Martin Scorsese genoss als Spross italienischer US-Einwanderer um 1950 Spielfilme aus der Heimat im familiären Ritual: Einmal sind es Epen mit antik-römischen Themen; Blasettis „La Corona di ferro“ etwa, um eine legendäre Krone aus einem Kreuzigungsnagel Christi oder Pastrones „Cabiria“, in dem die Heldin Karthagos Gott Moloch geopfert werden soll. Dann ist es der Neorealismus; Rossellinis „Paisà“ um die Aliiertenbefreiung Italiens oder de Sicas „Fahrraddiebe“ um eine sozial-existentielle Notlage.
Il mio viaggio in Italia: Der populäre Hollywood-Regisseur präsentiert seine künstlerischen und zugleich seine familiären Wurzeln.
Im Rahmen einer größer angelegten Doku-Reihe zur Historie des Kinos macht der amerikanische Filmemacher Scorsese mit der Leinwandkunst seines italienischen Vaterlandes vertraut. Seine Kindheit verbrachte er in Little Italy’s Elizabeth Street in New York - und eben dieser Erinnerung entspringt der Film, in dem er hier nun für ihn prägende Kino-Sequenzen zeigt und analysiert. Einen wichtigen Beitrag zur Darstellung leistete Cutterin Thelma Schoonmaker, am Skript beteiligte sich Suso Cecchi d’Amico.