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Hinter der Tür

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The Door: Drama über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen der Schriftstellerin Magda und ihrer Putzfrau Emerenc.

Poster

Hinter der Tür

Handlung und Hintergrund

Als die Schriftstellerin Magda die Putzfrau Emerenc anstellt, sind sich die beiden Frauen zunächst fremd. Emerenc verhält sich ihrer Arbeitgeberin gegenüber äußerst wechselhaft und so kann ein Moment der Nähe schnell in eiskalte Abweisung umschlagen. Doch nach und nach nähern sie sich einander an und entwickeln eine Freundschaft. Dennoch scheint Emerenc noch ein Geheimnis vor Magda zu hüten, denn sie vermeidet es strikt, etwas über ihr eigenes Zuhause preiszugeben.

Darsteller und Crew

  • Helen Mirren
    Helen Mirren
  • Martina Gedeck
    Martina Gedeck
  • Erika Marozsán
    Erika Marozsán
  • István Szabó
    István Szabó
  • Marco Mehlitz
    Marco Mehlitz
  • Károly Eperjes
  • Gábor Koncz
  • Enikö Börcsök
  • Ági Szirtes
  • Lajos Kovács
  • Ildikó Tóth
  • Mari Nagy
  • Péter Andorai
  • Csaba Pindroch
  • Dénes Újlaki
  • Anna Szandtner
  • Réka Tenki
  • Dóra Gáspárfalvi
  • Irén Bódis
  • Andrea Vészits
  • Sándor Söth
  • Jenö Hábermann
  • Phil Hunt
  • Compton Ross
  • Elemér Ragályi
  • Reka Lemhenyi
  • Leo Davis

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,6
8 Bewertungen
5Sterne
 
(5)
4Sterne
 
(3)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. István Szabó ist in Ungarn ein gefeierter Regisseur. Ob er sich mit der Romanverfilmung “Hinter der Tür” einen Gefallen getan hat, bleibt allerdings fraglich. Mit der Engländerin Helen Mirren und der deutschen Martina Gedeck hat er zwar zwei durchaus fähige Hauptdarstellerinnen für das Projekt verpflichtet, aber auch die erfahrenen Schauspielerinnen haben so ihre Probleme dabei, dem Film über das eher mangelhafte Skript hinweg zu helfen.

      “Hinter der Tür” ist ein Werk, das einem Porträt oder einer Charakterstudie ähnlicher ist als einem herkömmlichen Drama. Hier werden zwei Frauen vorgestellt, von denen jede ihre Sorgen und Probleme, ihre Hoffnungen und Wünsche - kurzum ihre eigene Persönlichkeit hat. Und genau davon sollte der Film leben, von zwei starken Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und deren Schicksal interessiert und in seinen Bann zieht. Leider ist dies nicht wirklich der Fall, was nicht zu letzt an den sehr steifen Dialogen liegt. Was in dem Buch funktioniert, eignet sich für die Leinwand nicht wirklich. Stattdessen wirken die Dialoge holprig und gestelzt und erweisen sich als wenig hilfreich dabei, eine emotionale Bindung zu den Figuren aufzubauen.

      Oscar-Preisträgerin Hellen Mirren macht sich in ihrer Darstellung der kratzbürstigen Emerenc zwar gut, aber die Figur bleibt so flach und unliebsam, dass sich das Interesse an ihr in Grenzen hält. Obwohl ihre Vergangenheit in teils sehr erschütternden Rückblenden aufgearbeitet wird, bleibt ihre unsoziale Verhaltensweise doch irgendwie unerklärlich. Emerenc´ Schicksalsschläge sind bedrückend und schockierend, von ihren kleinen Zwillingsschwestern, die unter ihrer Aufsicht ums Leben kamen, bis hin zu ihren Kriegserfahrungen und einem von Emerenc gerettetem kleinem Mädchen - ihr Leben war sicher nicht einfach. Ihr teilweise schon bipolares Verhalten Magda gegenüber, welches von fürsorglich bis hin zu furchtbar garstig reicht, scheint ein Resultat ihrer schwierigen Vergangenheit zu sein, welche sie dazu bewegt hat, Tiere mehr zu lieben als Menschen. Demzufolge wächst ihr die von Magda aufgenommene Retrieverhündin Viola auch besonders ans Herz und bringt eine weichere Seite zu Tage. Emerenc schätzt Tiere, harte Arbeit und Selbstständigkeit. Sie hat wenig Tolranz für Schwäche und fürchtet kaum etwas so sehr wie Gewitter.

      Magda hingegen ist herzensgut und ständig bemüht, es allen recht zu machen. Körperliche Arbeit liegt ihr jedoch fern, schon mit dem Sauberhalten ihrer Wohnung ist sie überfordert. Obwohl die Autorin regelmäßig von Emerenc vor den Kopf gestoßen wird, gibt sie nicht auf und ist ständig darum bemüht, eine freundschaftliche Beziehung zu ihrer Haushälterin aufzubauen. Hierbei stößt sie immer wieder an ihre Grenzen, ihre Toleranz und Geduld scheinen endlos.

      Die Geschichte der beiden grundverschiedenen Frauen birgt durchaus Potential, die Umsetzung ist aber leider nicht sehr gelungen. Die Charaktere, von denen der Film eigentlich leben sollte, bleiben zu flach und unnahbar. Es besteht eine ständige Distanz zwischen den Figuren und dem Zuschauer. Auch das von Emerenc so stark gehütete Geheimnis was sich hinter ihrer Tür verbirgt, wirkt am Ende überraschend banal.

      Fazit: “Hinter der Tür” ist ein hochambitionierter Film, der sich bemüht, zwei sehr verschiedene Frauen und deren schwierige Beziehung detailliert darzustellen. Trotz hochrangiger Besetzung bleiben die Figuren jedoch flach und unnahbar und das Endresultat ist eher enttäuschend.
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    2. Hinter der Tür: Drama über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen der Schriftstellerin Magda und ihrer Putzfrau Emerenc.

      István Szabós Literaturverfilmung ist Schauspielkino pur mit Helen Mirren und Martina Gedeck, die in dem gesellschaftspolitischen Drama eine ungewöhnliche Freundschaft schließen.

      Ungarns Regie-Altmeister István Szabó, Teil der internationalen Filmkunst seit „Mephisto“ (1981), verfilmt das letzte Werk einer der wichtigsten ungarischen Schriftstellerinnen, der vor wenigen Jahren verstorbenen Magda Szabó - im Übrigen nicht verwandt. Der literarische Anspruch des 1987 veröffentlichten, in 36 Sprachen übersetzten Romans fließt in das vor allem mit deutschen Geldern geförderten Fünf-Millionen-Euro-Projekt spürbar ein. Unter Szabós Regie läuft Oscarpreisträgerin Helen Mirren („The Queen“) zu großer Form als kantig-verquerer Charakter auf. Martina Gedeck („Der Baader-Meinhof-Komplex“) flankiert ihre Show respektvoll.

      Es ist eine Geschichte von Würde und dem - vergeblichen Wunsch - nach Liebe, die ins atmosphärisch-farbig bebilderte Budapest der Sechzigerjahre führt. Um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, stellt die Schriftstellerin Magda (Gedeck) die schroffe Putzfrau Emerenc (Mirren) an. Zwischen dem sanften, modernen Kulturmensch und der Kratzbürste mit ihrem archaischen Weltbild gibt es zunächst wenig Überschneidungen. Emerenc verhält sich bizarr, lässt niemanden über die Türschwelle, offenbart der sich von ihren Unfreundlichkeit nicht entmutigen lassenden Magda aber nach und nach ihre Kindheitstraumata und ihre Erfahrungen, die - wie immer bei Szabó - mit dem Nationalsozialismus verbunden sind. Ohne Hang zur Dramatik inszeniert, versagen sich die Enthüllungen allen Sentimentalitäten. Szabó überlässt es seinen Schauspieler(innen), Emotionen zu wecken.

      Mirrens rüpelhafte Rolle macht es dem Zuschauer nicht leicht, Mitgefühl für ihre Figur zu entwickeln, auch wenn ihr Schicksal ergreifend ist und verschlüsselt ein dunkles Kapitel der Geschichte Ungarns streift. Aus dem Quid pro quo der beiden Frauen entwickelt sich mit Eingebungen über Religion, Gott, Disziplin und Liebe fast eine Moralphilosophie. Arthousegänger finden hier jede Menge Stoff zur Diskussion. Vor allem Helen Mirrens Leistung, einen äußerst schwierigen Menschen zu porträtieren, gibt Anstöße über eine chabrolhafte Lügenkultur, mangelnde Mitmenschlichkeit und das traurige Ende einer immer wieder im Stich Gelassenen nachzudenken.

      tk.
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