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Los Ángeles

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Los Ángeles: Drama um einen jungen Mexikaner, der, um sich seinen Traum von Los Angeles zu erfüllen, in eine Gang eintritt.

Poster Los Ángeles - Der Preis ist ein Leben

Los Ángeles

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Handlung und Hintergrund

Ein kleines Dorf in Südmexiko: Der 17-jährige Mateo ist dazu auserwählt, seinem Vater nach Los Angeles zu folgen, der dort bereits seit einigen Jahren illegal arbeitet und die Familie ernährt. Das Geld für die Schleuser hat sein Großvater schon fast zusammengespart. Mateo entschließt sich, Mitglied einer lokalen Gang zu werden, damit er in Kalifornien deren Schutz genießt. Der skrupellose Anführer Danny, der Mateos Schwester geschwängert hat, fordert von ihm zu rauben und zu töten. Nicht nur dadurch gerät Mateos Glück sowie das von Mutter und Bruder in Gefahr.

Der 17-jährige Mexikaner Mateo ist dazu auserwählt, seinem Vater nach Los Angeles zu folgen, der dort bereits seit einigen Jahren illegal arbeitet und die Familie ernährt. Das Geld für die Schleuser hat sein Großvater schon fast zusammengespart. Mateo entschließt sich, Mitglied einer lokalen Gang zu werden, damit er in Kalifornien deren Schutz genießt. Der skrupellose Anführer Danny, der Mateos Schwester geschwängert hat, fordert von ihm zu rauben und zu töten. Nicht nur dadurch gerät Mateos Glück in Gefahr.

Ein junger Mexikaner tritt in eine Gang ein, um sich seinen Traum von Los Angeles zu erfüllen. Mit Laiendarstellern realisiertes Gangdrama, das sich mit den Auswirkungen illegaler Migration auseinandersetzt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Damian John Harper
Produzent
  • Jonas Weydemann,
  • Jakob D. Weydemann
Darsteller
  • Mateo Bautista Matías,
  • Marcos Rodríguez Ruíz,
  • Lidia García,
  • Daniel Bautista,
  • Donaciano Bautista Matías,
  • Valentina Ojeda
Drehbuch
  • Damian John Harper
Musik
  • Gregor Bonse
Kamera
  • Friede Clausz
Schnitt
  • Lorna Hoefler Steffen

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Mateo ist 16 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter, dem kleinen Bruder und seinem Großvater in dem Dorf Santa Ana del Valle im Süden Mexikos. Sein Vater ist vor Jahren nach Amerika gegangen, um in Los Angeles Geld zu verdienen und der Familie zuhause ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch seit Ewigkeiten hat der Vater nichts mehr von sich hören lassen. Und so soll nun Mateo über die Grenze gehen und Geld für die Familie verdienen. Aus Angst, dort der Bandengewalt ausgeliefert zu sein, schließt er sich im Dorf einer Gang an. Von ihr erhofft er sich Schutz, wenn er nach Amerika geht. Doch als Danny, der Chef der Gang, von ihm verlangt, einen Menschen zu töten, weiß Mateo nicht, ob es das wert ist, um ins „gelobte Land“ Amerika zu gelangen. Regisseur Damian John Harper hat an der HFF in München Regie studiert. Davor verbrachte er einige Zeit in genau dem Dorf, dessen Leben er in seinem Debütfilm beschreibt. Gedreht hat Harper ausschließlich mit Laiendarstellern, mit Einwohnern des Dorfes. Nur so entsteht dieser unglaublich authentische Eindruck, der sich beim Zuschauer eindrucksvoll und nachhaltig einprägt. Die Handkamera ist nah bei den Protagonisten, folgt ihnen in ihrem Alltag, in ihre Problem- und Konfliktsituationen. Alles fühlt sich echt an, nachvollziehbar, realistisch, fast dokumentarisch. Das große Vertrauen der Darsteller zur Regie zeigt sich an ihrem realistischen ungezwungenen Spiel. Der Zuschauer fühlt mit Mateo und den anderen Figuren mit, ohne dass Harper mit Musik oder zu großer Dramatik Emotionen evozieren muss. Dies ist auch nicht nötig, denn die Geschichte eines jungen Mannes, der von einer Gang zu kriminellen Machenschaften gezwungen wird, ist erschütternd und mitreißend genug. Am Ende des Films trifft Mateo eine mutige Entscheidung. Die Konsequenzen für sein Handeln lässt der Film bewusst offen. Doch es ist ein Ende nicht ohne Hoffnung, dass zumindest einmal alles besser werden kann. Ein erstaunlich reifer, bewegender und authentischer Debütfilm eines großen Talents.

      Gutachten
      .

      Ein Dorf im Süden Mexikos. Das Leben der Familien wird bestimmt durch die Abwesenheit von Männern, die in den USA arbeiten. Los Angeles ist die Stadt, wo sie Arbeit finden und gleichzeitig ein Ort der Hoffnung und des Verderbens. Leidtragende sind die Frauen, die Mütter. Sie müssen arbeiten, sie müssen die Familie ernähren. Sie sind der starke Mittelpunkt des Dorflebens und sorgen für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

      Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 16jährige Mateo, dessen Vater ebenfalls in die USA ging, aber nicht mehr zurückkehrte. So gerne würde Mateo glauben, dass dies nicht wahr wäre. Viel realistischer denken die Mutter und der Großvater: Beide wissen, dass Mateo nach Los Angeles gehen muss, um das notwendige Geld für die Familie in der Heimat zu verdienen. Im Glauben, dass er dort Schutz braucht, steigt Mateo bei der hiesigen Dorf- Gang mit den entsprechenden Verbindungen „über die Grenze“ ein, was ihn letztlich in einen Teufelskreis von Gewalt und Verbrechen führen wird.

      Damian John Harper lebte selbst eine Zeit lang in diesem mexikanischen Ort und konnte aus eigenen Verbindungen und Erlebnissen die Grundlage für ein Drehbuch zu diesem Film finden. Einen Film, den er schließlich vor Ort und nur mit Laiendarstellern inszenierte. Durchgehend mit einer Handkamera gefilmt, offenbaren sich Dorf- und Familienleben, Arbeit und gemeinsames Essen, Feste und anbahnende Liebesgeschichten so unmittelbar und authentisch, dass man sich weitgehend in einem Dokumentarfilm zu finden glaubt. Faszinierend, zu welch großartigen Leistungen der Regisseur die Laiendarsteller führte. Schon die Auswahl der Charaktere verdient ein großes Lob.

      Ist die Stimmung des Films am Ende doch überwiegend fatalistisch geprägt, so vermittelt uns der Blick auf Mateo und eine Dorf-Mutter im Fond des Reisebusses auf dem Weg zur Grenze eine Spur von Hoffnung.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Los Ángeles: Drama um einen jungen Mexikaner, der, um sich seinen Traum von Los Angeles zu erfüllen, in eine Gang eintritt.

      Beinahe dokumentarisch verliert ein junger Südmexikaner seine Illusionen über Gangs, die Liebe und das gelobte Land: Los Angeles.

      Obwohl Damian Harper konsequent den Handkamera-Sozialrealismus nach Art der Dardenne-Brüder nutzt, fällt sein Coming-of-Age-Film formal nicht so streng wie die Werke der belgischen Regiemeister oder wie etwa der Cannes-Regie-Gewinner „Heli“ aus. Auch sind es keine Narco-Banden, sondern die Mara Salvatruca - eine der gefährlichsten Gangs von Mittelamerika bis Kalifornien -, die nach dem Leben des jugendlichen Protagonisten trachtet. Eigentlich hat dieser, alle Warnungen seines ruralen Umfelds ignorierend, sich ihnen angeschlossen, weil er sich klare Vorteile davon erhoffte. Dass die nie eintreten werden, ist von der nur akustisch mitzuerlebenden Initiation an, eine brutale Packung Prügel, absehbar. Mateo hat sich mit einem Teufel namens Daniel eingelassen und der fordert Straftaten, beginnend mit dem Raub der Kirchenkollekte, womit der Junge Gemeinde, Werte und Familie erst verrät und schließlich in Gefahr bringt.

      Seine Geschichte und auch die einiger anderer gut ausgearbeiteter Figuren breitet der HFF-Student und Ethnologe Harper in seinem Debüt souverän aus. Die absolut überzeugenden Laiendarsteller entstammen dem Ort, wo er als Forscher jahrelang lebte. Nicht nur das verleiht dem Film über die Gegenwärtigkeit und Auswirkungen illegaler Migration bis in ein kleines südmexikanisches Dorf hinein halbdokumentarische Qualität. Wenn der mit der Nachbarstochter anbandelnde Mateo glücklich grinst, ist das nur eine Momentaufnahme; bald darauf läuft alles gegen ihn und die Gang versucht wiederholt, ihn zu töten, weil er es für sie nicht tun will.

      Sichtbar wird die Machtlosigkeit gegen diese Verhältnisse auch in dem ungleichen Kampf von Mateos Ziehvater und Dorf-Vizepräsident mit Danny, den der zynische Lügner spielend gewinnt und die naive Gemeinde an der Nase herumführt. Deren Stolz mögen zwar all die illegal im Großraum Los Angeles arbeitenden Angehörigen sein - doch unter der Hand weiß jeder, dass es dort die Hölle auf Erden ist. Diese Widersprüche löst Harper nicht auf, sondern lässt sie in einem komplexen, angenehm undramatischen Werk bestehen, wo fast jeder seine Sorgen für sich behält und sich lieber an unrealistische Hoffnungen klammert. Als sich Mateo für seinen Bruder opfert, sind seine Illusionen von einem besseren Leben nachhaltig zerstört. So verschwinden die Söhne Mexikos. tk.
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