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Meine Tochter, Kreta und ich

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Meine Tochter, Kreta und ich: In der Komödie mit Fabian Hinrichs und der sehenswerten Newcomerin Clara Vogt will ein Vater die Beziehung zu seiner Tochter auffrischen und besucht mit ihr die Wiege der abendländischen Kultur.

Poster

Meine Tochter, Kreta und ich

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Nina Grosse
Produzent
  • Dr. Ernst Ludwig Ganzert,
  • Katarina Cvitic
Darsteller
  • Fabian Hinrichs,
  • Erika Marozsán,
  • Clara Vogt,
  • Michalis Psalidas,
  • Dimitris Imellos,
  • Deborah Kaufmann,
  • Patrycia Ziolkowska
Drehbuch
  • Dr. Karl-Heinz Käfer
Kamera
  • Hans Fromm

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Meine Tochter, Kreta und ich: In der Komödie mit Fabian Hinrichs und der sehenswerten Newcomerin Clara Vogt will ein Vater die Beziehung zu seiner Tochter auffrischen und besucht mit ihr die Wiege der abendländischen Kultur.

    In der Komödie mit Fabian Hinrichs und der sehenswerten Newcomerin Clara Vogt will ein Vater die Beziehung zu seiner Tochter auffrischen und besucht mit ihr die Wiege der abendländischen Kultur.

    „Stunde des Pan“ lautete der Arbeitstitel dieser abwechslungsreichen und prima gespielten Freitagskomödie: Es geht um Mythologie; jedenfalls auch. Vor allem jedoch geht es um einen Vater und seine Tochter: Volker möchte die Beziehung auffrischen und vertiefen. Die Eltern sind seit zehn Jahren getrennt, das Mädchen ist mittlerweile siebzehn. Es trägt den ausgefallenen Namen Daphne und ist darüber nicht besonders glücklich; Volker, Lektor eines Online-Lexikons, hat ein ausgeprägtes Faible fürs klassische Altertum. Deshalb hielt er es auch für eine gute Idee, mit Daphne nach Kreta zu reisen, um dort ein bisschen durch die ruinierten Reste jener Orte zu wandern, die einst die Wiege der abendländischen Kultur darstellten; genau das richtige für einen Teenager.

    Der Arbeitstitel ist ein Hinweis auf die Wurzel des Wortes Panik: Zur Mittagszeit, wenn in brütender Hitze allgemeine Stille herrschte, pflegte der Hirtengott Pan gern einen schrillen Schrei auszustoßen, der unter den Ziegen und Schafen Angst und Schrecken verbreitete. Ganz ähnlich ergeht es auch dem braven Volker (Fabian Hinrichs). Als sich Daphne in den attraktiven Dimitri (Michalis Psalidas) verliebt und er selbst den Verlockungen der vor Jahren auf der Insel gestrandeten Ungarin Barbara (Erika Marozsán) nachgibt, gerät der brave Enzyklopädist umgehend in einen Zustand, der mit Panik nur unzureichend beschrieben ist. Zum einen hat er Daphnes Mutter versprechen müssen, die jungfräuliche Tochter in rundum intaktem Zustand zurückzuliefern, zum anderen sieht er sich alsbald vom Wirt Manolis (Dimitris Imellos) verfolgt: Barbara ist seine Verlobte, und bei Frauen und Ziegen hört für die Insulaner der Spaß auf; solche Dinge sind eine Frage der Ehre und werden mit Waffen geklärt.

    Natürlich geht es Volker trotzdem nicht ans Leben, das wäre ja auch nicht mehr lustig, selbst wenn die Erkenntnis, die Liebe werde im Allgemeinen überschätzt, wie seine letzten Worte klingen; aber gegen Ende der Handlung ist er nach einer Prügelei und einem späteren Autounfall doch ziemlich derangiert. Dennoch ist „Meine Tochter, Kreta und ich“ mehr als bloß eine heitere Sommerkomödie, schließlich sind Beziehungen zwischen Vätern und Töchtern etwas ganz Besonderes. Dass Regisseurin Nina Grosse und Kameramann Hans Fromm Kreta von seinen schönsten Seiten zeigen, versteht sich allerdings von selbst. Der Film könnte auch aus der ZDF-Sonntagsreihe „Ein Sommer in…“ stammen, zeichnet sich aber durch eine Leichtigkeit aus, die den „Herzkino“-Beiträgen im „Zweiten“ oft abgeht. Das liegt nicht zuletzt am zentralen Duo. Bei Fabian Hinrichs ist das selbstredend keine Überraschung, aber Clara Vogt ist bei ihrem Kameradebüt, und das gleich als weibliche Hauptdarstellerin, eine echte Entdeckung. Erika Marozsán ist hierzulande einst an der Seite von Joachim Król durch die Liebesgeschichte „Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday“ (1999) bekannt geworden.

    Dennoch profitiert vor allem die Jüngste im Ensemble von den Dialogen, die Karl-Heinz Käfer seinen Figuren in den Mund gelegt hat; eins seiner besten Drehbücher war das mit dem International Emmy Award ausgezeichnete Alzheimer-Drama „Mein Vater“ (2003) mit Klaus J. Behrendt und Götz George. Ein reines Lustspiel wäre ohnehin eher ungewöhnlich für den Autor, der zuletzt die Vorlage für Niki Steins böse Kammerspiel-Tragikomödie „Die Auferstehung“ (2019) über die letzten Dinge des Lebens geschrieben hat. Mindestens so viel Freude wie an Daphne wird Käfer an Volker gehabt haben. Der Lektor war stets überzeugt, das Leben sei ein Lexikon, aber nun stellt er fest, dass sich die Wirklichkeit nicht an die Regeln hält. Immerhin offenbart sich ein Ausweg aus seiner Lage: Manolis ist bereit, über den Flirt mit Barbara hinwegzusehen, wenn der Deutsche ein Mitglied der Familie wird; dafür braucht er bloß der Hochzeit zwischen Daphne und Dimitri zustimmen.

    Tilmann P. Gangloff.
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