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Miral

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Miral: Bewegendes Drama um eine junge palästinensische Israelin zwischen Suche nach Frieden und Willen zum Widerstand.

Handlung und Hintergrund

Miral wächst behütet im Dar-Al-Tifl-Institut in Ostjerusalem auf. In der Woche steht sie unter der Obhut der berühmten Lehrerin und Gründerin der Schule Hind, die Wochenenden verbringt sie nach dem Suizid der Mutter mit ihrem liebevollen Vater. Als sie sich während der ersten Intifada in einen politischen Aktivisten verliebt, gerät ihr geordnetes Weltbild ins Wanken und sie bald ins Visier der Israelis.

Miral wächst behütet im Dar-Al-Tifl-Institut in Ostjerusalem auf. In der Woche steht sie unter der Obhut der berühmten Lehrerin und Gründerin der Schule Hind, die Wochenenden verbringt sie nach dem Suizid der Mutter mit ihrem liebevollen Vater. Als sie sich während der ersten Intifada in einen politischen Aktivisten verliebt, gerät ihr geordnetes Weltbild ins Wanken und sie selbst bald ins Visier der Israelis.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Julian Schnabel
Produzent
  • François-Xavier Decraene,
  • Jon Kilik
Darsteller
  • Freida Pinto,
  • Hiam Abbass,
  • Alexander Siddig,
  • Vanessa Redgrave,
  • Willem Dafoe,
  • Yasmine Elmasri,
  • Ruba Blal,
  • Omar Metwally,
  • Stella Schnabel,
  • Makram Khoury,
  • Najwa Mubarki,
  • Lana Zreik,
  • Doraid Liddawi,
  • Adham Aqel,
  • Yolanda El-Karam,
  • Juliano Merr Khamis,
  • Wadeea Khoury,
  • Shredi Jabarin
Drehbuch
  • Rula Jebreal
Musik
  • Julian Schnabel
Kamera
  • Eric Gautier
Schnitt
  • Juliette Welfling
Casting
  • Yael Aviv
Buchvorlage
  • Rula Jebreal

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Regisseur Julian Schnabel hat den autobiografischen Roman seiner Lebensgefährtin Rula Jebreal, „Die Straße der Blumen“, verfilmt. Jebreal, die selbst Hind Husseinis Schule besucht hatte, schrieb auch das Drehbuch zu „Miral“, einem emotionalen Plädoyer für Frieden im israelisch-palästinensischen Krisengebiet. Schnabel spannt dafür einen erzählerischen Bogen von den Anfängen des Staates Israel bis zum Jahr 1994.

      Der Film beginnt mit Hinds Beerdigung, um dann ins Jahr 1947 zurückzugehen und die Gründung ihres Waisenhauses zu schildern. Hiam Abbas spielt die palästinensische Heldenfigur, die in ihrem Elternhaus in Ost-Jerusalem die ersten als Folge des Krieges verlassenen Kinder von der Straße holte. Gelegentlich garnieren den Film Wochenschau- und Fernsehaufnahmen aus der Originalzeit, zum Beispiel als die Geschichte zum Sechstagekrieg 1967 springt und dann das Schicksal von Nadia und Fatima verfolgt. Die jungen palästinensischen Frauen landen aus unterschiedlichen Gründen in einem israelischen Gefängnis und beide werden zu übertriebenen Haftstrafen verurteilt. Nadia kommt raus und heiratet Fatimas Bruder. Alexander Siddig spielt den gläubigen Muslim Jamal, der dem kleinen Töchterchen Miral ein liebevoller Vater ist.

      Schnabel bleibt auch in „Miral“ seiner subjektiven Bildsprache treu, den verwackelten, impressionistischen Ausschnitten, die nur wenige Augenblicke andauern und den Eindruck erzeugen, man habe die Kamera selbst geführt. In „Schmetterling und Taucherglocke“ funktionierte das auf überwältigende Weise, ging es doch um die Wahrnehmung eines gelähmten und sprachunfähigen Menschen, um seine Gefühle und Erinnerungen. Hier jedoch transportieren diese wackeligen Nahaufnahmen keine vergleichbare Intensität. Selbst als Nadia ins Wasser geht um zu sterben und die Kamera mit ihr untertaucht, bleiben die Bilder distanziert.

      Es gibt viele solcher Szenen, die wohl Emotionen erwecken sollten, es aber nicht tun, wie etwa auch die Liebesbeteuerungen Jamals für seine Tochter und umgekehrt. Freida Pinto spielt Miral als junge, charaktervolle Schönheit. Die stärksten Szenen sind die, in denen die Feindschaft zwischen Israelis und Palästinensern zum aktuellen Familienproblem wird. Mirals Cousin ist mit der Israelin Lisa befreundet. Nicht nur Miral, auch ihre Tante und Lisas Vater, ein Armeeangehöriger, können sich mit den Angehörigen der jeweils anderen Seite nicht wirklich anfreunden.

      So ist dann Schnabels Schlussplädoyer für den Frieden, für den Schlussstrich unter die Spirale von Hass und Vergeltung, nachvollziehbar. Aber die Parforcetour, die ein halbes Jahrhundert im Krisen- und Kriegsgebiet umspannt, ist einfach zu ehrgeizig, um genügend Nähe zu erzeugen, wirklich schlüssig zu argumentieren und genau hinzuschauen. Der Film setzt stattdessen auch auf sentimentale Botschaften.

      Fazit: Julian Schnabel plädiert am Beispiel von palästinensischen Frauenschicksalen aus verschiedenen Generationen für Frieden und Versöhnung im Nahen Osten.
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    2. Miral: Bewegendes Drama um eine junge palästinensische Israelin zwischen Suche nach Frieden und Willen zum Widerstand.

      Julian Schnabels erzählt in seinem persönlichsten Film von einer jungen palästinensischen Israelin zwischen Suche nach Frieden und Willen zum Widerstand.

      Die Latte nach dem preisgekrönten „Schmetterling und Taucherglocke“ lag hoch, aber Allroundtalent Julian Schnabel kümmert sich nicht um Erwartungshaltungen, macht die Filme, die ihn anspringen. Mit „Miral“ taucht er ein in einem ihm bis dato unbekannten Kosmos, den Konflikt zwischen Israel und Palästina und ganz ohne übliche Tagesschau-Bilder.

      Seine Titel gebende Heldin (die Inderin Freida Pinto aus „Slumdog Millionär“) wächst behütet im Dar-Al-Tifl-Institut in Ostjerusalem auf, in der Woche steht sie unter der Obhut der berühmten Lehrerin und Gründerin der Schule Hind, die Wochenenden verbringt sie nach dem Suizid der Mutter mit ihrem liebevollen Vater. Als sie sich während der ersten Intifada in einen politischen Aktivisten verliebt, gerät ihr geordnetes Weltbild ins Wanken und sie bald ins Visier der Israelis. Die politische Auseinandersetzung ist nur die Folie, Schnabel geht es primär um die Entwicklung eines jungen Mädchens, ihren innerlichen Zwiespalt und ihre Emotionen.

      In poetischen und manchmal harten Bildern zieht er den Bogen von der Gründung des Staates Israel 1948 bis zum Friedensabkommen von Oslo 1994 mit Fokus auf den 1980er und 1990er Jahren aus dem Blickwinkel von Miral, die sich letztendlich doch dem Frieden verschreibt. Um die explosive Situation zu verstehen, braucht es keine wortreichen Informationen, da genügt es, wenn die Baggerschaufel wie ein Menetekel über dem Haus eines Palästinensers hängt und sich dann knirschend in die Mauern frisst, ein palästinensisch-jüdisches Pärchen bei beiden Familien auf größte Vorurteile und immense Abwehr stößt oder die monströsen Häuseransammlungen der jüdischen Siedler wie eine steinerne Kriegserklärung wirken. Keine Seite wird verherrlicht, so spart der Film auch nicht aus, wie Palästinenser einen vermeintlichen Verräter eiskalt liquidieren.

      Fast zärtlich betrachtet der New Yorker Künstler die Versuche der Frauen, Gerechtigkeit und Versöhnung zu finden und das innige Verhältnis zwischen Tochter und Vater. Die Kamera wirft immer wieder einen Blick auf die Weiten der fruchtbaren biblischen Landschaft, suggeriert Frieden und Raum genug für die Kontrahenten. Mit diesem Drama, einem Mosaik aus großen Gefühlen, starken visuellen Elementen und zeitloser Brisanz, fügt Schnabel seinem Filmschaffen eine neue und überraschende Facette zu. mk.
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