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Lotta & der schöne Schein


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Lotta & der schöne Schein: Die siebte „Lotta“-Episode mit Josefine Preuß behandelt ein Thema, das berufstätige Mütter sehr gut kennen: Als der jungen Ärztin eine zusätzliche Stelle als Dozentin angeboten wird, geht sie irgendwann zwischen all‘ den Anforderungen und Erwartungen verloren. Natürlich ist die Reihe „Lotta &…“ keine Langzeitstudie, schließlich erzählen die Filme erfundene Geschichten; aber einen ähnlichen Effekt haben sie durchaus...

Lotta & der schöne Schein

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Christina Schiewe
Produzent
  • Lynn Schmitz
Darsteller
  • Josefine Preuß,
  • Bernhard Piesk,
  • Frank Röth,
  • Catherine Flemming
Drehbuch
  • Anika Soisson,
  • Markus Staender,
  • Birgit Maiwald
Kamera
  • Julia Baumann

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Die siebte „Lotta“-Episode mit Josefine Preuß behandelt ein Thema, das berufstätige Mütter sehr gut kennen: Als der jungen Ärztin eine zusätzliche Stelle als Dozentin angeboten wird, geht sie irgendwann zwischen all‘ den Anforderungen und Erwartungen verloren.

    Natürlich ist die Reihe „Lotta &…“ keine Langzeitstudie, schließlich erzählen die Filme erfundene Geschichten; aber einen ähnlichen Effekt haben sie durchaus. Seit fast zehn Jahren verfolgt die ursprünglich auf dem Buch „Die letzten Dinge“ von Annegret Held basierende Saga nun schon den Lebensweg einer immer noch jungen Frau aus der Provinz, die einst als Praktikantin in einem Altenheim („Lotta & die alten Eisen„) ihre Bestimmung gefunden hat: den Menschen helfen und Leben retten. Also hat Lotta Brinkhammer in Berlin Medizin studiert und sich auch durch eine unvorhergesehene Schwangerschaft nicht von ihrem Weg abbringen lassen. Mittlerweile ist die von Josefine Preuß immer noch so erfrischend wie am ersten Tag verkörperte junge Mutter angestellte Ärztin in einer Praxis. Schon die ersten sechs Filme lebten von dem perfekten Identifikationsangebot, das die Hauptdarstellerin dank ihrer Natürlichkeit verkörpert, zumal sich Lottas Nöte stets gut nachvollziehen ließen. Im siebten Teil, „Lotta & der schöne Schein“, sieht sich die Titelheldin mit einer Herausforderung konfrontiert, die viele berufstätige Mütter sehr gut kennen. Sie hat ohnehin ständig Ärger mit ihrer sarkastischen Chefin (Kirsten Block), weil sie wegen Tochter Lilo regelmäßig zu spät kommt. Auf der Suche nach einer beruflichen Alternative ergattert sie eine Probewoche als Dozentin, aber jetzt muss sie Kind, Beruf und die Vorlesungen an der Uni miteinander arrangieren; kein Wunder, dass sie zunehmend dünnhäutig reagiert. Prompt kriegt sie Krach mit ihrer unzuverlässigen Mitbewohnerin (Carol Schuler), und als sich dann auch noch unangekündigt Vater Meinolf (Frank Röth) und Bruder Sebastian (Bernhard Piesk) für ein paar Tage einnisten, weiß Lotta kaum noch, wo ihr der Kopf steht; zwischen ihren Rollen als Mutter, Schwester, Tochter, Angestellte, Dozentin und Freundin ist überhaupt kein Platz mehr für sie selbst.

    Erstaunlicherweise gelingt es Autorin Birgit Maiwald, trotzdem einen leichten Tonfall zu behalten, ohne leichtfertig mit den durchaus relevanten Themen umzugehen: Lilo hat angeblich ADHS, an der Uni wird Lotta mit den hohen Erwartungen einer völlig neuen Studentengeneration konfrontiert, ihr Bruder wird aus der Bahn geworfen, als er womöglich sein homosexuelles Coming out erlebt. Die Kunst des Drehbuchs besteht darin, all‘ diese verschiedenen Facetten in einen überzeugenden Handlungsfluss zu betten; der Film wirkt nicht überfrachtet. Trotz der potenziell dramatischen Themen bleibt „Lotta & der schöne Schein“ eine Komödie, was natürlich auch mit der Inszenierung durch Christina Schiewe zu tun hat; die Regisseurin hat unter anderem für Sat.1 die amüsante Komödie „Die HochzeitsVerplaner“ (2017) gedreht und feiert wie Maiwald ihr „Lotta“-Debüt. Die Anmutung des Films ist dank der warmen Farben hell und freundlich (Kamera: Julia Baumann), und die muntere Musik von Ali N. Askin sorgt auch dann für Stimmung, wenn gerade mal nichts passiert, was jedoch nur selten vorkommt.

    Optisch und akustisch ist der Film also eine luftig-leichte Berlin-Komödie, aber dennoch mehr als bloß Zeitvertreibfernsehen, weil die Probleme seriös behandelt werden. Das gilt vor allem für das sogenannte Gehirndoping; ausgerechnet Magda (Camille Dombrowsky), die Tochter von Lottas Chefin, putscht sich regelmäßig mit einem Medikament auf, um dem Leistungsdruck standzuhalten. Dem rundum positiven Gesamteindruck entsprechen auch die Schauspieler, was bei den alten Hasen nicht weiter überrascht, aber die jungen Mitwirkenden hinterlassen ebenfalls einen ausgezeichneten Eindruck. tpg.
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