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Japón

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Japón: Kompromissloses, visuell eigenwilliges Spielfilmdebüt über einen Mann, der sich in Mexikos Landesinnerem auf seinen Selbstmord vorbereitet.

Poster

Japón

Handlung und Hintergrund

Ein alter Mann (Alejandro Ferretis) hinkt aus der Stadt hinaus in die Berge - er will sich dort oben auf den Felsplateus das Leben nehmen. In einem Jungen findet er einen vorübergehenden Weggefährten, der ihn zur Hütte der alten Witwe Ascen (Magdalena Flores) führt. Der Fremde verweilt, und es entwickelt sich eine spröde Freundschaft zwischen ihm und der Gastgeberin. Unheil zieht auf, als plötzlich ein Verwandter Ascens Anspruch auf deren Grundstück erhebt.

Tarkowskij

Ein Mann reist ins Landesinnere Mexikos, um seinem Leben dort ein Ende zu setzen. In einem Tal findet er Unterkunft bei einer alten Mestizin und wird in der Abgeschiedenheit mit der grenzenlosen Schönheit der Natur, seiner Einsamkeit und der Menschlichkeit der alten Frau konfrontiert und fühlt langsam seine abgestorbenen Sinne wieder erwachen.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Carlos Reygadas
Co-Produzent
  • Carlos Serrano Azcona
Darsteller
  • Alejandro Ferretis,
  • Magdalena Flores,
  • Yolanda Villa,
  • Martín Serrano,
  • Rolando Hernández,
  • Bernabé Pérez,
  • Carlos Reygadas Barquin,
  • Fernando Benítez,
  • Claudia Rodríguez
Drehbuch
  • Carlos Reygadas
Musik
  • Arvo Pärt,
  • Dimitri Schostakowitsch,
  • Johann Sebastian Bach
Kamera
  • Diego Martínez Vignatti
Schnitt
  • Carlos Serrano Azcona,
  • Daniel Melguizo,
  • David Torres

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Japón: Kompromissloses, visuell eigenwilliges Spielfilmdebüt über einen Mann, der sich in Mexikos Landesinnerem auf seinen Selbstmord vorbereitet.

    Ein Debütfilm, der sich nicht um Tabus schert: Mit impressionistischer Bilderwucht erzählt Carlos Reygadas eine archaische Geschichte in der Unwirtlichkeit des mexikanischen Hinterlandes, skizziert eine neue Ästhetik. Für die Reise in innere Abgründe erhielt er weltweit Preise, darunter die Camera d’Or Special Mention in Cannes und den New Director’s Prize in Edinburgh.

    Mit Japan hat Japón nichts zu tun, der Titel ist assoziativ, einzige Verbindung vielleicht die rituelle Vorbereitung zu einem Selbstmord. Das Drama spielt im Hochland von Mexiko und folgt einem von Todessehnsucht und Ekel vor sich selbst geplagten Intellektuellen aus der Hauptstadt. Der Namenlose strandet in der Öde und Wildheit der Berge. Dort will er sich verkriechen, um mit dem Leben abzuschließen. Die Gründe bleiben im Dunkeln. Ein Dach über den Kopf findet er bei einer betagten Witwe am Rande des Dorfes. Statt wie geplant den Suizid vorzubereiten, fasziniert ihn die Stärke der „ungebildeten“ Alten, die es in ihrer Einfachheit schafft, den in sich Verschlossenen für die Schönheiten der alltäglichen Existenz zu öffnen und neuen Lebensmut zu vermitteln - auch durch eine offensive Sexszene zwischen den beiden, als Akt der Verzweiflung, Befreiung und Erlösung.

    Der 32jährige Mexikaner wagt etwas. Mit Amateurdarstellern, die der spröden Geschichte zusätzliche Authentizität verleihen, und einem Mini-Budget drehte er auf 16mm, blies das Material auf 35mm und Cinemascope auf. Dabei entführt er in eine Welt mit archaischen Regeln. Hunderte Jahre Einsamkeit in zwei Stunden mit nicht zufälligen Anklängen an Tarkowskij. Behutsam, dann wieder brutal schildert er die Begegnung zwischen zwei gegensätzlichen Menschen. Da lernt der scheinbar so Kultivierte von der bescheidenen Bäuerin, den seelischen Panzer zu sprengen und bittere Lust zu kosten. Mythen und Morbidität krachen aufeinander, manchmal dominiert Pathos, dann nackte Gewalt, wenn ein Neffe das Haus als Erbe beansprucht und zum Abtransport zerlegen lässt. Und natürlich ist im Macho-Mexiko die wehrlose Frau das Opfer mit religiöser Symbolik, heißt sie doch Ascén, ein Name, der auf Ascénsion (Himmelfahrt) hinweist. „Japón“ mag prätentiös sein, aber nichts zu deuteln gibt es an der visuellen Kraft und dem teilweise dokumentarischen Charakter. Da schwenkt die Kamera über das traumhafte Panorama, schwelgt in 360-Grad Kreisbewegungen und betäubt durch einen fast surrealistischen Bildersog. Selbstzerstörung und Sinnsuche, Tod und Sexualität sind starke Kinothemen. Selten wurden sie so opulent in Szene gesetzt. mk.
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