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Kirgisische Mitgift

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Kirgisische Mitgift

Die emanzipierte Isabelle (Natacha Regnier) lebt seit zwei Jahren mit ihrem Freund Aidar (Bolot Tentimischow) in Frankreich zusammen. Als das verliebte Paar sich zur Heirat entschließt, fliegen beide von Paris zu Aidars Verwandtschaft ins ferne Kirgisien, um bei seinen Eltern vorstellig zu werden. Nicht nur die lebenslustige Isabelle lernt die so ganz anderen Sitten in dem entlegenen Bergdorf kennen. Auch Aidan kann sich den Forderungen der Tradition nicht entziehen und steht bald zwischen den Kulturen.

Der Geist von Dschingis Khan weht durch einen mit humoristischen Schwerpunkten auftrumpfenden Culture-Clash, dessen Bandbreite sich von urkomisch bis traurig, von abenteuerlich bis märchenhaft erstreckt. Bunte Musik würzt das turbulente Treiben.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Nurbek Egen
Produzent
  • Ewgenia Tirdatowa,
  • Sergei Khowenko,
  • Dimitry Efremow,
  • Christoph Thoke,
  • Axel Möbius,
  • Antoine de Clermont-Tonnerre
Darsteller
  • Natacha Régnier,
  • Bolot Tentimischow,
  • Marat Zhantelier,
  • San Amanov,
  • Absamat Uulu Nurseit,
  • Marat Kozukeew,
  • Zhenishbek Smanow,
  • Nazira Ozoraliewa,
  • Marat Kozukeyew
Drehbuch
  • Ekaterina Tirdatova
Musik
  • Alexei Aigi
Kamera
  • Dimitri Emakow
Schnitt
  • Marat Magambetow

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Eine binationale Liebe mit vielerlei Hindernissen. Mit der französischen Freundin reisen auch die Zuschauer von Paris in das ferne Kirgisien und begegnen einer fremden Kultur. Seiner Rolle als Mittelsmann ist der im Westen studierende Bräutigam nicht gewachsen. Er verschweigt sogar anfangs seine enge Verbindung, so entstehen jede Menge Konflikte. Das ist urkomisch, traurig, abenteuerlich und märchenhaft zugleich. Und es gibt einen Dorfbriefträger, der Marcuse zitiert.

      Jurybegründung:

      Eine binationale Liebe mit vielen Hindernissen. Mit der französischen Freundin reisen auch die Zuschauer von Paris in das ferne Kirgisien, und mit ihr sehen sie diese fremde Welt, in der ihr Freund sich plötzlich ganz anders verhält. So bekommt ein westliches Publikum, für das der Film ja eindeutig gedreht wurde, einen direkten Zugang zu dem für unsere Augen exotischen Land, und diese Perspektive entschuldigt auch, dass die junge Französin manchmal ein wenig zu blauäugig wirkt. Ihr muss alles erklärt und gezeigt werden, und dadurch, dass vor ihr der Grundkonflikt geheim gehalten wird, entstehen Spannungen, Missverständnisse, komische und dramatische Situationen.

      Dem Filmemacher gelingt es so, ein erstaunlich komplexes Bild der traditionellen Gemeinschaft zu zeichnen, die durch den Einbruch der westlichen Moderne ursächlich erschüttert wird. Jeder der beiden Liebenden hat eine (kulturell) je eigene Hochzeitstruhe, in der sich auch allerlei Traditionen und Konventionen befinden.

      Der in Paris studierende Kirgise Aidar ist der Rolle des Mittelsmannes zwischen den beiden Welten eindeutig nicht gewachsen, und so ist er die widersprüchlichste Filmfigur. Seine Gegenpole sind zum einen der wunderbar tragikomisch gezeichnete Postmann, der Marcuse gelesen (und verstanden) hat und zum Schluss so weise ist, Aidar nur symbolisch zu töten. Zum anderen ist da der kleine Junge, der Isabelle mit jenem reinen Herzen liebt, das Aidar nicht (mehr?) hat, weil er keine mystische Gestalt wie sein gleichnamiger Vorfahre ist.

      Regisseur Nurbek Egen spielt geschickt mit den Mythen der Kulturen - nicht nur, wenn er in den eingefärbten Traumvisionen das alte kirgisische Reitervolk heraufbeschwört, sondern auch wenn Isabelle die Kinder vor den Schlägen der Postboten beschützt und dabei in kämpferischer Pose zur revolutionären Marianne wird.

      Der Film stellt natürlich die Exotik der Kirgisen aus, führt sie dabei aber nicht vor und denunziert auch niemanden. Der Postbote hat ja recht, wenn er verbittert darüber ist, wie seine Kultur durch die Globalisierung bedroht wird. Aidars Eltern sind keine verknöcherten Traditionalisten, sondern ein in der Tradition ruhendes Paar, das Aidar offensichtlich liebt und das Beste für ihn will.

      Geschickt gewählt ist auch das offene Schlussbild von der Pariser Steinwüste. „Kirgisische Mitgift“ funktioniert als ein romantisch exotischer Unterhaltungsfilm, in den eine Meditation über die Bedrohung traditioneller Kulturen durch die Modernisierung einbezogen wurde. Beide Ebenen versperren sich gegenseitig nie die Sicht, stattdessen befruchten sie einander.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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