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Kalte Nächte

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Kalte Nächte: Filme über den Traum jugendlicher Musiker, den Weg nach ganz oben zu schaffen, gab es schon viele. Auch darüber, daß es sich dabei oft weniger um das Streben nach Ruhm oder Starallüren handelt als um die Überwindung von purer Armut oder sozialer Deklassierung. Kaum einer dürfte aber derart radikal in die triste Welt junger Straßenmusikanten und ihre leeren Hoffnungen geführt haben wie das Kinodebüt des Kölners...

Poster

Kalte Nächte

Handlung und Hintergrund

Mit dem Musizieren in kleinen Restaurants verdienen sich die türkischen Straßenkinder Tomix, Mützen-Jacky und Tam-Tam ihr Geld, das sie stets bei dem Alkoholiker Mahmud abliefern müssen. Der integriert auch den blinden Aziz in die Gruppe. Nach anfänglichem Mißtrauen freundet sich das Trio schnell mit ihm an. Als Mahmud Aziz absichtlich vor ein Auto stößt, rebellieren die anderen erstmals.

Drei türkische Straßenkinder verdienen als Musikanten in Restaurants ihr Geld, das müssen sie aber an Mahmud abgeben. Als der den Neuzugang, einen blinden Jungen, vor ein Auto stößt, beginnen die Kinder zu rebellieren. Tragische, um Authentizität bemühte Geschichte. Mit Minimalbudget inszeniert.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Kadir Sözen
Darsteller
  • Rahim Cakmak,
  • Levent Elmas,
  • Volkan Pinardag,
  • Ferdi Cetikaya,
  • Menderes Samancilar
Drehbuch
  • Kadir Sözen
Musik
  • Mazlum Cimen
Kamera
  • Ertunc Senkay
Schnitt
  • Mevlüt Kocak

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Filme über den Traum jugendlicher Musiker, den Weg nach ganz oben zu schaffen, gab es schon viele. Auch darüber, daß es sich dabei oft weniger um das Streben nach Ruhm oder Starallüren handelt als um die Überwindung von purer Armut oder sozialer Deklassierung. Kaum einer dürfte aber derart radikal in die triste Welt junger Straßenmusikanten und ihre leeren Hoffnungen geführt haben wie das Kinodebüt des Kölners Kadir Sözen, eine fiktive, an den Neorealismus erinnernde Geschichte von vier jungen Türken, halbe Kinder noch, die sich unter der Protektion eines zwielichtigen „Managers“ mit kleinen Gigs und Gaunereien in Istanbul und Antalya durchs Leben schlagen.

    Sie hausen in einem „Geçekondus“, einer Armensiedlung am Rand der Großstadt, und tragen Namen wie „Tam-Tam“, weil er die Darbuka trommelt, „Mützen-Jacky“ oder „Tomix“, der einmal Lesen und Schreiben lernte und sich vom spärlich erspielten Geld ab und an ein Comic leistet: Elternlose Überlebenskünstler, die Mahmud von der Straße aufgelesen hat und als kleine Tanzband in Bordellen und Bars für sich arbeiten läßt. Neben kärglichem Essen und Schlägen gibt es dafür vor allem Versprechungen, die neue Nahrung gewinnen, als der blinde Sänger Aziz zu ihnen stößt, dessen Stimme bei Türken und Touristen gleichermaßen viel Beifall findet. Nachdem Mahmud die Jungen an die Westküste geschafft hat, scheint der Aufstieg tatsächlich zum Greifen nah. Mit dem Erfolg füllt sich nicht nur die Kasse, sondern wächst auch das Selbstbewußtsein der Kinder, die sich dem Diktat des launischen Erwachsenen nicht mehr unwidersprochen unterwerfen. Auch wenn das Ende dieser eindringlichen No-budget-Produktion überzogen dramatisiert erscheint - Mahmud läßt Azizs vor ein Auto laufen und wird von Jacky dafür erstochen - haftet dem Film ein stark authentischer Zug an. Lange Einstellungen, Laiendarsteller, die ihr eigenes Leben, ihre eigenen Lieder spielen, einfache ungekünstelte Bilder und Töne -eine quasi-dokumentarische Atmosphäre, die sich zur Beklemmung steigert, wenn man deutsche Urlauber begeistert applaudieren sieht. Der Abgrund, der sich hinter dem ausgelassenem Spiel der Straßenjungen auftut, wird sich trotzdem wohl nur Interessierten erschließen, da das Geld für die Synchronisation fehlte und der Film so nur untertitelt zu sehen ist. jol.
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