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House of Boys

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House of Boys: Emotionales Drama über einen jungen Homosexuellen, der im Amsterdam der Achtzigerjahre sein Glück versucht, und den Ausbruch von Aids.

Poster

House of Boys

Handlung und Hintergrund

Frank hat es als 18-jähriger, lebenshungriger Homosexueller im Luxemburg von 1984 nicht leicht. Bald verlässt er seine Freunde und das spießige Elternhaus, um im weltoffenen Amsterdam sein Glück zu versuchen. Dort lässt er es erst mal richtig krachen, bevor er im Stripladen „House of Boys“ Unterschlupf findet. Unter der Fürsorge von Emma zieht er in die Variété-Kommune und verliebt sich in den bisexuellen Jake, der jedoch eine Freundin hat. Zwar kann er dennoch bald Jakes Herz erobern, doch dann erkrankt dieser an Aids.

Frank hat es als 18-jähriger, lebenshungriger Homosexueller im Luxemburg von 1984 nicht leicht. Bald verlässt er seine Freunde und das spießige Elternhaus, um im weltoffenen Amsterdam sein Glück zu versuchen. Dort lässt er es erst mal richtig krachen, bevor er im Stripladen „House of Boys“ Unterschlupf findet. Unter der Fürsorge von Emma zieht er in die Variété-Kommune und verliebt sich in den bisexuellen Jake, der jedoch eine Freundin hat. Zwar kann er dennoch bald Jakes Herz erobern, doch dann erkrankt dieser an Aids.

Frank, ein junger Homosexueller im Luxemburg von 1984, verliebt sich in den bisexuellen Jake, der jedoch an Aids erkrankt. Jean-Claude Schlims Spielfilmdebüt ist ein stimmungsvoll-drastisches Zeit- und Sittenporträt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Jean-Claude Schlim
Produzent
  • Jimmy De Brabant,
  • Bob Bellion
Darsteller
  • Udo Kier,
  • Stephen Fry,
  • Ross Antony,
  • Layke Anderson,
  • Benn Northover,
  • Eleanor David,
  • Steven Webb,
  • Luke Wilkins,
  • Joanna Scanlan,
  • Emma Griffiths Malin,
  • Oliver Hoare,
  • Sascha Ley,
  • Christopher McHallem,
  • Tom Leick,
  • Alain Kahn,
  • Luc Feit
Drehbuch
  • Jean-Claude Schlim,
  • Christian Thiry,
  • Bob Graham
Musik
  • Gast Waltzing,
  • Jimmy Sommerville
Kamera
  • Carlo Thiel
Schnitt
  • Katharina Schmidt
Casting
  • Sharon Howard-Field,
  • Monique Durlacher

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Der luxemburgische Produzent Jean-Claude Schlim gibt mit „House of Boys“ sein Regiedebüt. Er kehrt darin zu den Anfängen von Aids in die achtziger Jahre zurück, um im jetzigen dritten Jahrzehnt der Immunschwäche-Krankheit bei der jüngeren Generation das Bewusstsein für die Gefahr zu schärfen. Mit den verbesserten Therapiemöglichkeiten hat nämlich das öffentliche Interesse an Aids nachgelassen. Allein in diesem Jahr sollen sich weltweit vier Millionen Menschen neu mit dem Virus infiziert haben, ohne dass bislang eine Heilungsmethode existiert. „House of Boys“ hat einen Zwittercharakter: Zunächst entführt der Film in die rauschenden Nächte der Amsterdamer Schwulenszene Mitte der achtziger Jahre, dann folgt der Leidensweg Franks an der Seite seines sterbenskranken Freundes.

      Für den schwulen Schüler Frank aus Luxemburg ist die Fahrt nach Amsterdam der Beginn eines selbstbestimmten Lebens. Zum ersten Mal fort aus dem Elternhaus, genießt er die neue Freiheit, indem er nächtelang in Discos tanzt und seine Sexualität unbeschwert auslebt. Als seine Bekannte, bei der er wohnt, die Stadt verlässt, steht er auf der Straße. Im Schaufenster des Nachtclubs House of Boys sieht er eine Annonce, dass Tänzer gesucht werden. Der Stripperclub mit reichem Bühnenprogramm wird von Madame geleitet, wie sich der von Udo Kier gespielte Chef nennt. Madame nimmt Frank auf, der an der Bar arbeiten soll und sich ein Zimmer mit dem Tänzer Jake teilen darf.

      Frank freundet sich auch mit den anderen Tänzern des Clubs an, dem mädchenhaften Angelo, dem Punker Dean, sowie mit Emma, der guten Seele des Hauses und einzigen Frau dort. Jeden Abend bewundert er die Tänzer während ihrer individuellen Bühnenshow und sieht eines Tages auch, wie Jake sich mit einem Kunden zurückzieht. Frank versteht nicht, wieso der attraktive Amerikaner nicht auch privat schwul sein will, sondern mit Carol zusammen ist. Erst als Carol sich gegen eine Zukunft mit Jake entscheidet, sieht Frank seine Chance gekommen. Es folgt eine rauschende Partyzeit, im Zenit ihres neuen Glücks als Paar aber bricht bei Jake Aids aus.

      Der Regisseur unterteilt seinen Film in einen Prolog in Luxemburg, drei Akte in Amsterdam und einen Epilog in Marokko. Die Zeit im House of Boys ist das Herzstück, der mitreißende Entdeckungstrip Franks in der Schwulenszene. Zu den Klängen leidenschaftlicher Musikstücke aus den Achtzigern tanzen Jake, Angelo, Dean und später auch Frank auf der Bühne, singen Transvestiten und hat sogar Madame ihre schillernden Auftritte unter den begehrenden Blicken aus dem Publikum. Die Erotik der Männer, wenn sie ihre schönen Körper präsentieren und mit ihren Reizen spielen, entfaltet eine starke Wirkung. Die lustbetonte Inszenierung kann man nur als gelungen bezeichnen, als ästhetisch und als kraftvolle Reverenz an die Lebenslust jener Jahre. Die jungen Schauspieler stellen jeweils einen individuellen Typ dar, wobei vor allem Benn Northover als Jake und Steven Webb als Angelo überzeugen. Frank, gespielt von Layke Anderson, hat seine besten Momente, wenn er auf der Bühne tanzt. Udo Kier spielt seine Rolle als Chef mit Geschäftskalkül und künstlerischer Empfindsamkeit faszinierend.

      Das Aids-Siechtum im zweiten Teil der Geschichte kontrastiert extrem mit diesen Bildern der Fülle. Jake liegt schon bald stumm und mit geschlossenen Augen im Krankenhaus, wo Frank an seinem Bett sitzt. Während sich Jake unschönen Erinnerungen an die Kindheit hingibt, die der Film zeigt, sind die Farben im Krankenhaus matt und die Stimmung gedrückt. Im Abspann werden schließlich noch einige erschreckende Zahlen über die Krankheit aufgelistet. Insgesamt überzeugt der ungewöhnliche Film mit seinem authentischen Charakter, mit seiner Botschaft und als stimmungsvolle Inszenierung einer Zeit des Aufbruchs im ersten Teil.

      Fazit: Packender Film über ein Paar in der Amsterdamer Schwulenszene Mitte der achtziger Jahre, dessen rauschhafte Lebenslust durch Aids zerstört wird.
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    2. House of Boys: Emotionales Drama über einen jungen Homosexuellen, der im Amsterdam der Achtzigerjahre sein Glück versucht, und den Ausbruch von Aids.

      Gefühlsgeladenes Schwulen-Drama mit Stephen Fry und Udo Kier um einen enthemmten Strip-Club in den Achtzigern und den Beginn von Aids.

      Frank (vielversprechendes Talent: Layke Anderson) ist 18, homosexuell und König der Tanzfläche. Im miefigen Luxemburg von 1984 macht das den lebenshungrigen Jungen zum Außenseiter, so verlässt er Freunde und das spießige Elternhaus, um in Amsterdam richtig was zu erleben. Nämlich tanzen, trinken, Drogen und viel Sex. Weil das kein nachhaltiger Lebensentwurf ist, sucht er bald abgebrannt Zuflucht im Strip-Schuppen „House of Boys“, geleitet von der strengen Madame (Kultmime Udo Kier in einem exzentrischen Auftritt). Unter der mütterlichen Fürsorge von Emma zieht er in eine überkandidelte Variété-Kommune und verliebt sich in den bisexuellen Jake (Benn Northover), der jedoch eine Freundin hat. Aller Eifersucht und Rivalität zum Trotz, gelingt es dem Neuzugang, als Striptänzer zu reüssieren und schließlich Jakes Herz zu erobern. Weil der auch reiche Kunden aus Übersee bedient, diagnostiziert der Arzt Dr. Marsh (der britische Charakterkopf Stephen Fry) an Jake eines Tages die kaum bekannte Immunschwächekrankheit Aids, was angesichts unausgereifter Behandlungsmethoden sein Todesurteil bedeutet.

      Wie der Luxemburger Filmprofi Jean-Claude Schlim in seinem Spielfilmdebüt ein stimmungsvolles Zeit- und Sittenportrait entwirft, ist über weite Strecken klasse Arthauskino. Mit Gossencharme geerdet, geht die Geschichte vom Erwachsenwerden hemmungslos in die Vollen, vereint große Gefühle, schräges Kabarett, heiße Disco- und EBM-Musik sowie nackte Männerkörper zu einem tabulosen Bildnis einer vergangenen Parallelwelt. Auf etwaige Befindlichkeiten und Berührungsängste heterosexueller Zuschauer wird keine Rücksicht genommen. Sündige Aussichten und manierierte Tunten sind mit großer Selbstverständlichkeit mitten in einer emotionalen Achterbahnfahrt, die Schlim jedoch mit etwas Distanz inszeniert und mithin eine Soap Opera vermeidet. Ihm gelingt eine wunderschöne Ballade, aus der sich eine Liebesgeschichte schält, die den Kern der nun folgenden Elegie bildet. Denn Jake siecht so unprätentiös wie ungeschminkt, was an Drastik das Aids-Drama „Philadelphia“ um einiges hinter sich lässt. An seiner Seite steht nicht nur ein ausdrucksstark und hingebungsvoll spielender Layke Anderson, sondern fast die ganze Kommune, die wie eine schrille, aber liebenswerte Familie zusammenhält. Ein trotz vereinzelter Längen herzzerreißendes Erlebnis für aufgeschlossene Kinogänger. tk.
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