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Yazi Tura: Ridvan aus Kappadokien und Cevher aus Istanbul traten 1999 ihren Militärdienst an. Beide kämpften an der Front im Südosten der Türkei gegen die kurdischen Rebellen. Nach dem Militärdienst kehren beide vom Krieg gezeichnet in ihre Heimatstädte zurück. Ridvan hat bei einer Minenexplosion sein rechtes Bein verloren und muss feststellen, dass weder seine Verlobte noch seine Freunde die alten geblieben sind. Der...

Handlung und Hintergrund

Ridvan (Olgun Simsek), ein talentierter Fußballspieler aus Anatolien, und Cevher (Kenan Imirzalioglu), Sohn eines Händlers aus Istanbul, verbringen ihre gemeinsame Dienstzeit beim Militär vorwiegend in der unruhigen Kurdenregion - wo Ridvan schließlich ein Bein verliert. Die Rückkehr in die Heimat wird für beide zur ernüchternden Erfahrung: Ridvan muss erkennen, dass nicht mal die Verlobte für einen einbeinigen Fußballer Verwendung hat. Cevhers Lebensgrundlage fällt dagegen einem Erdbeben zum Opfer.

In diesem mitunter recht schlicht gestrickten Gegenwartsdrama aus der Türkei wird viel vom Frust der allein gelassenen Kriegsveteranen und wenig von den Ursachen des Konfliktes selbst berichtet.

Die türkischen Soldaten Ridvan und Cevher aus Istanbul kämpfen 1999 gegen die kurdischen Rebellen. Bei einer Minenexplosion verliert Ridvan ein Bein, Cevher wird auf einem Ohr taub. Zurück in ihrer Heimat muss Ridvan außerdem damit klar kommen, dass sich seine Verlobte und seine Freunde schwer verändert haben, und Cevher wird bei dem Erdbeben in Istanbul seine komplette Lebensgrundlage genommen.

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Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ugur Yücel
Produzent
  • Hakki Göceoglu,
  • Defne Kayalar,
  • Haris Padouvas
Darsteller
  • Kenan Imirzalioglu,
  • Olgun Simsek,
  • Bahri Beyat,
  • Engin Günaydin,
  • Teoman Kumbaracibasi,
  • Erkan Can,
  • Settar Tanriogen,
  • Eli Mango,
  • Sultan Gündüz,
  • Mizgin Kapazan
Drehbuch
  • Ugur Yücel
Musik
  • Erkan Ogur
Kamera
  • Baris Özbicer,
  • Ahmet Emre Tanyildiz,
  • Tayfun Cetindag,
  • Roy Kurtluyan
Schnitt
  • Ugur Yücel,
  • Valdis Oskarsdóttir,
  • Sigurbjörg Jonsdottir

Kritikerrezensionen

    1. Die deutsche Produktion „Kopf oder Zahl“ handelt angeblich von schicksalhaften Entscheidungen, die in großer Eile getroffen werden müssen. Die Regisseure Benjamin Eicher und Timo Joh. Mayer toben sich dabei auf den Feldern Sozialdrama und Großstadtkriminalität aus, als hätten sie schlecht geträumt. Der Film verknüpft die Schicksale von Einwanderern mit dem Milieu der Drogenhändler und der Prostitution zu üblem Romantikkitsch mit theatralischen Pinselstrichen.

      Die Großstadt, die hier gezeigt wird, hat etwas Postapokalyptisches, Verlassenes. Die Menschen irren darin herum wie Marodeure, wie die letzten Überlebenden, die sich um gutes Benehmen nicht mehr scheren müssen. Eine blonde TV-Reporterin, die vor der Kamera stets mit zu tiefem Ausschnitt posiert, wühlt im kriminellen Milieu, um auf unterschwellige Art gegen Ausländer zu hetzen. Oder prangert sie nur Missstände an? Was tun die Regisseure – prangern sie irgend etwas an oder baden sie vielmehr in Vorurteilen? Die verworrene, ziellos kreisende Handlung gibt keine klare Antwort, aber das Gefühl, das sich beim Zuschauen einstellt, ist mies.

      Die Reporterin, gespielt von Saskia Valencia, hat einen schwarzen Ehemann, den sie vor ihren Kollegen verleugnet. Trotzdem wundert sie sich, dass der Mann sie verlässt, als sein Bleiberecht gesichert ist. Der korrupte Polizist Ron ist genauso brutal und skrupellos wie der Zuhälterchef des Viertels. Ralf Richter spielt diesen Ron, der sich mit dem Foltern eines ausländischen Jugendlichen vergnügt, weil er erfahren will, wo das Heroin seines Vaters versteckt ist. „Deutsche Sprache, schwere Sprache“ ist noch die harmloseste Häme, die er dabei äußert. Und dieser Ron hat einen Kumpel, der im Zigeunerlager Ausweise fälscht. Ja, im Zigeunerlager, so was gibt’s in diesem Film, und Ron steht dort in der Nacht zwischen Frauen mit Kopftüchern, die an offenen Feuern tanzen.

      Zu diesen Figuren und den drogendealenden Muslimen gesellt der Film auch noch tschetschenische Einwanderer. Milos, gespielt von Heinz Hoenig, ist eigentlich Arzt, doch nun arbeitet er schwarz auf einem Schrottplatz, dessen Besitzer ihn als Drogenkurier einsetzen will. Milos will nicht, aber er braucht Geld, denn er hat zuhause eine studierende Tochter. Was er nicht weiß: Die Tochter ist längst im Lande, als heroinabhängige Prostituierte bei dem Zuhälter, den Milos aufsucht.

      Nicht nur, dass auf solche Weise hergestellte Verknüpfungen mehr bemüht als logisch erscheinen – die Art und Weise, wie das Ganze erzählt wird, ist noch schlimmer. Eicher und Mayer sind zwar nicht die ersten, die Gefallen an einer fatalistischen, mit wehmütigen Folkloreliedern untermalten Poesie finden, aber sie verleihen dieser Vorliebe keine Plausibilität. Da sind diese Dialoge, die oft, sehr oft, nach dem gleichen Schema ablaufen: Person eins sagt zu Person zwei etwas, die schaut kurz her und wendet sich dann ab, weil die Wahrheit in der Ferne liegt.

      Fazit: Kitschiger Brutalostreifen über Drogendealer, Prostituierte und illegale Ausländer aus fragwürdiger Perspektive.
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    2. Kopf oder Zahl: Ridvan aus Kappadokien und Cevher aus Istanbul traten 1999 ihren Militärdienst an. Beide kämpften an der Front im Südosten der Türkei gegen die kurdischen Rebellen. Nach dem Militärdienst kehren beide vom Krieg gezeichnet in ihre Heimatstädte zurück. Ridvan hat bei einer Minenexplosion sein rechtes Bein verloren und muss feststellen, dass weder seine Verlobte noch seine Freunde die alten geblieben sind. Der junge Mann stürzt in eine tiefe seelische Krise. Cevher, der seit der gleichen Minenexplosion auf einem Ohr taub ist, träumt davon, einen Kiosk aufzumachen. Als er nach dem verheerenden Erdbeben in Istanbul Familienmitglieder verliert und sein mühsam aufgebauter Laden zerstört wird, gerät er auf die schiefe Bahn. "Kopf oder Zahl" erzählt vor dem Hintergrund von Ereignissen, die das kollektive Bewusstsein der türkischen Gesellschaft in den letzten zehn Jahren nachhaltig verändert haben, das Schicksal zweier Menschen, die stellvertretend für eine ganze Generation stehen.

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