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Mordkommission Istanbul: Entscheidung in Athen


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Mordkommission Istanbul: Entscheidung in Athen: Nach 13 Jahren schickt die Degeto den von Erol Sander gespielten Mehmet Özakin mit einem fesselnden Finale in den Ruhestand.

Mordkommission Istanbul: Entscheidung in Athen

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ismail Sahin
Produzent
  • Hartmut Köhler,
  • Sebastian Voss
Darsteller
  • Erol Sander,
  • Idil Üner,
  • Michael Rotschopf,
  • Alexandra Kolaiti,
  • Yorgos Glastras
Drehbuch
  • Stefan Kuhlmann,
  • Claus Stirzenbecher
Musik
  • Alex Komlew
Kamera
  • Aljoscha Henning
Schnitt
  • Peter Kirschbaum

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Mordkommission Istanbul: Entscheidung in Athen: Nach 13 Jahren schickt die Degeto den von Erol Sander gespielten Mehmet Özakin mit einem fesselnden Finale in den Ruhestand.

    Nach 13 Jahren schickt die Degeto den von Erol Sander gespielten Mehmet Özakin mit einem fesselnden Finale in den Ruhestand.

    Weil deutsche Produktionsfirmen aus naheliegenden Gründen schon seit einiger Zeit nicht mehr in der Türkei drehen wollen, ermittelt Mehmet Özakin (Erol Sander) bereits zum zweiten Mal in Folge im Ausland; sein erstes Auswärtsspiel hatte ihn 2018 nach Asien geführt. „Einsatz ihn Thailand“ war ein über 180 Minuten spannender Thriller, in dem sich der Istanbuler Kommissar mit gleich zwei Gangsterbanden anlegte. „Entscheidung in Athen“ ist sogar noch besser: Gerade noch hat Özakin die Scheidungspapiere seiner zukünftigen Exfrau bekommen, da meldet sie sich mit einem Notruf. Sevim (Idil Üner) hält sich gemeinsam mit ihrem neuen Freund und dessen Tochter in Athen auf. Teenager Clara (Alexandra Kolaiti) ist beim Einkaufsbummel spurlos verschwunden; und Steffen, der Vater des Mädchens, ein investigativer Journalist, reagiert nicht auf Sevims Anrufe.

    Özakin braucht nicht lange, um rauszufinden, dass Clara entführt worden ist. Eigentlich haben es die Gangster jedoch auf Steffen (Michael Rotschopf) abgesehen. Einziger Anhaltspunkt für dessen Recherchen ist eine Straßenkarte, auf der mehrere Strände markiert sind. Der Kommissar ahnt, dass der Journalist an einer großen Sache dran war. Schließlich findet er Sevims Freund schwer verletzt in einem Krankenhaus. Er leidet unter einer partiellen Amnesie, weiß aber noch, dass es um Dokumente geht, die den mächtigen Bauunternehmer Tsanidis (Yorgos Glastras) belasten. Im mittleren Drittel kommt es zu einem kurzzeitigen Spannungsabriss, aber der Schlussakt ist umso packender. Dafür sorgt vor allem die mit griechischen Elementen durchsetzte Musik (Alex Komlew). Auf ähnlichem Niveau bewegt sich die Bildgestaltung (Aljoscha Hennig). Regisseur Ismail ?ahin, als Schauspieler 2008 in einer kleinen Rolle auch am ersten „Mordkommission Istanbul“-Film beteiligt („Der Tote in der Zisterne“), hat 2014 mit seinem ungewöhnlichen Regiedebüt „Nicht schon wieder Rudi“ auf sich aufmerksam gemacht. Der auch mit Hilfe des Schnitts (Peter Kirschbaum) sehr flott erzählte Film ist so gut geworden, dass sich selbst über die übliche Schwäche der deutschen Auslandsproduktionen hinweghören lässt: Außer den Hauptfiguren sind sämtliche Sprechrollen mit Einheimischen besetzt worden, und deren Synchronisation hat schlicht kein Kinoformat. Immerhin sind die wichtigsten männlichen Mitwirkenden interessante Typen; Yorgos Glastras zum Beispiel ist angemessen janusköpfig als Baulöwe aus einfachen Verhältnissen, der ein großes Herz für die kleinen Leute hat, aber nicht nur im übertragenen Sinn über Leichen geht, um seine Pläne durchzusetzen.

    Die Ressentiments zwischen Griechenland und der Türkei sind ebenso Thema des Drehbuchs wie die nach wie vor sehr präsenten Folgen der Finanzkrise. Ohnehin ist den Autoren Stefan Kuhlmann und Claus Stirzenbecher ein facettenreiches Wechselspiel gelungen, und das nicht nur, weil sie die Entführung in einen größeren politischen Zusammenhang betten. Auch emotional ist der Film fesselnd: Steffen muss ausgerechnet dem wildfremden Ex seiner Freundin das Leben seiner Tochter anvertrauen; und natürlich liebt Özakin seine Frau nach wie vor. Andererseits erinnern kurze Einschübe mit Clara daran, dass es um mehr als nur eine große Story geht. Spannungssteigernde Maßnahmen, etwa eine Flucht des Mädchens, haben zur Folge, dass der Film bis auf den Durchhänger im Mitteldrittel stetig fesselt. Die Musik bleibt ohnehin hochklassig, die agile Kamera ist viel in Bewegung, aber stets auf elegante Weise, und die Drohnenaufnahmen sind keine Spielerei, sondern sinnvoll eingesetzt. Im Unterschied zu anderen Auslandsproduktionen der Degeto gerät „Entscheidung in Athen“ trotz eines Rundflugs um die Akropolis zudem nie in den Verdacht, Tourismusfernsehen mit anderen Mitteln zu sein, und so ist Özakins 23. Fall ein würdiger Abschluss der Reihe. Die Degeto hat bereits 2019 bekannt gegeben, dass sie Reihe eingestellt wird.

    Tilmann P. Gangloff.
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