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Machuca, mein Freund

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Machuca: Bewegendes Drama aus Chile um die Freundschaft zweier Jungen aus unterschiedlichen Verhältnissen kurz vor dem Putsch gegen Salvador Allende.

Poster

Machuca, mein Freund

  • Kinostart: 31.03.2005
  • Dauer: 120 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 12
  • Produktionsland: Chile

Handlung und Hintergrund

Im von sozialen und gesellschaftlichen Unruhen zerrütteten Chile des Jahres 1973 werden in der elitären Privatschule St. Patrick der aus großbürgerlichen Verhältnissen stammende Gonzalo Infante (Matías Quer) und der Elendsviertelbewohner Pedro Machuca (Ariel Mateluna) trotz unterschiedlicher Herkunft dicke Freunde. Zusammen mit Silvana (Manuela Martelli), der Tochter eines engagierten Kommunisten, verkauft man Fahnen an die zahlreichen Demonstranten beider Fraktionen und nimmt die Spannungen auf der Straße als eine Art Abenteuerspielplatz wahr. Als am 11. September das Militär putscht, ist es mit dem Spaß vorbei.

Eine melancholische Geschichte über den Abschied von der Kindheit vor historischem Hintergrund erzählt Regisseur Andrés Wood in diesem fesselnden Drama um Freundschaft und Loyalität in unruhigen Zeiten.

Santiago de Chile 1973 kurz vor dem Putsch gegen Salvador Allende: Pedro Machuca aus den Elendsvierteln der Stadt schließt Freundschaft mit dem aus einer reichen Familie stammenden Gonzalo Infante. Er hilft dem armen Freund bei seiner Arbeit, und als sie zusammen mit der kommunistischen Silvana Fahnen an Demonstranten verkaufen, verlieben sich beide in das Mädchen.

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Kurz vor dem Allende-Putsch 1973 freundet sich der elfjährige Pedro Machuca aus den Slums trotz der Standesunterschiede mit dem Bürgerssohn Gonzalo Infante an. Durch seinen neuen Freund lernt Gonzalo ein Leben jenseits von Luxus und Sicherheit kennen und hilft Pedro und der gemeinsamen Freundin Silvana sogar beim Verkauf von Fahnen an Demonstrierende. Anfangs scheint das Trio nicht von den gesellschaftlichen Umbrüchen berührt, doch die Politik zerstört schließlich auch dieses Idyll gleichberechtigter Freundschaft.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andrés Wood
Produzent
  • Nathalie Trafford,
  • Juan Carlos Arriagada,
  • Patricio Pereira,
  • Mamoun Hassan,
  • Gerardo Herrero
Darsteller
  • Matías Quer,
  • Ariel Mateluna,
  • Manuela Martelli,
  • Aline Küppenheim,
  • Federico Luppi,
  • Ernesto Malbran,
  • Tamara Acosta,
  • Francisco Reyes,
  • Alejandro Trejo,
  • Maria Olga Matte,
  • Gabriela Medina,
  • Luis Dubó,
  • Andrea García-Huidobro,
  • Tiago Correa,
  • Pablo Krögh
Drehbuch
  • Andrés Wood,
  • Roberto Brodsky,
  • Mamoun Hassan
Musik
  • José Miguel Miranda,
  • José Miguel Tobar
Kamera
  • Miguel Ioann Littin Menz
Schnitt
  • Fernando Pardo
Casting
  • Carlos Johnson

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

  • Machuca, mein Freund: Bewegendes Drama aus Chile um die Freundschaft zweier Jungen aus unterschiedlichen Verhältnissen kurz vor dem Putsch gegen Salvador Allende.

    An filmische Meisterwerke wie „Der Eissturm“, „Die Träumer“ und „Y tu mama tambien“ erinnert Andres Woods bewegendes Coming-of-age-Drama, das vor dem Hintergrund des Sturzes der sozialistischen Allende-Regierung und den Anfängen der Militärdiktatur in Chile um 1973 spielt. Bereits auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet, war „Machuca, mein Freund“ Chiles offizieller Vorschlag für die Oscars und in seiner Heimat ein großer Publikumserfolg, der sogar die Entscheidung des chilenischen Gerichtshofes, die Immunität Pinochets aufzuheben, beschleunigt haben soll. Vor allem aber ist der Film ein wehmütiges und präzise beobachtetes zeitgeschichtliches Dokument des Heranwachsens.

    Zwei Elfjährige aus gegensätzlichen Welten sind die Helden von Regisseur Andres Woods‘ autobiografisch gefärbter Erzählung: Gonzalo Infante (Matias Quer) ist ein schüchterner Junge aus einem noblen Vorort von Santiago. Pedro Machuca (Ariel Mateluna) und seine Familie leben dagegen in den Slums nur ein paar Häuserblöcke weiter. Ein Experiment, das die Klassengrenzen unter den Kindern aufheben soll, bringt den liberalen Pfarrer Vater McEnroe (Ernesto Malbran) dazu, Pedro und vier weitere unterprivilegierte Jungen an seine exklusive St. Patrick’s English School zu holen. Der selbstbewusste Pedro weckt sogleich das Interesse des unter den ständigen Demütigungen seiner Mitschüler leidenden Gonzalo, man nähert sich vorsichtig an, Gonzalo betritt erstmals die Welt hinter der Armutsgrenze: Nach der Schule verkauft Pedro mit seinem Onkel (Alejandro Trejo) und seiner älteren Cousine Silvana (Manuela Martelli) Zigaretten und Fähnchen an die Demonstranten in den Straßen - sowohl an das rechte, als auch an das kommunistische Lager. So kann Gonzalo gleichzeitig der angespannten Situation in seinem Elternhaus entfliehen: Seine Mutter (Aline Kuppenheim) hat eine Affäre mit einem reichen Argentinier (Federico Luppi), und ihre kapitalistischen Überzeugungen vertragen sich immer weniger mit der moderaten Sicht ihres Gatten (Francisco Reyes), der zugibt, dass „Sozialismus Chile gut tut, nur nicht uns“. So lässt sich Gonzalo von der Herzlichkeit von Pedros Familie mitreißen, vor allem von der koketten Silvana, die sich zunächst über den „Snob“ lustig macht, während sich zwischen ihr und den beiden Jungen eine zärtliche Dreierbeziehung entwickelt, die so träumerisch ist wie jene in Bertoloccis „Die Träumer“ und so wild und roh wie in „Y tu mama tambien“.

    Wie in Letzterem streift auch hier der Kamerablick beiläufig an die Wände gemalte Parolen, fängt die Macht des Volkes in den Straßen ein und schließlich wie unbeteiligt das Eskalieren der politischen Spannung im Land, das auch zum Scheitern von Vater McEnroes Experiment führt und dazu, dass die nicht zu überwindenden Differenzen zwischen Arm und Reich auch die fragile Freundschaft zwischen Pedro und Gonzalo auf höchst dramatische Weise beenden.

    So vertieft „Machuca, mein Freund“ den unbeschwerten Coming-of-Age-Stoff zu einem dichten, realistischen Sozialdrama, verliert jedoch bei allem nie seinen wehmütigen und melancholischen Blick aus Kinderaugen auf das Ende einer Freundschaft, der Jugend und der Unschuld, der zugleich immer auch die politische Lage des Landes widerspiegelt. Ein rundum stimmiger und mitreißender Film, der sich als Vertreter des zuletzt durch „Die Reise des jungen Che“ gestärkten südamerikanischen Kinos ohne weiteres im Arthousebereich behaupten sollte. deg.
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