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Kalt ist der Abendhauch

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Kalt ist der Abendhauch: Zweite Ingrid-Noll-Verfilmung von Rainer Kaufmann über eine rüstige Seniorin, die für ihre große Liebe auch über Leichen geht.

Poster Kalt ist der Abendhauch

Kalt ist der Abendhauch

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Handlung und Hintergrund

Die rüstige Seniorin Charlotte hat ihr ganzes Leben auf einen Mann gewartet, den sie immer geliebt und für den sie auch die eine oder andere buchstäbliche Leiche im Keller in Kauf genommen hat. Als besagter Hugo, einst Ehemann ihrer Schwester, nach Jahrzehnten seinen Besuch ankündigt, lässt Charlotte ihr Leben Revue passieren - das Leben eines Freigeistes, der in die falsche Zeit geboren wurde.

Berlin in den 30er Jahren: Charlotte ist unsterblich in Hugo verliebt, der jedoch ihre ältere Schwester heiratet, die ein Kind von ihm erwartet. Dennoch fühlt sich auch Hugo zu seiner Schwägerin hingezogen. Aber Familientragödien, Krieg, Charlottes Heirat mit Bernhard und die Geburt ihrer Kinder trennen die beiden. Doch nicht für immer. Nach Kriegsende taucht Hugo unerwartet bei Charlotte auf. Da ihr Mann als gefallen gilt, genießen die beiden zum ersten Mal eine kurze Zeit des vollkommenen Glücks. Bis Bernhard vor der Tür steht…

Ihr ganzes Leben hat Charlotte auf den Mann gewartet, den sie liebt und für den sie buchstäblich eine Leiche im Keller in Kauf genommen hat. Am Ende ihrer Tage kündigt Hugo seinen Besuch an und Charlotte lässt ihr Leben Revue passieren. Nach „Die Apothekerin“ Rainer Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Verfilmung.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Rainer Kaufmann
Produzent
  • Prof. Dr. Günter Rohrbach
Darsteller
  • Fritzi Haberlandt,
  • August Diehl,
  • Heinz Bennent,
  • Fabian Busch,
  • Ingo Naujoks,
  • Gisela Schneeberger,
  • André Hennicke,
  • Vadim Glowna,
  • Devid Striesow,
  • Gisela Trowe,
  • Georgia Stahl,
  • Elisabeth Trissenaar,
  • David Stoy
Drehbuch
  • Kathrin Richter,
  • Ralf Hertwig
Musik
  • Niki Reiser
Kamera
  • Klaus Eichhammer
Schnitt
  • Ueli Christen

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,3
6 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(0)

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Kritikerrezensionen

  • Kalt ist der Abendhauch: Zweite Ingrid-Noll-Verfilmung von Rainer Kaufmann über eine rüstige Seniorin, die für ihre große Liebe auch über Leichen geht.

    Zum zweitenmal tun sich Regisseur Rainer Kaufmann und Deutschlands auflagenstarke Krimi-Autorin Ingrid Noll zusammen, um nach „Die Apothekerin“ einen weiteren Bestseller-Stoff auf die Leinwand zu bringen. „Kalt ist der Abendhauch“, Nolls bislang erfolgreichstes Werk, stellt sich dabei als schwerer zugänglich heraus. Dennoch ist die dramatische Liebesgeschichte, Familienchronik und Zeitdokument in einem, das die Lebensspanne einer ganzen Generation umfasst, nicht minder unterhaltsam als der Vorgänger.

    Den Drehbuchautoren Kathrin Richter und Ralf Hertwig ist es gelungen, die in ihrer Vielschichtigkeit lange als unverfilmbar geltende Vorlage zu bändigen und ein eigenständig funktionierendes Skript zu schaffen. Regisseur Rainer Kaufmann („Stadtgespräch“) stand vor der Herausforderung, die die große Zeitspanne des Plots für die Besetzung der Hauptrollen darstellt. Er musste seine Hauptdarsteller, die Träger der Handlung, doppelt besetzen. Das birgt natürlich ein gewisses Risiko für die Erzählführung und die durchgängige Identifikation, doch Kaufmann verknüpft geschickt die Handlungsstränge. In Rückblenden erzählt die „alte“ Heldin Charlotte die Geschichte ihrer Jugend in den dreißiger Jahren in Deutschland, und vor allem die ihrer zumeist unerfüllt bleibenden Liebe zu Hugo, dem Mann ihrer Schwester. Sie heiratet Bernhard, der nach dem Krieg als gefallenen gilt, bekommt drei Kinder und lebt ihr Leben, das doch immer wieder um ihre große Liebe kreist. Hugo kehrt unversehrt aus dem Krieg zurück und schlüpft bei ihr unter, doch der kurzen Zeit des gemeinsamen Glücks bereitet Bernhards überraschende Rückkehr ein vorläufiges Ende. Bernhard kommt zu Tode, Hugo kehrt zu seiner Familie zurück und Charlotte nimmt Anton, einen blinden Kriegskameraden ihres Mannes, bei sich auf. Die Beziehung zu Hugo flammt wieder auf, doch als Anton bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, sieht sie ihren Liebhaber nicht wieder. Erst viele Jahre später - die 80-jährige Charlotte lebt noch immer in ihrer alten Villa - ist die Zeit für die späte Wiedervereinigung reif. Die beiden Alten haben noch etwas zu bereinigen: eine Leiche im Keller will entsorgt und eine erwachsene Tochter ihrem Vater zugeführt werden.

    Anders als sonst bei Noll steht nicht der Krimiplot im Mittelpunkt, sondern die Liebesgeschichte einer Frau, die ihr Leben lang, gegen alle Widerstände, an ihren Gefühlen festhält. Mit dem Casting der Newcomerin Fritzi Haberlandt („Die Braut“) als Charlotte ist Kaufmann dabei der große Wurf gelungen: die Jungschauspielerin trägt mühelos den Film. Auch ihre „alte“ Entsprechung Gisela Trowe überzeugt. Schwerer haben es die Männer in ihren nicht ganz so ausgebauten Rollen: August Diehl als Hugo wirkt teils abwesend, und sein alter Alter Ego Heinz Bennent, der große Mann des deutschen Theaters und Films mit so unvergessenen Rollen wie Lucas Steiner in „Die letzte Metro“, bleibt seltsam autark in seinem Spiel.

    Der Film überzeugt in der packenden Emotionalität seiner starken Frauenfigur und als Zeitdokument, das vor allem Wert legt auf die Schilderung der Nachkriegszeit - einer Phase, die bislang im deutschen Film wenig Beachtung fand. Dabei sind es die Beobachtungen am Rande, die „Kalt ist der Abendhauch“ stimmig machen: Wie die Familie um den strengen Vater Hoffmann (Vadim Glowna), der ein Schuhgeschäft betreibt, funktioniert - oder eben nicht: unfähig, sein starres Korsett von Konventionen abzulegen, treibt er den jüngsten Sohn in den Selbstmord. Das große Plus des Films sind, neben Kaufmanns unbestrittener Regieleistung, die hervorragende Ausstattung von Knut Loewe in seinem vierten Teamplay mit dem Regisseur, die fein abgestimmte Kameraarbeit von Klaus Eichhammer, der auch schon die anderen Kaufmann-Filme drehte, und die detailversessene, aufwendige Produktion unter der Ägide von „Die Apothekerin“-Produzent Günter Rohrbach. Ein episches Werk, groß angelegtes Kino, das die Elemente Leidenschaft, Tragik, Spannung und Humor vereint und damit genügend Emotionen beim Zuschauer hervorrufen sollte. boe.
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