Der 52-jährige Architekt Can und seine Frau Ela, eine Künstlerin, leben in dem wohlhabenden Stadtviertel Nisantasi in Istanbul. Ihre erwachsene Tochter Nil hat das Elternhaus verlassen und studiert nun in Ankara. Plötzlich ist das Paar wieder auf sich alleine gestellt und muss den Weg zueinander finden. Was so schön und einfach sein könnte, ist für die Eheleute jedoch ein starkes Stück Arbeit - denn ohne es zu merken, haben sie sich völlig auseinander gelebt. Eines Tages bekommt Ela ein geheimes Telefongespräch ihres Mannes mit, das alles ändern wird.
Hayatboyu - Lifelong: Anspruchsvoller Film über ein Ehepaar in Istanbul, das zwar materiell alles erreicht, auf dem Weg aber seine Nähe zueinander verloren hat.
Regisseurin Asli Özge inszeniert die traurige Geschichte eines Ehepaares, das Zeit seines Lebens für materiellen Wohlstand gekämpft hat und dessen Liebe zueinander dabei auf der Strecke geblieben ist. So haben beide eine Mauer aus Lügen, Ausreden und Ausflüchten konstruiert, die jegliches Gefühl verhindert. Gerade visuell gelingt es der Filmemacherin, die Distanz zwischen den Menschen zu transportieren, z.B. durch eine kühle Farbgebung und große, tote Räume, die die innere Leere erst greifbar machen. Ein inhaltlich, optisch und atmosphärisch gelungener Film mit Anspruch.