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Love Me

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Love Me: Groteskes, traumartiges Drama über eine mysteriöse Frau, die auf einen alternden Rockstar trifft.

Poster

Love Me

  • Kinostart: 01.03.2001
  • Dauer: 107 Min
  • Genre: Drama
  • Produktionsland: Frankreich

Handlung und Hintergrund

In einem nordamerikanischen Nachtclub trifft die geheimnisvolle Gabrielle Rose auf den alternden Rocksänger Lenox, den sie in ihrer Jugend einst verehrte. Die beiden sind nicht die einzigen schrägen Gestalten, die man hier antrifft: Denn da sind noch ein Mann, der Gabrielle mit einer Knarre verfolgt, eine Frau, die ihre Mutter und ein Jugendlicher, der ihr Alter ego sein könnte.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Laetitia Masson
Produzent
  • Nicolas Daguet,
  • Alain Sarde
Darsteller
  • Sandrine Kiberlain,
  • Johnny Hallyday,
  • Julian Sands,
  • Jean-François Stévenin,
  • Aurore Clément,
  • Salomé Stévenin,
  • Anh Duong,
  • Julie Dépardieu,
  • Christine Boisson,
  • Elie Semoun
Drehbuch
  • Laetitia Masson
Musik
  • John Cale
Kamera
  • Georges Diane,
  • Antoine Héberlé
Schnitt
  • Ailo Auguste

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Love Me: Groteskes, traumartiges Drama über eine mysteriöse Frau, die auf einen alternden Rockstar trifft.

    Sein und Schein, Leidenschaft und Liebesentzug sowie abgrundtiefe Melancholie, gepaart mit rosarotem Kitsch - das sind die Ingredienzien, mit denen die Französin Laetitia Masson ihren dritten abendfüllenden Kinofilm bestückt hat. Ihre Hauptdarstellerin Sandrine Kiberlain gibt hier eine fragile junge Frau, die vor den eigenen Seelengespenstern wegzulaufen scheint, nur um nach vielen Irrungen und Wirrungen einen neuen Platz im Leben zu finden. Masson realisierte ein federleichtes Psycho-Abenteuer, das kompliziert startet, um bald Schritt für Schritt das große Wesentliche, die menschlichen Gefühle, aufzudecken und gegebenenfalls neu zu arrangieren.

    Mit „Love Me“ hat Laetitia Masson (Jahrgang 1966) obendrein das erste Mal in den USA gedreht. Ausgerechnet in Memphis/Tennessee trifft die unter Amnesie leidende und von einem menschelnden Killer (Jean-François Stevenin) verfolgte Gabrielle Rose (Kiberlain) einen Landsmann, den alternden Rock’n’Roll-Sänger Lennox (Johnny Hallyday). Gabrielle umgarnt den abgehärmten Oldie, doch der will vordergründig nichts von ihr wissen. Zudem krankt die wortkarge Blondine an tiefen Absencen, die sie mit einer unsteten Vergangenheit in einem Hafenstädtchen an der Bretagneküste konfrontieren. Dort jobbte Gabrielle mit ihrer Freundin Gloria (Anh Duong) in einem Single-Club; dort erschienen zunächst ihre zwei „Phantome“: die alkoholkranke Mutter(Aurore Clement), die sie als Kind sitzen ließ, sowie Gabrielles Selbst in Gestalt eines 15-jährigen Backfischs (Salomé Stevenin).Doch was ist Realität, was ist Tagtraum? Die Zeitebenen verschwimmen, und wie im Fieber taumelt Gabrielle durch eine diffuse Seelenlandschaft, immer auf der Suche nach echter Liebe, im Hintergrund begleitet von herzergreifender Elvis-Musik, flankiert von der männlichen Leitfigur Lennox und einem namenlosen Seemann (Julian Sands). Wem dieser Abriss allzu kompliziert erscheint, sollte sich „Love Me“ lieber nicht anschauen. Allen anderen jedoch ist es nach den wesentlich körperorientierten Vorgängern „Haben (oder nicht)“ und „Zu verkaufen“ erneut vergönnt, die großen Stärken im Kino der Laetitia Masson wieder zu entdecken: zunächst deren gnadenloser Wille, männliche und weibliche Klischees aufeinanderprallen zu lassen, um sich dann wie ein kleines Kind an den erschreckenden Resultaten zu erfreuen; und schließlich die unnachahmliche Präsenz Sandrine Kiberlains, die in ihrer verträumten Physis an die junge Dominique Sanda erinnert. Bei jener Szene in „Love Me“, einem (eingebildeten) Frühstück mit der Mutter und ihrem Idol Lennox (ihrem Vater?), huscht auf Gabrielles Gesicht sekundenlang jenes unbedarfte, reine Kinderglück, das selbst in den besten Momenten nie wieder im Erwachsenenalter auftaucht.

    Mit ihrem Sprung über den Großen Teich ist Laetitia Masson die ultimative Kombination von Kitsch und Katastrophe gelungen, festgehalten in sparsam arrangierten Cinemascope-Bildern (Bildgestaltung: Antoine Heberle, Kamera: Georges Diane). Das Pink von Gabrielles Fransenboa, die Resopal-Atmosphäre in den Restaurants und Bars, die soziokulturellen Trendvorgaben durch die populäre US-Kultur - all das kontrastiert mit einer brachialen Natur, dem salzigen Ozean, der sich an der kargen Bretagne-Küste bricht. Folgerichtig ist das Ende auch nicht „happy“, sondern eindeutig zweideutig. aw.
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