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KussKuss

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KussKuss: Abschlussfilm für die HFF Konrad Wolf, die komisch und ernst mit minimalen Mitteln von einer "Einbürgerung" der anderen Art erzählt.

Poster

KussKuss

Handlung und Hintergrund

Als Assistenzärztin Katja (Carina Wiese) im Krankenhaus die illegal in Deutschland befindliche, in ihrer Heimat politisch verfolgte Algerierin Saida (Saida Jawad) entdeckt, sieht sie ihre Chance zu einer guten, politisch bewussten Tat gekommen. Sie quartiert die junge Dame kurzerhand in ihrem gemeinsamen Haushalt mit dem kaum minder idealistischen Schriftsteller Hendrik (Axel Schrick) ein. Der ist zunächst nicht begeistert, doch Saida weiß das zu ändern.

Ohne erhobenen Zeigefinger oder gar Schadenfreude seziert Regisseur Sören Senn in seinem tragikomischen Liebesdrama spezifisch deutsche Befindlichkeiten.

Katja ist Assistenzärztin, Hendrik fummelt seit Ewigkeiten an seiner Doktorarbeit herum. Die beiden leben mehr neben- als miteinander, zwischen Tür und Angel tauschen sie flüchtige Küsse. Dann ist da noch Saida, illegale Putzfrau im Krankenhaus. Nachdem Katja sie fast den Ausländerbehörden auslieferte, nimmt sie die hübsche Algerierin aus schlechtem Gewissen mit in ihre Altbauwohnung.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sören Senn
Produzent
  • Dorothe Beinemeier
Darsteller
  • Victor Choulman,
  • Ursina Lardi,
  • Anna Stieblich,
  • Carina Wiese,
  • Axel Schrick,
  • Saïda Jawad,
  • Daniel Stock,
  • Samir Osman,
  • Konstantin Achmed Bürger,
  • Torsten Lensing,
  • Ennio Cacciato
Drehbuch
  • Sören Senn,
  • Katrin Milhahn
Musik
  • Boris Bergmann
Kamera
  • Marc Christian Weber
Schnitt
  • Kristine Langer
Produktionsleitung
  • Dorothe Beinemeier

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

  • KussKuss: Abschlussfilm für die HFF Konrad Wolf, die komisch und ernst mit minimalen Mitteln von einer "Einbürgerung" der anderen Art erzählt.

    „Migration“, „Integration“, „Kulturschock“… brisante, aktuelle politische Schlagworte, über die die Betroffenen gerne vergessen werden. Anders bei „KussKuss“, der realitätsnahen, tragikomischen Geschichte einer etwas anderen „Einbürgerung“.

    Sie, Katja, ist Assistenzärztin, arbeitet selbstlos lange Stunden. Er, Hendrik, studiert Geisteswissenschaften, fummelt seit Ewigkeiten an seiner Doktorarbeit herum. Und dann ist da noch Saida, die illegale Putzfrau, die Krankenhausflure schrubbt. Man hat sich dem Schicksal gefügt. Hendrik und Katja, die mehr neben- als miteinander leben, zwischen Tür und Angel flüchtige Küsse austauschen. Man hat sich arrangiert, glaubt sich glücklich. Ein Glück von dem Saida noch träumt. Bis Katja durch ihre Einmischung die junge Algerierin fast den Ausländerbehörden ausliefert und sie daraufhin vom schlechten Gewissen geplagt mit in die gemütlich abgewohnte Altbauwohnung nimmt. Was den maulfaulen Hendrik in seiner Ruhe stört, aus der Bahn wirft. Erst recht als Katja eine Scheinheirat vorschlägt, um Saida vor der Abschiebung zu retten. Fein ausgedacht. Sie hat jedoch nicht mit der Nordafrikanerin gerechnet, die einen eigenen Kopf besitzt - und eigene Gefühle.

    Um gute Menschen geht’s hier, die nur „Gutes“ beabsichtigen, die ein Flüchtlingsdrama verhindern wollen und dabei ein häusliches provozieren. Gut ist schrecklich relativ, beweist Sören Senn in seinem Abschlussfilm für die HFF Konrad Wolf Babelsberg. Das Wortspiel „KussKuss“, was lautmalerisch auch als nordafrikanische Traditionsspeise gelesen werden kann, zeugt von Humor und macht Sinn. Liebe geht durch den Magen Und mit Couscous versucht Saida Hendrik zu betören, zu locken - was der sich nur zu gerne gefallen lässt. Wäre da nicht Katja, diese patente, umsichtige, nette Frau mit den streng zurückgebundenen Haare, die nie wirklich Zeit hat, nicht einmal für den verwitweten, entwurzelten Vater, der einst aus Odessa eingewandert ist. Nur kurz hält sie inne, geschockt von „Hennis“ Fehlverhalten, geht mit einem Verehrer zum Sushi-Essen und stellt entgeistert fest, dass es im Endeffekt doch nur ums „Ficken“ geht.

    Eine einfache, simpel und klar umgesetzte „Versuchsanordnung““ um Täter und Opfer, Schuldige und Unschuldige, Helfer und Hilfsbedürftige und die Erkenntnis, dass es keine einfachen Lösungen gibt. Souverän bringen die Schauspieler dieser verqueren Menage à trois das Problem „Integration“ auf den Punkt. Das Abstrakte, Politische wird konkret, persönlich und greifbar - ist zum Lachen und zum Weinen. Präzise, nachvollziehbar agieren die Schauspieler, allen voran die bildhübsche, Marokko-stämmige Französin Saida Jawad, die tatsächlich kein Deutsch spricht und deren „Sprachlosigkeit“ geschickt als filmisches Element genutzt wird. Der Rest ist pure Funktionalität, die bescheidenen Mittel der „No-Budget“-Produktion mutieren zur Tugend. Nichts ist überflüssig, alles passt. In Wort und Bild. Ein Film mit dem Blick fürs Wesentliche - und höchst unterhaltsam obendrein. geh.
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