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Hüftkreisen mit Nancy

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Hüftkreisen mit Nancy: Sehenswerte Tragikomödie über einen Familienvater, der in der Mitte seines Lebens die Krise kriegt. Zur mutmaßlichen Halbzeit seines Daseins wird Journalist Max (Felix Knopp), Mitte vierzig, komplett aus der Bahn geworfen. Erst verliert er ausgerechnet am Geburtstag seinen ohnehin nicht berauschenden Job bei einer kleinen Berliner Tageszeitung, und dann verwandeln sich die bislang unter der Alltagsroutine verborgenen...

Poster

Hüftkreisen mit Nancy

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Miko Zeuschner
Produzent
  • Marc Müller-Kaldenberg
Darsteller
  • Felix Knopp,
  • Helen Woigk,
  • Rebecca Rudolph,
  • Rudolf Kowalski,
  • Ruth Reinecke,
  • Marco Girnth,
  • Alessandro Schuster
Drehbuch
  • Johann A. Bunners,
  • Martin Dolejs
Kamera
  • Maximilian Lips
Schnitt
  • Janina Gerkens

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Sehenswerte Tragikomödie über einen Familienvater, der in der Mitte seines Lebens die Krise kriegt.

    Zur mutmaßlichen Halbzeit seines Daseins wird Journalist Max (Felix Knopp), Mitte vierzig, komplett aus der Bahn geworfen. Erst verliert er ausgerechnet am Geburtstag seinen ohnehin nicht berauschenden Job bei einer kleinen Berliner Tageszeitung, und dann verwandeln sich die bislang unter der Alltagsroutine verborgenen kleinen Beziehungsprobleme nach fast zwanzig Ehejahren in eine veritable Krise. Ein Paartherapeut rät zur vorübergehenden räumlichen Trennung, aber Gattin Tina (Rebecca Rudolph) geht einen Schritt weiter: Trennung für immer.

    Das Drehbuch zur kurzweiligen und von den Hauptdarstellern jederzeit überzeugend und vor allem sympathisch gespielten Tragikomödie „Hüftkreisen mit Nancy“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stefan Schwarz. Die Autoren Johann A. Bunners und Martin Dolejs haben die Handlung in einigen wichtigen Punkten variiert, und das war auch gut so, weil die Adaption sonst starke Parallelen mit der Kinoproduktion „Wie gut ist deine Beziehung?“ gehabt hätte. Darin will sich die Hauptfigur gewissermaßen neu erfinden, um die Lebensgefährtin zurückerobern, bevor sie überhaupt auf die Idee kommt, ihn zu verlassen. Schwarz‘ Roman erzählt eine ganz ähnliche Geschichte. Der Film-Max geht einen anderen Weg: Weil er es nicht schafft, Tina die Entlassung zu gestehen, verbringt er seine „Arbeitszeit“ fortan im Park. Dort hat er eines Tages eine Erscheinung, die Regisseur Miko Zeuschner in ein passendes überirdisches Licht taucht. Max ist fasziniert von einer attraktiven Joggerin (Helen Woigk), folgt ihr zu dem Fitnesscenter, in dem sie arbeitet, und lässt sich in seinem Zustand geistiger Umnachtung auf eine zweijährige Mitgliedschaft ein. Die junge Frau heißt Nancy, träumt von einer Karriere als Tänzerin und will Max davon überzeugen, an seiner Haltung zu arbeiten und mehr Lebensenergie aus dem Becken zu holen; eine Aufforderung, die er prompt falsch versteht.

    Zeuschner ist ein erfahrener Serienregisseur, die handwerkliche Qualität des Films ist also keine Überraschung; eher schon der Mut des ZDF, sich darauf einzulassen, dass die Hauptrollen nicht von prominenten Darstellern verkörpert werden. Felix Knopp und Rebecca Rudolph sind natürlich keine Anfänger, aber meist nur in Nebenrollen zu sehen. Helen Woigk, die ihre Nancy mit einem sehr sympathischen Dauerschmunzeln in den Mundwinkeln versieht, hat dagegen schon einige Glanzlichter gesetzt, etwa in dem Reformations-Zweiteiler „Die Puppenspieler“ (2017, ARD). Sie verkörpert die Tänzerin konsequent als jederzeit zuversichtliche Frau zum Verlieben und wird von Zeuschner natürlich als verlockende Versuchung inszeniert. Mindestens so interessant wie die romantische Ebene ist jedoch der Bewusstseinswandel des Journalisten: Max erkennt, dass er beruflich ein falsches Leben geführt hat. Nun strebt er eine zweite Karriere an und bewirbt sich bei einer Musikzeitschrift. Er kriegt den Job, wenn es ihm gelingt, ein Interview mit John Ash zu führen. Der Rockstar, eine pressescheue Ikone aus den Achtzigern, war einst für Max ein großes Idol; die desillusionierende Begegnung mit dem Sänger öffnet ihm die Augen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

    Wie so oft bei liebenswerten Komödien dieser Art liegt die große Qualität nicht zuletzt im Detail. Da Max den Widrigkeiten des Daseins gern mit Ironie begegnet, sind die Dialoge ein großes Vergnügen. Für Tempo sorgt die muntere Musik von Biber Gullatz und Moritz Freise; auch die gelegentlichen Pop- und Rocksongs sind wohlüberlegt eingesetzt. John Ashs Hit „Follow your heart“ ist allerdings eigens für diesen Film geschrieben worden, und ein Konzertbesuch ist auch nicht möglich: Die Figur ist reine Fiktion. tpg.
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