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KI - Die letzte Erfindung

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KI - Die letzte Erfindung: Zentrale Figur des sehenswerten Science-Fiction-Dramas ist eine Programmiererin, die mit Hilfe einer von ihr entwickelten KI ihren schwerkranken Vater heilen will.

Poster

KI - Die letzte Erfindung

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

  • Lisa Bitter
    Lisa Bitter
  • Daniel Donskoy
    Daniel Donskoy
  • Thomas Heinze
    Thomas Heinze
  • Florian Hanig
    Florian Hanig
  • Halima Ilter
  • Christian Twente
  • Tamar Baumgarten-Noort
  • Stefan Schneider
  • Martin Christ
  • Ramin Sabeti
  • Rudolf Moser

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • KI - Die letzte Erfindung: Zentrale Figur des sehenswerten Science-Fiction-Dramas ist eine Programmiererin, die mit Hilfe einer von ihr entwickelten KI ihren schwerkranken Vater heilen will.

    Zentrale Figur des sehenswerten Science-Fiction-Dramas ist eine Programmiererin, die mit Hilfe einer von ihr entwickelten KI ihren schwerkranken Vater heilen will.

    Der Blick in eine rundum rosige Zukunft wäre ähnlich langweilig wie ein Krimi ohne Verbrechen; deshalb sind literarische und filmische Utopien in der Regel Dystopien. Dabei geht es gern um die Furcht vor einer unkontrollierbaren Technik. Hätte eine Künstliche Intelligenz zum Beispiel den Auftrag, den Klimawandel zu stoppen, würde sie vermutlich zu dem Schluss kommen, dass der Planet ohne den Homo sapiens besser dran wäre. Dieses Szenario bildet so etwas wie die Vorbemerkung des Films „KI“: Eine Insel nahe Hawaii ist plötzlich unbewohnbar, weil das von einer Software entwickelte Pflanzenschutzmittel zwar sanft zu Bienen ist, aber nicht zu Menschen.

    Weibliche Hauptfigur des Dramas (Buch: Tamar Baumgarten-Noort, Florian Hanig) ist KI-Entwicklerin Vida (Lisa Bitter), die den amerikanischen KI-Code entschlüsselt hat. Ihr Chef, Mark Reinhard (Thomas Heinze), hat einen Weg gefunden, der garantieren soll, dass der Geist in der Flasche bleibt: Die Software hat keinen Zugriff auf die Welt außerhalb ihres Computers. Außerdem können ihr nur Ja/Nein-Fragen gestellt werden, damit sie niemanden manipulieren kann. Als Vida mit Hilfe der KI eine Therapie für ihren an der Muskelschwundkrankheit ALS erkrankten Vater sucht, helfen ihr Ja/Nein-Antworten jedoch nicht weiter. Lisa Bitter verkörpert die stets dunkel gekleidete Programmiererin betont distanziert; eine schwarze Perücke und dunkle Kontaktlinsen lassen Vida noch düsterer wirken. Emotionaler Gegenentwurf ist die männliche Hauptfigur: Rechtsanwalt Tom (Daniel Donskoy) wird nicht mehr gebraucht, eine KI hat seinen Job übernommen. Ein Schulfreund gibt ihm den Tipp, den Kontakt zu einer früheren Mitschülerin aufzunehmen: Es war Vida, die diese KI entwickelt hat. Sie verrät ihm das Geheimnis ihrer sprunghaft gewachsenen Intelligenz: Ein ins Gehirn implantierter Chip hat ihren IQ regelrecht explodieren lassen.

    „KI - Die letzte Erfindung“ ist nicht für die ZDF-Fernsehfilmabteilung, sondern für die „Terra X“-Redaktion entstanden und auch kein reiner Spielfilm: Immer wieder wird die Handlung abrupt unterbrochen, damit Expertinnen und Experten aufs Stichwort passende Erklärungen liefern können. Das stört den Handlungsfluss natürlich enorm. Im Sinne des ungetrübten Rezeptionsgenusses wäre es geschickter gewesen, den Film um eine Dokumentation zu ergänzen. Davon abgesehen ist „KI“ deutlich gelungener als das vergleichbare ARD-Drama „Zero“. Die Anmutung ist zwar insgesamt ähnlich kühl und farblos wie in vielen Science-Fiction-Dramen dieser Art, aber die optische Umsetzung wirkt aufwändiger und stimmiger. Ein reizvoller Kontrast zum futuristischen Ambiente ist die Song-Auswahl: Die elektronische Filmmusik wird durch Klassiker aus den Achtzigern ergänzt. Interessanteste Nebenfigur und mehr als bloß eine Ergänzung des Ensembles ist Lorna zu Solms: Reinhards Tochter Ricarda hört gern Oldies, fährt Skateboard und will die Schule schmeißen, weil Roboter sämtliche Arbeiten übernehmen.

    Dramaturgisch folgt „KI“ dem üblichen Thrillermuster: Vida wird von der Polizei gejagt, dann folgt eine lange Rückblende über die Ereignisse der letzten drei Monate. Regie führte Christian Twente, dessen Inszenierung eher statisch ist. Er hat fürs ZDF unter anderem „Uli Hoeneß - Der Patriarch“ (2015, mit Thomas Thieme), „Karl Marx - Der deutsche Prophet“ (2018, mit Mario Adorf) oder „Stunden der Entscheidung“ (2019, über die „Wir schaffen das“-Stunden von Angela Merkel) gedreht. Diese Filme waren „echte“ Dokudramen, boten also eine schlüssige Mischung aus Spielszenen, Archivmaterial und Interviews. In „KI“ sind die Ausführungen der diversen internationalen Sachverständigen zwar durchaus interessant, aber die Einschübe lassen das Filmerlebnis wie ein Seminar wirken, bei dem ein Dozent ständig die Vorführung stoppt, um bestimmte Szenen zu analysieren.

    Tilmann P. Gangloff.
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