Don't Be a Menace to South Central While Drinking Your Juice in the Hood: Blaxploitation-Ulk, der in Fernseh-Comedy-Manier gesellschaftskritische Hood-Filme aufs Korn nimmt.
Kalauermäßig verheizt werden hauptsächlich „Boys ’n the Hood - Jungs im Viertel“ und „Menace II Society“, nach deren Muster der Alltag von vier Ghetto-Boyz verfolgt wird. Ashtray und sein „color“-bewußter Cousin Loc Dog hängen im Gangland South Central mit ihren Kumpeln Crazy Legs und Preach rum. Das Homeboy-Leben ist (k)ein Zuckerschlecken…
Blaxploitation-Ulk, der in Fernseh-Comedy-Manier gesellschaftskritische Hood-Filme aufs Korn nimmt.
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Kritikerrezensionen
Hip Hop Hood Kritik
Hip Hop Hood: Blaxploitation-Ulk, der in Fernseh-Comedy-Manier gesellschaftskritische Hood-Filme aufs Korn nimmt.
Der Titel ist unmißverständlich Programm: Die TV-erprobten Wayans-Brüder Shawn und Marlon parodieren in der haltlos-ungenierten Ghetto-Komödie sämtliche engagierten wie gesellschaftskritischen Hood-Filme (und mehr) der letzten Jahre ohne Rücksicht auf Verluste. Die teils zusammenhangslose Aneinanderreihung sketchhafter Szenen, deren Gagskala von umwerfend witzig bis erdrückend platt reicht, verleihen dem Ulk oftmals den Charakter einer Fernsehcomedy.
Bruder Keenen Ivory Wayans („Mr. Cool“) nahm in dem Blaxploitation-Klamauk „I’m Gonna Git You Sucka“ farbige 70er-Jahre-Helden á la Shaft oder Superfly aufs Korn. Nun unterziehen seine jüngeren Brüder und „In Living Color“-Kollegen das New Black Cinema einer gnadenlos geschmacklosen, „Nackte Kanone“-artigen Kalauerkur. Dabei finden sie ihren Veralberungsstoff vorrangig in „Boyz’n The Hood - Jungs im Viertel“ und „Menace II Society“, nach deren Muster sie den Alltag einer Posse von vier Freunden im Schwarzen-Ghetto verfolgen.
Ashtray (Shawn Wayans imitiert den anständig-naiven Tre aus „Boyz“) wird von seiner Mutter (die sich sogleich verabschiedet, da es „in dieser Art Film keinen Platz für positive Frauenrollen gibt“) in South Central bei seinem Vater, der jünger ist als er, abgesetzt. Von nun an gammelt Ashtray mit seinem Cousin Loc Dog (Marlon Wayans verballhornt das Macho-Gehabe von Homeboy O’Dog in „Menace“) - der seine Schußwaffen farbkoordiniert mit seinen Turnschuhen trägt - und dessen Kumpeln, dem Afropuristen Preach (Chris Spencer) mit Vorliebe für weiße Mädchen und dem tanzverrückten Rollstuhlfahrer Crazy Legs (Suli McCullough), herum. Es folgen teils wahllos aneinandergereihte Fragmente aus quasi jedem Release, das unter die Sparte „schwarz und sozial engagiert“ fällt, aber auch „Stand By Me“ und „9 1/2 Wochen“ werden gagtechnisch verwurstet.
Ohne sonderliche Finesse wurde die simple Parodie, die nur vereinzelt Ansätze von beißender Satire aufweist, von Musikvideo-Regisseur Paris Barclay in Szene gesetzt. In dieser Hinsicht wundert es fast schon ein wenig, daß vom stargespickten R&B-Soundtrack im Film nur wenig vernehmbar ist.
Alles in allem ist es zwar nicht unbedingt Voraussetzung über ausgeprägte Kenntnisse in zeitgenössischem afroamerikanischen Filmkulturgut zu verfügen, um vom New Blaxploitation Cinema der Wayans Brüder kurzweilig unterhalten zu werden, einen Vorteil stellen sie dennoch dar. ara.