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In Darkness

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In Darkness: Agnieszka Holland erzählt in ihrem höchst authentisch gestaltetem Holocaust-Drama eine wahre (Helden-)Geschichte über Mut, Menschlichkeit und Mitgefühl.

Poster In Darkness 2011

In Darkness

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Handlung und Hintergrund

1943: Das polnische Lvov (Lemberg) ist von den Nationalsozialisten besetzt. Zahlreiche jüdische Bürger halten sich in der Kanalisation versteckt. Der städtische Angestellte Leopold Socha betreibt hier ein lukratives Geschäft: Er lässt sich für sein Stillschweigen gegenüber den Nazis entlohnen. Das Unterfangen kompliziert sich jedoch, als ein Jude namens Ignacy Chiger Socha einen Deal anbietet: Gegen regelmäßige Bezahlung soll er zehn Juden, darunter ein Widerstandskämpfer und Chigers Frau, beschützen und mit Lebensmitteln versorgen.

Darsteller und Crew

  • Robert Wieckiewicz
    Robert Wieckiewicz
  • Benno Fürmann
    Benno Fürmann
  • Agnieszka Grochowska
    Agnieszka Grochowska
  • Maria Schrader
    Maria Schrader
  • Herbert Knaup
    Herbert Knaup
  • Agnieszka Holland
    Agnieszka Holland
  • Marc-Daniel Dichant
    Marc-Daniel Dichant
  • Steffen Reuter
    Steffen Reuter
  • Dipl. Wirt.-Ing. Patrick Knippel MBA
    Dipl. Wirt.-Ing. Patrick Knippel MBA
  • Leander Carell
    Leander Carell
  • Dr. Carl Woebcken
    Dr. Carl Woebcken
  • Marcin Bosak
  • Julia Kijowska
  • Jerzy Walczak
  • Oliwer Stanczak
  • Milla Bankowicz
  • Krzysztof Skonieczny
  • Kinga Preis
  • David Shamoon
  • Eric Jordan
  • Paul Stephens
  • Juliusz Machulski
  • Wojciech Danowski
  • Christoph Fisser
  • Jolanta Dylewska
  • Mike Czarnecki
  • Antoni Komasa-Lazarkiewicz
  • Heta Mantscheff
  • John Buchan
  • Weronika Migon

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,5
2 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Holocaust- – oder um politisch zu 100% korrekt zu sein – Schoah-Filme wirken in der Regel immer noch ein bisschen bedrückender, wenn sie exakt auf einer wahren Begebenheit beruhen und nicht nur lose auf den grauenhaften Ereignissen des Zweiten Weltkriegs basieren. Mit „In Darkness“ versucht Regisseurin Agnieszka Holland, sich genau das zu Nutze zu machen. Das Drehbuch stammt von David F. Shamoon. Der Drehbuchautor war durch das Buch von Martin Marshall „In The Sewers of Lvov“ auf die reale Geschichte von Leopold Socha und „seinen“ Juden aufmerksam geworden. Nach Fertigstellung des Drehbuchs dauerte der Weg auf die Leinwand fünf Jahre. Unter anderem deshalb, weil Regieerstwahl Agieszka Holland das Projekt angeblich zweimal abgelehnt haben soll. Bis sich die Produktion dazu entschlossen hat, den Film statt in Englisch, in den Originalsprachen Polnisch, Deutsch, Jiddisch, Ukrainisch und sogar dem zur damaligen Zeit in Lvov verwendeten Dialekt Balak zu drehen. Holland tat gut daran, darauf zu bestehen, denn in der deutsch synchronisierten Version verliert die Geschichte ungemein an Authentizität.

      Was „In Darkness“ von seinen weltweit bekannten Vorgängern wie „Schindlers Liste“ und „Der Pianist“ unterscheidet, ist die Tatsache, dass weder die Juden noch deren polnische Retter als plakative Opposition zu den grausamen Nazis fungieren. Niemand wird als vollkommener Gutmensch dargestellt, Socha ist ein Gelegenheitsdieb und Opportunist und auch in der kleinen Gruppe in den Abwasserkanälen befinden sich Betrüger, Ehebrecher und alle sind (verständlicherweise) die meiste Zeit am Nörgeln. Nicht perfekt, aber zutiefst menschlich – was jede einzelne Figur zugänglich fürs Publikum macht. Was die Gräueltaten betrifft, beziehen sich Shamoon und Holland aber sehr wohl auf die Vorgänger und vertrauen darauf, dass sie dem Publikum bekannt sind und begnügen sich damit, vieles lediglich anzudeuten. Schließlich geht es in „In Darkness“ auch in erster Linie um das Überleben in der Kloake.

      Ein Teil der Abwasserkanäle wurde im Studio nachgebaut. Der dadurch kalkuliert entstandene Platz für Crew und Ausrüstung ist bisweilen leider spürbar, weshalb man als Zuschauer das Gefühl der Enge nicht so recht mit doch eigentlich auf engstem Raum Zusammengepferchten teilen mag. Anders ist es mit der Dunkelheit und dem Mangel an frischer Luft. Bei den wenigen Szenen an der Oberfläche wird sich auch der Zuschauer des Öfteren dabei ertappen können, den ein oder anderen tiefen Atemzug zu nehmen. In der Lichtdramaturgie bilden die Abwasserkanäle und Sochas Wohnung den absoluten Gegensatz: In der Kanalisation ist es dunkel und nasskalt, Sochas Wohnung dagegen ist hell und angenehm heimelig warm.

      Fazit: Eine kleine Gruppe Juden kämpft versteckt in der Kanalisation ums Überleben – da riecht es nicht nur nach Kloake, sondern auch verdächtig nach einer Osacarnominierung als bester ausländischer Film.
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    2. In Darkness: Agnieszka Holland erzählt in ihrem höchst authentisch gestaltetem Holocaust-Drama eine wahre (Helden-)Geschichte über Mut, Menschlichkeit und Mitgefühl.

      Agnieszka Holland erzählt in ihrem höchst authentisch gestaltetem Holocaust-Drama eine wahre (Helden-)Geschichte über Mut, Menschlichkeit und Mitgefühl.

      Um die schwierige deutsch-polnische Geschichte kreisen die Filme Agnieszka Hollands gerne, der Holocaust ist eins ihrer bevorzugten Themen - was bei einer 1948 geborenen Nachkommin polnischer NS-Opfer wenig verwundert. Ihr „Hitlerjunge Salomon“ wurde 1992 für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert, nun soll „In Darkness“ Polen bei den diesjährigen Academy Awards vertreten. Eine wahre Geschichte liegt ihrem Drama zugrunde, David F. Shamoon hat Robert Marshalls Tatsachenroman „In the Sewers Of Lvov“ zu einem vorzüglichen, höchst glaubwürdigen Drehbuch umgearbeitet.

      Im Jahr 1943 verbreiten die nationalsozialistischen Besatzer im polnischen Lvov (Lemberg) Angst und Schrecken. Zahlreiche jüdische Bürger halten sich in der Kanalisation versteckt. Hier kennt sich der städtische Angestellte Leopold Socha (Robert Wieckiewicz) auf Grund seines Berufs bestens aus - und betreibt ein lukratives Geschäft: Er lässt sich für sein Stillschweigen den Nazis gegenüber entlohnen. Das Unterfangen kompliziert sich jedoch, als ein Jude namens Ignacy Chiger (Herbert Knaup) Socha einen Deal anbietet: Gegen regelmäßige Bezahlung soll er zehn Juden, darunter ein Widerstandskämpfer (Benno Fürmann) und Chigers Frau (Maria Schrader), beschützen und mit Lebensmitteln versorgen.

      Auf zwei Ebenen spielt die Geschichte über Mut, Menschlichkeit und Mitgefühl. Über der Erde steht das Familienleben Sochas im Blickpunkt. Ein Katholik ist er, ein Antisemit, ein auf seinen Vorteil bedachter Bürger. Unter der Erde, in der titelgebenden Finsternis, die natürlich auch die Kriegsfinsternis meint, kämpfen die Juden ums Überleben. Grundwerte wie (Nächsten-)Liebe, Hilfsbereitschaft und Loyalität werden auf eine harte Probe gestellt. Der Kriegsgewinnler Socha beginnt langsam sein Gewissen zu entdecken, setzt so aber auch die Sicherheit seiner Familie aufs Spiel. Eine gefährliche, Nerven zehrende Gratwanderung.

      Vielschichtig legt Holland ihr Personenarsenal an, die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen. Das Innenleben ihrer Figuren ist so verzweigt, so komplex wie das unterirdische Labyrinth in dem sie sich bewegen. Nervös taumelt Jolanta Dylewskas Kamera durch dunkle Gänge, die Bilder lassen mehr erahnen als sie zeigen. Hinter jeder Ecke droht Gefahr, selbst Babygeschrei kann tödlich sein. Meisterlich ist der Spannungsaufbau, treffend sind die Dialoge, präzise sämtliche Schauspielleistungen. Ein unbequem realistische, differenzierte und streckenweise klaustrophobe Arbeit, die auf grelle Effekte und eindimensionale Helden verzichtet und sich vorschneller Antworten auf komplizierte Moralfragen verwehrt.

      geh.
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      1. Polen, 1943. Im Krieg versucht jeder, sich über Wasser zu halten. Auch Leopold Socha, ein Kleinkrimineller, sucht zunächst nur nach seinem Vorteil, als er einer Gruppe Juden begegnet, die sich vor den Nazis verstecken. Socha bringt sie in der Kanalisation unter und wird von den Flüchtlingen dafür bezahlt. Doch nach und nach treibt Socha nicht mehr das Geld an, sondern die ehrliche Sorge um das Leben der unschuldigen Menschen und das eigene Gewissen. Agnieszka Hollands Film erzählt die wahre Geschichte des Leopold Socha, der 14 Monate lang zehn Menschen vor dem Tod bewahrte und sein Leben dabei mehr als einmal riskierte. Dem kraftvollen Drehbuch gelingt dabei das fast unmögliche: das entsetzliche Leid der Menschen in der Kanalisation und ihre Situation erfahrbar zu machen, ohne den Film pathetisch zu überhöhen. Die klaustrophobische Enge in den Kanälen überträgt sich durch die außergewöhnliche Darstellerleistung auf den Zuschauer und man beobachtet fassungslos die Bilder, die für eine historische und unfassbare Wahrheit stehen. Ein würdiges Denkmal für Helden wie Leopold Socha und ein Mahnmal gegen das Verbrechen an der Menschheit.

        Jurybegründung:

        Der Film führt uns in die von der deutschen Wehrmacht besetzte polnische Stadt Lvov im Jahre 1943. Die Bewohner des jüdischen Ghettos werden entweder zur Zwangsarbeit ins KZ verschleppt oder auf offener Straße und in den Wohnungen erschossen. Eine kleine Gruppe von Frauen, Kinder und Männer konnten sich allerdings in das Labyrinth des unterirdischen Kanalsystems der Stadt retten und verstecken. Leopold Socha ist ein zunächst nur auf Eigennutz eingestellter Pole, der in seiner Arbeit als städtischer Angestellter zuständig für dieses Kanalsystem ist und sein Einkommen mit Diebstählen aufbessert. Er verhilft gegen Bezahlung der jüdischen Gruppe im Untergrund zu einem sicheren Versteck und sorgt auch für die notwendigsten Lebensmittel. In der klaustrophobischen Enge des Verließ, umgeben von bestialischem Gestank, Abwasser, Dreck und Ratten, vegetieren die jüdischen Flüchtlinge dahin und leben in der ständigen Angst, entdeckt zu werden.

        So führt der Film den Zuschauer im ständigen Wechsel zwischen dem Familienleben des Hauptprotagonisten Socha und dem Überlebenskampf der Menschen im Untergrund hin und her. Er zeigt auch, wie in der qualvollen Enge der Notgemeinschaft der Juden zwischenmenschliche Gefühle wie Liebe, Freundschaft, Hass, Loyalität, Verrat, aber auch Todesangst entstehen. Er zeigt aber ebenso, wie der einstige „Kriegsgewinnler“ Socha sich vom Profiteuer zum Menschenfreund und großen Helfer, ja Retter, verändert, letztlich aber sich selbst und seine Familie in Lebensgefahr bringt. Es ist ein großes Verdienst von Regisseurin Agnieszka Holland, sich dieses wichtigen und erschütternden Themas nach einer wahren Begebenheit anzunehmen.

        Ein hervorragendes Drehbuch ist verantwortlich für die spannende Grundkonstellation der zwei Erzählebenen über und unter der Erde, für eindrucksvolle und sehr realistische Szenen und glaubhafte Dialoge. Gelungen dabei ist vor allem die charakterliche Entwicklung der Hauptfigur Socha mit gutem Spiel von Robert Wieckiewicz.

        Überzeugen können auch Benno Fürmann, Herbert Knaup und Maria Schrader. Ein Lob gilt auch der Kamera, vor allem bei schwierigsten Einstellungen im Kanalsystem. Kritik in der Jury entzündete sich an der Inszenierung der Geschehnisse im Untergrund, dabei vor allem bei der Schilderung des Lebens im Versteck bzw. Verließ. So berührend, ja erschütternd, die Geschichte als solche sei, so wenig bekäme man bei diesen Szenen als Zuschauer den wichtigen emotionalen Zugang. Aufgrund dieser Einschränkungen hat sich die FBW-Jury nach ausführlicher Diskussion für das Prädikat „wertvoll“ entschieden.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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