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Million Dollar Baby

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Million Dollar Baby: Clint Eastwoods meisterhaftes Boxerdrama, in dem sich Hilary Swank als Boxtalent unter Eastwoods Regie an die Spitze kämpft.

Poster

Million Dollar Baby

Handlung und Hintergrund

Der alte, mürrische Boxtrainer Frankie Dunn (Clint Eastwood) leitet in Los Angelas eine Boxschule namens Hit Pit. Eines Tages erscheint dort die mittellose Kellnerin Margaret „Maggie“ Fitzgerald. Sie will von Frankie trainiert werden, was dieser ablehnt. Unbeirrt fängt sie dennoch an, jeden Tag im Hit Pit zu trainieren, obwohl er ihr unaufhörlich sagt, dass sie zu alt sei, um eine Karriere als Boxerin zu starten. Lediglich Frankies Freund und Mitarbeiter Eddie Dupris gibt ihr einige Tipps und ermutigt sie. Nachdem Frankie jedoch seinen Shootingstar an einen anderen Manager verliert, erklärt er sich letztlich bereit, Maggie zu trainieren, da ihm ihre Ausdauer und ihr Ehrgeiz imponieren. Er will ihr jedoch nur die Grundlagen zeigen und Maggie anschließend einen Manager besorgen. Besagter Manager lässt sie gleich in ihrem ersten Kampf gegen seine beste Boxerin antreten, damit diese einen leichten Sieg als Training gegen Maggie erringen kann. Mitten im Kampf kommt jedoch Frankie hinzu, der Maggie zu einem überraschenden Sieg leiten kann. Sie entpuppt sich schließlich als Naturtalent und boxt sich durch die Amateurliga ihren Weg nach oben. Während ihrer Zusammenarbeit bauen die beiden eine Art Vater-Tochter-Beziehung auf, da sie beide zu ihren Familien kein inniges Verhältnis haben. Frankie erklärt sich schließlich dazu bereits, Maggie zu einem Titelkampf anzumelden, der weitreichende Konsequenzen haben soll.

„Million Dollar Baby“ ist ein US-amerikanisches Sport-Drama, bei dem Clint Eastwood die Regie führte, an der Produktion beteiligt war, den Soundtrack komponierte und eine Rolle übernahm. Der Film konnte vier Oscars gewinnen; Bester Film und Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin (Hilary Swank) und Bester Nebendarsteller (Morgan Freeman).

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Clint Eastwood
    Clint Eastwood
  • Hilary Swank
    Hilary Swank
  • Morgan Freeman
    Morgan Freeman
  • Jay Baruchel
    Jay Baruchel
  • Mike Colter
    Mike Colter
  • Anthony Mackie
    Anthony Mackie
  • Margo Martindale
    Margo Martindale
  • Michael Peña
    Michael Peña
  • Paul Haggis
    Paul Haggis
  • Lucia Rijker
  • Brian F. O'Byrne
  • Riki Lindhome
  • Benito Martinez
  • Bruce MacVittie
  • David Powledge
  • Marcus Chait
  • Albert S. Ruddy
  • Tom Rosenberg
  • Gary Lucchesi
  • Robert Lorenz
  • Tom Stern
  • Joel Cox
  • Phyllis Huffman

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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2 Bewertungen
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Regisseur Clint Eastwood vermag es wie kein anderer gegenwärtiger amerikanischer Regisseur, einfache Geschichten einfach zu erzählen und aus ihnen doch komplexe Fabeln über das Leben zu gestalten, die alles andere als banal sind. In "Mystic River" von 2003 hatte er die Fortpflanzung von Sünde und das Unvermögen zur Vergebung über mehrere Generationen gezeigt; nun, in "Million Dollar Baby", lässt er zwei Menschen langsam aufeinander zugehen, zwei Menschen, die nur noch aus der Vergangenheit und aus ihren Träumen leben und die alles füreinander werden.

      Frankie Dunn hatte sich 23 Jahre zuvor mit seiner Tochter zerstritten, sie hatte ihn verlassen – die genauen Gründe werden nie erklärt, doch seither geht Dunn jeden Tag in die Heilige Messe, und er verwickelt den Priester in halb belustigte Streitgespräche über die unbefleckte Empfängnis oder die Dreieinigkeit. In seinem Boxcenter zieht Dunn die verlorenen Seelen aus allen Teilen des Landes an, die für ihn zur Ersatzfamilie werden: Scrap, das Faktotum des Trainingstudios, der schmächtige und etwas zurückgebliebene Junge, der sich Danger nennt und dessen Traum eines Weltmeisterschaftskampfes nie in Erfüllung gehen kann, oder Big Willie Little, der gut boxt und dann, kurz vor einem Meisterschaftskampf, von Frankie zu einem anderen Manager wechselt. Maggie Fitzgerald hat niemanden mehr auf der Welt, außer dem Traum vom Boxen, und mit Beharrlichkeit und einer kleinen Hilfe von Scrap gelingt es ihr, Frankie dazu zu bewegen, sie zu trainieren – sie gewinnt jeden Kampf, mit einer trockenen Kombination schickt sie ihre Gegnerinnen schon in der ersten Runde ins K.O., sie hat die Chance einer Boxkarriere ergriffen und findet ihre Erfüllung darin.

      Indem Maggie im Boxen ihren Lebenssinn findet, stiftet sie auf für Frankies Leben wieder einen Sinn, ganz langsam, ganz behutsam entwickelt sich die enge Beziehung zwischen den beiden – als Maggie genug Geld verdient hat, kauft sie ihrer Mutter ein kleines Häuschen, und die Mutter beschwert sich bitter, weil sie nun, als Hausbesitzerin, aus Sozialhilfe und Krankenkasse herausfällt. Danach fahren Frankie und Maggie im Auto direkt in eine Schwarzblende, sie sind nun allein im Wagen, umgeben von Dunkelheit, Frankie, Maggie und im Gespräch die Erinnerungen an früher: in ganz einfachen Bildern ist ganz klar, wie eng nun Frankie und Maggie in ihrer Ersatzfamilie miteinander verknüpft sind, und es ist das Verdienst Eastwoods, dass sich diese Einfachheit nicht als Plattheit ausdrückt.

      Eastwood geht in seiner Inszenierung ganz von den Figuren aus, aus ihnen lässt er alles übrige sich entwickeln – ein bisschen hat er sich und seine Arbeitsweise in der Figur des Frankie Dunn portraitiert (den er selbst spielt), in dem alternden Boxtrainer, der schon viel gesehen hat, der stets ruhig ist und gelassen und mit einem leisen, trockenen Humor ausgestattet. Aus komplexen Charakteren eine einfache, fesselnde Geschichte zu spinnen, das macht Eastwoods Kino aus. Und daraus erwächst die lockere Tiefgründigkeit, die nie aufdringlich wirkt, und deshalb sind seine Filme so eindringlich.

      Die Boxkämpfe sind so inszeniert, dass sie richtig weh tun; und gerade weil der Zuschauer Zeuge geworden ist von der tiefen Vater-Tochter-Bindung, die zwischen Frankie und Maggie entstanden ist, wird er emotional stark mitgenommen, wenn diese Beziehung in die letzte Konsequenz weitergetrieben wird, bis zu dem Punkt, an dem eine reflexartige, ungerechtfertigte Kritik der religiösen Rechten in Amerika nicht ausbleiben kann.

      Das Leben ist wie ein Boxkampf: Man muss sich stets selbst schützen; das Leben ist vollkommen anders als ein Boxkampf, wenn es noch jemand anderes gibt, der den Schutz braucht. Und manchmal muss man im richtigen Moment das Handtuch werfen, den Kampf abbrechen, denn das Verlieren und der Verlust gehören zum Boxen wie zum Leben dazu.

      Fazit: "Million Dollar Baby" ist ganz großen Kino von Regisseur Clint Eastwood, das sich ganz unaufdringlich mit den großen Fragen nach dem Sinn des Lebens, den Fehlern des Lebens und dem Verlust des Lebens auseinandersetzt.
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    2. Million Dollar Baby: Clint Eastwoods meisterhaftes Boxerdrama, in dem sich Hilary Swank als Boxtalent unter Eastwoods Regie an die Spitze kämpft.

      Mit dem Alter kommt die Weisheit, heißt es. Im Fall von Clint Eastwood belegt dies sein an die Nieren gehendes Boxerdrama, das auf allen Ebenen ein Knockout ist. Zu Recht bereits mehrfach ausgezeichnet und für sieben Oscars nominiert, erzählt Eastwood gewohnt schnörkellos und gerade deshalb mitten ins Herz treffend die facettenreiche Story vom Werdegang einer eisern entschlossenen Boxerin, gespielt von der zu „Boys Don’t Cry“-Höchstform auflaufenden Oscar-Gewinnerin Hilary Swank. Ihre hochkarätigen schauspielerischen Sparring-Partner sind Eastwood selbst in der Rolle ihres Trainers und Morgan Freeman als dessen Angestellter, der zudem als Voiceover-Erzähler fungiert.

      Für seine mittlerweile 25. Inszenierung diente dem 74-jährigen Eastwood das Drehbuch von Paul Haggis als Vorlage. Dieser adaptierte zwei Kurzgeschichten aus der Sammlung „Rope Burns: Stories From The Corner“ des ehemaligen Boxmanagers Jerry Boyd. Haggis begeistert mit natürlich-fließenden Dialoge, die aus dem Leben gegriffen, gleichzeitig über tiefe Aussagekraft verfügen. Aufgegriffen werden Themen, die für Leinwandlegende Eastwood, der sich schon länger nicht mehr an kommerzielle Auflagen gebunden fühlt, persönlich reizvoll waren. Wie in seinen Meisterwerken „Erbarmungslos“ und „Mystic River“ handelt es sich um eine amerikanische Tragödie, in der eine gebrochene Figur Vergebung und Sühne für die Sünden der Vergangenheit sucht. Gleichzeitig wird aber nicht nur von zerstörten Täumen, sondern auch von deren (teilweisen) Erfüllung sowie einer platonischen Liebesgeschichte voller Zärtlichkeit erzählt.

      Der erste Akt spielt fast ausschließlich in der etwas heruntergekommenen Boxhalle von Trainer Frankie Dunn. Er ist ebenfalls nicht mehr taufrisch. Jahrelange Einsamkeit und Enttäuschungen haben tiefe Furchen in sein Gesicht geschlagen. Seine treue rechte Hand ist der ehemalige Preisboxer Eddie „Scrap-Iron“ Dupris, der in seinem 109. und letzten Kampf ein Auge verloren hat. Beide verbindet eine tiefe Freundschaft - und die Enttäuschung, niemals einen Triumph im Leben (sprich: eine Boxmeisterschaft) erreicht zu haben. In dieses alt eingespielte Arrangement platzt eines Tages die 31-jährige White-Trash-Bedienung Maggie Fitzgerald, die Frankie zunächst vergeblich piesackt, sie zu coachen. In der Machowelt der Boxhalle wird sie verlacht, doch Maggie trainiert mit unbeirrbaren Willen Tag für Tag. Schließlich ist es Eddie, der Frankie überredet, ihr eine Chance zu geben. Unerwartet erweist sich Maggie trotz ihres für den Sport bereits hohen Alters als Naturtalent, die à la „Rocky“ einen kometenhaften Aufstieg absolviert. Dies wird mit einer unbeschwert-unterhaltsamen Montage ihrer in der ersten Runde per KO gewonnen Kämpfe gezeigt. Ein emotionaler Wehrmutstropfen ist für Maggie der Besuch bei ihrer asozialen Familie, die nur an ihrem Geld interessiert ist. Dadurch vertieft sich die aufkeimende Vater-Tochter-Beziehung zwischen dem Trainer, der sich von seiner eigenen Tochter entfremdet hat, und seinem Protegé. Beide schwören einander, sich niemals im Stich zu lassen, was im überraschenden dritten und letzten Akt eine entscheidende Rolle spielen wird.

      Im finalen Abschnitt nimmt der Filme eine abrupte Wendung, die sich aller Genrelimitierungen entzieht. Doch in Eastwoods meisterlicher Hand wirkt dies niemals aufgesetzt oder anderweitig störend. Tatsächlich wird dieser Film nicht ganz zu Unrecht als Eastwoods größtes Meisterwerk gehandelt, für das er auch den dezent-elegischen Score komponierte. Darüber hinaus glänzt er als rauer Antiheld mit harter Schale und weichem Kern. Eindeutig einer der cineastischen Championship-Titel seiner langjährigen Karriere, für die man sich noch viele weitere Einträge erhofft. ara.
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