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Mission en enfer - Mission des Grauens

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Mission en enfer: Die Erinnerungen von Schweizer Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern, die während des Zweiten Weltkrieges Zeugen des Grauens an der Ostfront wurden.

Poster

Mission en enfer - Mission des Grauens

Handlung und Hintergrund

In den frühen 40er Jahren wird in der neutralen Schweiz aus angeblich humanitären Gründen und unter dem offiziellen Banner des Roten Kreuzes medizinisches Personal für die Verwundetenversorgung an der Ostfront rekrutiert. Erst vor Ort dämmert den Freiwilligen, die aus intaktem Schweizer Idyll kommen und nun in einer Hölle aus Schlamm, Schnee, Blut und Sperrfeuer landen, dass sie offenbar an die Wehrmacht vermietet wurden. Gegnerischen Verwundeten dürfen sie jedenfalls nicht helfen.

Der Schweizer Regisseur Frédéric Gonseth rückt in seinem Dokumentarfilm ein vergleichsweise kleines, vergessenes bzw. verdrängtes Kapitel der Kriegsgeschichte ins Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Infolge eines geheimen Abkommens zwischen der Schweiz und dem Dritten Reich werden 250 Schweizer Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger 1942 der deutschen Wehrmacht unterstellt. Nach ihrer Rückkehr legte die Mehrheit von ihnen bei der Schweizer Regierung einen niederschmetternden Bericht vor. Ihre Erinnerungen werden 60 Jahre später wieder ins Gedächtnis gerufen.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Frédéric Gonseth
Drehbuch
  • Frédéric Gonseth
Musik
  • Michel Hostettler
Kamera
  • Frédéric Gonseth
Schnitt
  • Catherine Azad
Ton
  • Catherine Azad

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Mission en enfer - Mission des Grauens: Die Erinnerungen von Schweizer Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern, die während des Zweiten Weltkrieges Zeugen des Grauens an der Ostfront wurden.

    Umfassender, packender und erschütternder Dokumentarfilm über ein verschüttetes Kapitel des Zweiten Weltkriegs. Von 1941 bis 1943 fanden unter dem Patronat des Schweizer Roten Kreuzes vier sogenannte Ostfront-Missionen statt, in deren Verlauf über 200 Ärzte, Krankenschwestern und andere Freiwillige sich um Verwundete kümmern sollten.

    Die Missionen, unterstützt von Industriellen und Bankiers und von der deutschen Wehrmacht kontrolliert, blieben laut Abkommen geheim. Doch die Männer und Frauen auf „Frontbummel“ in speziellen Uniformen und Abzeichen wurden hilflose direkte Augenzeugen des Völkermords. Das IKRK (Internationale Komitee des Roten Kreuzes) ließ sich von den Bedingungen in von den Nazis ausgewählten Lagern täuschen. In der Schweiz wurden die Beteiligten als Nazis gebrandmarkt oder nicht gefragt, die „Neutralität“ des Landes, das 1942 seine Grenzen schloss, hatte Priorität.

    50 Jahre später hat Frédéric Gonseth knapp 30 der damaligen Teilnehmer, die teils Angst vor Nazi-Killern hatten, ausfindig gemacht, die „jetzt endlich raus damit“ wollten. Fast alle hatten Tagebuch geführt. Was sie in Interviewpassagen erzählen und über Fotos, seltene Dokumentaraufnahmen und Wochenschauberichte gelegt ist, vermittelt unbeschreibliches Grauen von Elend, Marschkolonnen, Krankheiten wie Typhus, massenweise Notamputationen, willkürlichen Erschießungen, Leichenbergen und unvorstellbaren Zuständen in Lazaretten und Lagern. Gonseth lässt sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zu Wort kommen, die die Berichte bestätigen („ich habe sie transportiert, die Kadaver“) und um Fälle von Kannibalismus und Menschen, die sich in die Erde eingraben, erweitern. Gonseth reiste u.a. nach Smolensk, Juchnow und Radom und fing auf Zugfahrten Impressionen der heutigen Landschaften ein, die in die Dokumentaraufnahmen überblenden.

    Einige der Dokumentaraufnahmen schmuggelten die Teilnehmer in die Schweiz zurück, da nur Deutsche dokumentieren durften. Das für die Schweiz nicht angenehme und gern verschwiegene Kapitel der Landesgeschichte ist mit sparsamem Off-Kommentar, der einige Zusammenhänge erläutert, ausgestattet.

    In Zeiten, in denen sich Dokumentarfeaturisten wie in „Das Goebbels Experiment“ von ihrem Material blenden lassen und auf „Hinkefuß“ und seine Propaganda herein fallen, sind puristische Dokumentarfilme wie dieser dringend notwendig. Ein sensationeller, wichtiger, in knapp 100 Minuten konzentrierter und ohne Wiederholungen auskommender Dokumentarfilm, der Claude Lanzmanns „Shoah“ verdienstvoll ergänzt. Pflicht ohne wenn und aber für alle Programmkinos. ger.
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