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Mirikitanis Katzen

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The Cats of Mirikitani: Bewegende Doku, die Vergangenheitsbewältigung, den Intoleranz-Schock des 11. September und Wiedergutmachung vereint.

Poster

Mirikitanis Katzen

Handlung und Hintergrund

Der 80-jährige Obdachlose Tsutumo „Jimmy“ Mirikitani lebte am Fuße des World Trade Centers bis zu dem Fall der Türme am 9.11.2001. Der Künstler mit Faible für Katzenbilder kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken: Geboren in Kalifornien, wanderte er mit seiner Familie nach Hiroshima aus, wo er die meisten seiner Verwandten durch die Atombombe verlor. Er kehrte als Jugendlicher in die USA zurück und wollte wie Jackson Pollock Künstler werden.

Die bewegte Vita eines stets in der Anonymität gebliebenen Malers ist der Anlass für eine Doku von Linda Hattendorf, die nicht nur in die kuriose Vergangenheit eines Freundes eintaucht, sondern auch über Heimatlosigkeit, Zeitgeschichte und Gegenwart nachdenkt.

Der 80-jährige Straßenkünstler Jimmy Mirikitani malt und verkauft auf dem Gehsteig im Schatten des World Trade Centers seine farbenfrohen Bilder, die vielfach Katzenmotive zeigen, aber auch oft genug apokalyptische Lagerszenerien. Denn der 1920 in Sacramento Geborene wurde nach dem Überfall auf Pearl Harbor mit 120.000 anderen japanischstämmigen Amerikanern als feindlicher Ausländer in Tule Lake interniert.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Linda Hattendorf
Produzent
  • Masa Yoshikawa
Darsteller
  • Jimmy Tsutomu Mirikitani
Musik
  • Joel Goodman
Kamera
  • Linda Hattendorf,
  • Masa Yoshikawa
Schnitt
  • Linda Hattendorf

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Mirikitanis Katzen: Bewegende Doku, die Vergangenheitsbewältigung, den Intoleranz-Schock des 11. September und Wiedergutmachung vereint.

    Der Blick eines obdachlosen japanischstämmigen Künstlers auf seine hassgeliebte Heimat Amerika: Bewegende Doku, die Vergangenheitsbewältigung, den Intoleranz-Schock des 11. September und Wiedergutmachung vereint.

    Ein Schicksal, das tief berührt und von den wahren Verlusten in Kriegszeiten erzählt - das hat die New Yorker Dokumentarfilmerin Linda Hattendorf 2001 gefunden und musste dafür nur mit ihrer Videokamera um die Ecke ihres Apartments in Soho gehen. Der 80-jährige Straßenkünstler Jimmy Mirikitani malt und verkauft auf dem Gehsteig im Schatten des World Trade Centers seine farbenfrohen Bilder, die vielfach Katzenmotive zeigen, aber auch oft genug apokalyptische Lagerszenerien. In einem solchen war der 1920 in Sacramento geborene Miritikani dreieinhalb Jahre interniert. Als Kind kehrte er mit seiner Familie nach Japan zurück, floh 1937 mit 18 in die USA - er wollte Künstler, nicht Soldat werden. Nach dem Überfall auf Pearl Harbor wurde er mit 120.000 japanischstämmigen Amerikanern als feindlicher Ausländer in Tule Lake interniert, seiner Staatsbürgerschaft und Sozialversicherungsnummer beraubt. Aus der Haft musste er eins der größten Kriegsverbrechen erleben, das je begangen wurde: Die atomare Auslöschung seiner Heimatstadt Hiroshima, bei der er fast die gesamte Familie verlor.

    Wie tief die Verbitterung des lakonischen Mannes gegen den amerikanischen Staat ist, wird erst allmählich klar. Und es ist Linda Hattendorf sanften Drängen zu verdanken, dass er die ihm zustehenden Sozialgelder schließlich doch akzeptiert. Sie notiert seine Erinnerungen an die Lagerhölle, nimmt ihn in ihrer Wohnung auf, registriert jedes Bild, das er sich von der geschundenen Seele malt, recherchiert selbst und fördert viel Material aus Hiroshima und vor allem Tule Lake zutage. Gegen seinen anfänglichen Widerstand gelingt ihr damit (s)eine ganze private Vergangenheitsbewältigung und Wiedergutmachung, die niemanden kalt lässt. Schließlich findet sie seine verschollene, längst tot geglaubte Schwester. Das ist niemals sentimental, aber um so bewegender. Zugleich kommentiert Mirikitani die Ereignisse des 11. September („In fünf Sekunden alles Asche“) und des beginnenden War on Terror, der erschreckende Parallelen zu seinen Erfahrungen von damals aufweist. Geschichte, die sich zu wiederholen droht, in einem ehrlichen, entwaffnend pazifistischen Blick auf den Zustand der heutigen USA.

    tk.
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