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Julias Wahn


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Julias Wahn: Dokumentation, die das Schicksal einer Frau in den Zeiten des Kalten Krieges nachzeichnet.

Julias Wahn

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Hannes Schönemann
Produzent
  • Heino Deckert
Drehbuch
  • Hannes Schönemann
Musik
  • Lutz Wernicke
Kamera
  • Johann Feindt,
  • Lutz Plenert,
  • Lars Barthel
Schnitt
  • Reinhardt Beetz

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Julias Wahn: Dokumentation, die das Schicksal einer Frau in den Zeiten des Kalten Krieges nachzeichnet.

    Einen Blick zurück auf sein Leben als Filmemacher und Privatmensch wirft Hannes Schönemann in diesem Dokument europäischer Alltagsgeschichte während des Kalten Krieges. Ausgangspunkt ist eine Lovestory über Mauern und Machtblöcke hinweg.

    Julia Szabad kam mit einem weißen Schiff in das Leben des späteren Dokumentarfilmers aus einer Welt, die ihm verboten und vom „Eisernen Vorhang“ getrennt war. „Verliebt, fasziniert und betrunken“ nahm er Kontakt zu der mit einer KP-Delegationn angereisten Ausländerin auf. Die kurze Sommerliebe 1969 zwischen dem 23jährigen DDRler und der ein Jahr jüngeren Dänin prägte Schönemann die nächsten 30 Jahre, bis Julia 1990 in ihrem Haus in Kopenhagen Selbstmord beging. Schönemann rollt ihr irritierendes Schicksal auf und verknüpft es mit der Betrachtung seiner eigenen Lebensentwürfe und der einer Gruppe von Freunden. Die Grenzen zwischen Privatheit, Politik und Öffentlichkeit vermischen sich in dieser zärtlichen Erinnerung an einen Menschen auf der Suche nach Heimat. Im Laufe der Dezennien heiratet Julia in Dänemark, Schönemann findet eine Partnerin in der DDR. Dennoch bleiben die beiden in Kontakt, treffen sich 1982 sogar und beginnen ihre emotionale Beziehung auf Zeit erneut. Parallel dazu erzählt Schönemann vom Leben der künstlerisch Schaffenden in der DDR, ihre Kämpfe mit der Stasi, von ihrem Prinzip „bleib im Land und wehre dich täglich“, auch wenn er mit Familie den sozialistischen Staat verläßt (nach der Wende kehrt er nach Ostberlin zurück). Am Beispiel von Julia Szabad zeigt er die politischen Verstrickungen auf. Die Frau, die am Ende vorgibt, seit Ende der 60er Jahre als Doppelagentin gearbeitet zu haben, wirkt aber in ihren Äußerungen (die man nur als aufgezeichnete Telefonate erfährt) geistig verwirrt, scheint zwischen Realität und Wahnvorstellungen nicht mehr unterscheiden zu können. „Julias Wahn“ hat die Schwierigkeit, Text- und Bildschere zu überwinden. Die Bilder - oft von an- und abfahrenden Schiffen, Stränden und Leuchttürmen - sind wunderbar, der OFF-Text auch. Aber eigentlich hätte man die Geschichte zum Nachlesen aufschreiben können. Dennoch sieht und hört man gerne zu. Die Erwartungen eines eingeschworenen Dokumentarfilmpublikums werden sicherlich erfüllt. mk.
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