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Ist das Leben nicht wunderbar?

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Sivot e prekrasen, nali?: Prämierte Dokumentation über Träume und das wirkliche Leben eines unter schwierigsten Umständen aufgewachsenen Friseurs aus Sofia.

Poster

Ist das Leben nicht wunderbar?

Handlung und Hintergrund

In schrillen Outfits nimmt der 23-jährige Lebenskünstler Alexander Ivanchev aus Sofia im Jahr 2000 am Internationalen Friseur-Wettbewerb teil. Unter schwierigsten Umständen aufgewachsen, hatte der Autodidakt schon immer eine Vorliebe für diesen Beruf. Heute arbeitet er als „Hairstylist“ in der bulgarischen Hauptstadt und bricht gerne überschwänglich aus seinen ärmlichen Verhältnissen aus.

Regisseur Svetoslav Draganov blickt dem schrägen Vogel über die Schulter, er dokumentiert sein soziales Umfeld und seine erschütternde Vergangenheit.

Darsteller und Crew

  • Alexander Ivanchev
  • Svetoslav Draganov
  • Plamen Bakardjiev

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Ist das Leben nicht wunderbar?: Prämierte Dokumentation über Träume und das wirkliche Leben eines unter schwierigsten Umständen aufgewachsenen Friseurs aus Sofia.

    Mit seinem dritten Film porträtiert der Bulgare Svetoslav Draganov auf schlichte, aber nachhaltige Weise den jungen Friseur und Lebenskünstler Alexander Ivanchev aus Sofia, der sich zum wiederholten Male auf die Teilnahme am Internationalen Friseur-Wettbewerb vorbereitet. Anhand von rückblickenden Interviews wird der post-sozialistische Alltag zwischen Traum und Tragik demaskiert.

    Der Titel ist schlichtweg ein Euphemismus. „Ist das Leben nicht wunderbar?“ fragt rhetorisch der neue Dokumentarfilm des Bulgaren Svetoslav Draganov, und wer dahinter eine seichte Milieustudie aus einem osteuropäischen Land erwartet, ist selber schuld. Draganov (Jahrgang 1976) porträtiert den heute 23-jährigen Lebenskünstler Alexander Ivanchev, der seit Kindesbeinen eine unbändige Affinität zum Friseurberuf hat und diesen nun als „Hairstylist“ in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ausübt. Ivanchev ist Autodidakt und Dilettant in einer Person, kleidet sich in schrillen Outfits und nimmt im Millenniumsjahr erneut teil beim Internationalen Friseur-Wettbewerb. Regisseur Draganov blickt diesem schrägen Vogel über die Schulter, interviewt Kollegen, Lehrer und Freunde, besucht Ivanchev zu Hause in einer Plattenbau-Wohnung. Was zunächst wie eine Kaurismäki-Geschichte anmutet, entpuppt sich bald als Tragödie. Ivanchev und seine Geschwister leben in bitterer Armut, die Mutter soll die Kinder laut Sozialamt vernachlässigt, sich selbst überlassen haben, da sie auswärtig Arbeit finden musste. Die Wohnung ist in einem katastrophalen Zustand, die arbeitslose Mutter und der Pflegevater ergehen sich in Larmoyanz, und nur Alexander bringt mit seinen Träumen und seinen Kleidern Glanz in den Schmutz. Doch seine scheinbare Unbekümmertheit übertüncht die eigenen Abgründe: Als Jugendlicher wurde Alexander vergewaltigt, als Kind war er jahrelang stumm, und sein stockender Bericht lässt nur die Spitze eines Eisbergs ahnen.

    Mit „Ist das Leben nicht wunderbar?“ beleuchtet Svetoslav Draganov nicht bloß ein junges Einzelschicksal im ehemals sozialistischen Osten. Vielmehr prallen hier auf entlarvende wie charmante Weise Kitsch und Katastrophe aufeinander. Die Mär von Reichtum und Berühmtsein ist bei Menschen wie Alexander Ivanchev noch existenziell, da sie ein Leben jenseits von abblätterndem Putz und persönlicher Ohnmacht verspricht. Draganovs ruhig gehaltenes, durch Musikpassagen aufgelockertes Porträt, das sich jeglichen Off-Kommentar spart, stellt keinen großen investigativen Entwurf à la „Black Box BRD“ dar, sondern besticht als engagiertes Psychogramm einer verkorksten Jugend aus der Zweiten Welt. aw.
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