehrerin Inka fasst Morris ein wenig Vertrauen. Das alles ändert sich, als er eines Tages im Jugendclub auf Katrin trifft. Katrin ist 15, sieht toll aus und scheint Morris wirklich zu mögen. Alles könnte so schön sein - wenn Katrin nicht mit dem wesentlich älteren Per zusammen wäre und mit ihm in irgendwelchen Discos abhängen würde. Aber Morris entscheidet sich dafür, um das Mädchen seiner Träume zu kämpfen. Denn letzten Endes würde Notorious B.I.G. genau dasselbe tun. Von der ersten Minute an spürt man als Zuschauer, dass die Musik für Morris das Allerwichtigste ist. Mit seinem Vater streitet er darüber, welches der perfekte Flow für einen Rap ist, seine Traumfrau möchte er mit einem improvisierten Rap auf der Bühne beeindrucken, und sein stetiger Schutz vor der Welt sind seine Kopfhörer, über die er sich mit Musik beschallt. Das Herzstück des Films ist die rührende Vater-Sohn-Beziehung zwischen Morris und seinem Vater, dessen Konflikte man als Zuschauer genauso nachvollziehen kann, wie die des Sohnes, auch dank des glaubwürdigen Spiels von Craig Robinson. Mit dem Newcomer Markees Christmas, für den MORRIS AUS AMERIKA die erste Hauptrolle ist, harmoniert Robinson hervorragend. Man spürt die Liebe zwischen den beiden, wenn auch die Reibungspunkte zwischen beiden überzeugend vermittelt werden. Regisseur Chad Hartigan erzählt in seinem Film von einem Jungen, der vom Kind zum jungen Erwachsenen wird und der sich von seiner Umwelt ausgegrenzt fühlt. Dafür benötigt der Film keine großen Dialoge. Oft reicht ein Blick in Morris‘ Gesicht, in das sehr viel Traurigkeit, Wut, Frustration und Einsamkeit eingeschrieben ist. Und doch, dank Christmas‘ Spiel, ist da auch viel Entschlossenheit, die in gelungenen Rap-Einlagen ihren Ausdruck findet. Ganz nebenbei behandelt MORRIS AUS AMERIKA auf originelle Weise das Thema „Culture Clash“ zwischen Deutschland und den USA aus der eher ungewöhnlichen Perspektive eines Heranwachsenden, was den Film gerade für jugendliche Zuschauer interessant macht. Mit all diesen Zutaten ist MORRIS AUS AMERIKA eine gelungene Coming-of-Age-Geschichte, die davon erzählt, wie man auch in der Fremde nie völlig verloren ist. Wenn man seine Familie und Freunde hat. Und die Liebe zur Musik.

      Jurybegründung:

      Morris Gentry ist 13 Jahre alt, leicht übergewichtig und lebt bei seinem alleinerziehenden Vater in Heidelberg. Trotz eines guten Verhältnisses zu Papa Curtis ist Morris einsam. Und wirklich scheint es, als ob Morris das einzige afro-amerikanische Kind in Heidelberg sei. Er vermisst Amerika, gute Musik und die US-amerikanische Großstadtkultur.

      Dennoch unterscheidet sich Morris kaum von Jungen seines Alters. In seinen Träumen wäre er gerne ein tougher Rapper, wie sein Idol „The Notorious B.I.G.“ Dann aber lernt er die zwei Jahre ältere Katrin in einem Jugendzentrum kennen und mit einem Mal scheint er an seinem Leben in Deutschland wieder Spaß zu haben.

      Die Jury fand großartig, wie Regisseur Chad Hartigan seine Hauptfigur Morris anhand der Menschen, mit denen er seine Zeit teilt, entwickelt. Da ist sein Vater, mit dem er einen eher freundschaftlichen Umgang pflegt und der vielleicht gerade darum noch nicht mitbekommen hat, dass sein Sohn langsam erwachsen wird. Da ist auch Studentin Inka, bei der Morris Deutsch lernt und die auf ihn aufpasst und die mit ihrer großen, runden Brille manchmal wie seine Großmutter wirkt und natürlich ist da auch Katrin, die auf amerikanische Jungs und Basketball steht und die es faustdick hinter den Ohren zu haben scheint. MORRIS AUS AMERIKA ist immer ganz dicht an den Charakteren dran und lässt seine Zuschauer an Freud und Leid des kleinen Morris teilhaben.

      Positiv überrascht zeigte sich die Jury auch von den schauspielerischen Fähigkeiten der Darsteller. Wirklich herausragend aber bewertete sie die Leistung des Morris-Darstellers Markees Christmas. In seiner ersten Filmrolle zeigt er sich so frei und gelöst, dass ihm die Jury von der ersten Sekunde an gerne folgen wollte.

      Als Schwachpunkt empfand die Jury an MORRIS AUS AMERIKA einige Brüche und Ungereimtheiten im Script. So erscheint die Figur des Jugendzentrumleiters eher unglaubwürdig. Irrtiertend empfand die Jury die Altersangaben der Charaktere. Zwar ist das Alter für Morris und Katrin, mit 13 und 15 Jahren, themengerecht gesetzt, allerdings dürfte es, nach Ansicht der Jury, in den Bereich kindlicher Fiktion gehören, wenn beide Zugang zu nächtlichen Veranstaltungen haben, auf denen sich fast ausschließlich Erwachsene befinden.

      Dennoch bewertete die Jury MORRIS AUS AMERIKA als eine Coming-of-Age-Geschichte voller Gefühl, Witz und Ironie. Ein Film, der das Erwachsenwerden aus einer hierzulande ungewohnten Perspektive widerspiegelt, weil er klug mit dem Klischee vom hippen, schwarz-afrikanischen US-Amerikaner zu spielen versteht, der mit hippem Lifestyle für deutsche Jugendliche immer noch zum Vorbild avanciert. Chad Hartigans Film zeigt, dass sich auch ein afro-amerikanischer Teenager in Deutschland ziemlich missverstanden fühlen kann, wenn er nicht den gängigen Stereotypen entspricht.

      MORRIS AUS AMERIKA ist ein handwerklich gut gemachter, unterhaltsamer Film, der mit seinen tollen Bildern und pulsierender Energie auch Eltern in seinen Bann ziehen kann. Nach ausgiebiger Diskussion hat die Jury beschlossen, dem Film das Prädikat besonders wertvoll zu verleihen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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