Masserberg: TV-Liebesdrama nach dem gleichnamigen Roman von Else Buschheuer, Schauplatz ist die titelgebende Augenklinik in der DDR im Jahr 1984.
Eine umwerfende Anna Fischer verleiht Martin Enlens Verfilmung des gleichnamigen Romans einen besonderen Zauber.
DDR 1984: Die 19-jährige Melanie wird aufgrund einer schweren Augenerkrankung in einer Spezialklinik im thüringischen Masserberg behandelt. Trotz ihres Schicksals hat sich die selbstbewusste junge Frau ihren Lebenshunger bewahrt. Melanie ist gleichzeitig guter Geist und Rebellin. Für ihre Leidensgenossinnen hat sie immer Trost, gegen den widerwärtigen Klinik-Chef begehrt sie auf. Ein neuer kubanischer Arzt kommt nach Masserberg und gibt Melanie frische Hoffnung auf eine Heilung ihrer Krankheit. Im Handstreich erobert sie das Herz des verheirateten Mediziners, Träume von einer gemeinsamen Zukunft im Westen inclusive. Doch Dr. Sanchez befindet sich in den Fängen der Stasi.
Die wunderbare Anna Fischer macht die Verfilmung von Else Buschheuers gleichnamigem Roman zu einer Engelsgeschichte. Fischers Melanie schwebt durch den Film, ihre Unbekümmertheit lassen sie gegen jegliche Unbill gewappnet scheinen. Fast schon märchenhaft mutet es an, wie sie dem tristen Klinikalltag, dem missgünstigen Chefarzt, Tod und Krankheit trotzt. Regisseur Martin Enlen und Kameramann Philipp Timme haben dafür Bilder voller Poesie gefunden. Beispielsweise wenn Melanie und ihre wesentlich älteren Zimmergenossinnen Emma und Berta sich im Herbstlaub liegend von „Einauge“, der gerade erst verstorbenen Vierten im Bunde, verabschieden.
An dramatischer Zuspitzung ist es gelegentlich zuviel des Guten - so verliert die betrogene Frau Sanchez (eindrucksvoll: Maria Simon) ihr ungeborenes Kind natürlich just in dem Augenblick, als sie von ihrem Mann mit Melanie betrogen wird. Weil man aber auch dem Ensemble um Anna Fischer gerne zusieht - herrlich Oliver Breite als Stasicharge - behält „Masserberg“ seinen Zauber. fra.