„Jurassic World: Die Wiedergeburt“ geizt nicht mit grausamen Leinwandtoden. Doch tatsächlich hätte es noch eine weitere Person erwischen sollen, wenn es nach dem Regisseur gegangen wäre.
– Achtung: Es folgen Spoiler für „Jurassic World: Die Wiedergeburt“! –
Drei Jahre nach „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ und dem Ende der Trilogie um Chris Pratt und Bryce Dallas Howard erwartet uns direkt das nächste Dino-Abenteuer in den Kinos. Seit dem 2. Juli könnt ihr hierzulande „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ bestaunen, welches für eine Art Neustart sorgt, auch wenn es auf den vorherigen Ereignissen aufbaut.
Diesmal wird eine Söldner*innentruppe um Zora Bennett (Scarlett Johansson), Duncan Kincaid (Mahershala Ali) sowie Paläontologe Dr. Henry Loomis (Jonathan Bailey) damit beauftragt, DNA-Proben der drei größten Dinosaurier-Arten zu sammeln. Das Unterfangen, welches dabei helfen soll, lebensrettende Herzmedikamente herzustellen, erweist sich jedoch von Anfang an als tödliche Mission, in der einige Mitglieder der Gruppe ihr Leben lassen.
Warum „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ anders ist als die vorherigen Teile, verraten euch Scarlett Johansson, Mahershala Ali und Jonathan Bailey hier in unserem Interview:
Eigentlich hätte es auch einen der drei größten Stars erwischen sollen, wie Regisseur Gareth Edwards („The Creator“) im Interview mit Variety enthüllte. Dabei geht es um die Begegnung mit dem Mutanten-Dinosaurier namens D-Rex im Finale von „Jurassic World 4“. Duncan opfert sich dort scheinbar als Köder, um den anderen die Flucht zu ermöglichen, indem er den D-Rex mit einer Leuchtfackel weglockt. Wohl zur Überraschung vieler konnte Duncan jedoch selbst entkommen und letztlich doch mit den anderen von der Insel fliehen.
Auf die Frage, ob diese Begegnung mit dem D-Rex für Mahershala Alis Charakter eigentlich mal anders ausgehen sollte, antwortete Edwards:
„Es ging ein paar Mal hin und her. In dem ersten Entwurf, den ich gelesen habe, stirbt er und ich dachte: ‚Das ist großartig!‘ Wir begannen, Mahershala zu umwerben und aus welchem Grund auch immer, fühlte es sich an, als ob wir, wenn wir Mahershala bekommen würden, ihn am Leben lassen müssten, oder? Aber dann las Mahershala es und seine einzige große Anmerkung war: ‚Können wir ihn töten?‘ Ich stimmte zu, also schloss ich mich Team Mahershala an und wir drängten darauf, ihn töten zu lassen; das Skript wurde wieder geändert, sodass er stirbt.“
Das Testpublikum rettete Duncan das Leben
Das zuständige Studio Universal bat den Regisseur allerdings darum, zur Sicherheit auch ein Ende mit einem lebenden Duncan zu drehen. Da keine Zeit für Nachdrehs blieb, wollte man auf Nummer sicher gehen. Edwards selbst hielt jedoch zunächst weiter an der ursprünglichen Version fest – bis die Testvorführungen ihm einen Strich durch die Rechnung machten:
„Als wir den Film schnitten und den Director’s Cut machten, schickte ich schließlich die Version, in der er stirbt. Es lief gut, aber das Studio sagte: ‚Oh, das ist großartig. Aber können wir auch die Version sehen, in der er lebt?‘ Wir hatten sie noch nicht zusammengeschnitten, also gingen wir zurück und bearbeiteten diese Version und alle sagten nur: ‚Es muss diese Version sein.‘ Wir machten zwei Testvorführungen und die Reaktion darauf, dass er lebt, war viel positiver.“
Letztlich brauchte es aber eine erneute Bestätigung durch das Publikum, damit Edwards wirklich mit diesem Ende leben konnte:
„Ich war mir immer noch nicht sicher, bis zur Vorführung in New York. Der Moment, in dem dieses Leuchtsignal erscheint und zeigt, dass er überlebt hat, bekam riesigen Applaus und ich fühlte ein kleines Tränchen in meinem Auge. Hut ab vor dem Studio. Ich bin froh, dass sie mich dazu gebracht haben, diese kleine zusätzliche Szene zu drehen, weil ich denke, dass es wahrscheinlich der stärkste Teil des Films ist.
Ich wollte nur nicht das Gefühl haben, mich zu verkaufen, indem ich ihn zurückbrachte. Aber wenn überhaupt, musste ich mich daran erinnern, dass es diesen Film namens ‚E.T.‘ gibt, in dem E.T. stirbt und dann, als er zurückkommt. Also versicherte ich mir immer wieder: Erinnere dich an diesen Film, den du geliebt hast, der das gemacht hat, es ist kein Ausverkauf.“
Da die Todesszene von Duncan eingangs komplett fertiggestellt wurde, können wir noch darauf hoffen, sie auf der Blu-ray und DVD als Deleted Scene zu erhalten. Dann könnten alle für sich selbst entscheiden, welches Ende sie wirklich besser finden.