Aus scheinbar heiterem Himmel will sich die 17-jährige Amelie das Leben nehmen. Bei einer psychiatrischen Untersuchung gibt es die niederschmetternde Diagnose: Das Mädchen ist manisch-depressiv. Ihre Eltern sind entsetzt: Sie hatten zuvor keinerlei Anzeichen bemerkt. Vor allem Amelies Mutter macht sich Vorwürfe. Prompt leidet auch die Ehe; die Krankheit der Tochter wird zur Zerreißprobe für alle Beteiligten. Erst als die Mutter lernt, loszulassen, findet die Familie wieder zueinander.
Darsteller und Crew
Regisseur
Maris Pfeiffer
Produzent
Molly von Fürstenberg,
Harry Kügler
Darsteller
Maria Kwiatkowsky,
Gabriela Maria Schmeide,
Oliver Stokowski,
Frederic Welter,
Corinna Beilharz
Drehbuch
Hannah Hollinger
Musik
Franco Tortora
Kamera
Torsten Breuer
Schnitt
Monika Abspacher
Bilder
Kritiken und Bewertungen
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Kritikerrezensionen
Liebe Amelie Kritik
Liebe Amelie: TV-Familiendrama um einen manisch-depressiven Teenager.
Trotz des tristen Inhalts ist „Liebe Amelie“ kein Depressionsdrama. Autorin Hannah Hollinger, Stammschreiberin von Matti Geschonneck, nutzt die Krankheit vielmehr, um einen ganz normalen Zustand auf die Spitze zu treiben: die gegenseitige Abhängigkeit von Mutter und Tochter. Vordergründig ist zwar Amelie die Kranke, zumal die Eltern zum Auftakt als regelrecht patent eingeführt werden. Alsbald aber zeigen sich unübersehbare Risse im familiären Gefüge: Der Vater fühlt sich durch die enge Beziehung zwischen den beiden Frauen ausgegrenzt, die Mutter ist in ihrer unverdrossenen Fröhlichkeit zwar ein Born an Lebensmut, aber eben auch erdrückend. Amelies Suizidversuch ist ein besonders radikaler Versuch, auszubrechen und daher eher ein Hilfeschrei und weniger ein Ausdruck von Lebensmüdigkeit. Auch dank Maris Pfeiffers Inszenierung, die sich ganz auf die Darsteller konzentriert, ist „Liebe Amelie“ eine intensive Geschichte über einen Abnabelungsprozess.
Während Gabriela Maria Schmeide und Oliver Stokowski sehr genaue Charakterstudien abliefern, ist Maria Kwiatkowsky, die schon für ihre Leistung in Ayse Polats Drama „En Garde“ ausgezeichnet worden ist, schlicht ein Ereignis. Neben der ungemein intensiven Verkörperung eines Mädchens, das alle Höhen und Tiefen durchlebt, musste die Zwanzigjährige auch eine ziemlich delikate Herausforderung meistern: Als Amelie herausfindet, dass ihr Vater für einen Pharma-Konzern arbeitet, der Tierversuche durchführt, kettet sie sich nackt ans Tor seiner Firma. tpg.