Hat er Arbeit?: Ein junges Paar findet trotz Schicksalsschlägen und Enttäuschungen wieder zueinander - eine Geschichte, die mal nicht in der Welt der Schönen und Erfolgreichen spielt, sondern im ganz normalen Leben.
Die Schiffswerft in Boizenburg ist Arbeitsplatz für den Schweißer Karl und dessen Freunde und Verwandte. Gerüchte über finanzielle Schwierigkeiten des Traditionsunternehmens machen zwar die Runde, lassen die jungen Leute jedoch zunächst kalt. Doch die Auswirkungen der Werftenkrise machen sich zunehmend in ihrem Leben bemerkbar. Der Schwager von Karls Freundin Kitty wird arbeitslos und nimmt sich schließlich das Leben. Wenig später hält auch Karl seine Kündigung in den Händen. Nach einem Frust-Besäufnis mit den Werft-Kollegen betrügt er Kitty mit einer anderen Frau. Die große Liebe scheint am Ende.
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Kritikerrezensionen
Hat er Arbeit? Kritik
Hat er Arbeit?: Ein junges Paar findet trotz Schicksalsschlägen und Enttäuschungen wieder zueinander - eine Geschichte, die mal nicht in der Welt der Schönen und Erfolgreichen spielt, sondern im ganz normalen Leben.
Kai Wessels Film, der bereits im vergangenen Jahr beim Filmfest München mit dem VFF TV Movie Award ausgezeichnet wurde, besticht durch seine betont unspektakuläre, aber sehr einfühlsame Erzählweise.
Die an einer realen Begebenheit orientierte Geschichte - 1997 wurde die Elbwerft im mecklenburg-vorpommerischen Boizenburg geschlossen - zeichnen Regisseur und Drehbuchautorin Beate Langmaack in einem kurzweiligen 90-Minüter nach. Das junge Schauspielerensemble - allen voran Wotan Wilke Möhring und Mina Tander in den Rollen des im Mittelpunkt stehenden Liebespaares - wirkt jederzeit glaubwürdig und agiert ohne übertriebenes Pathos. Analog zum rauen, aber herzlichen Umgang, den Karl und seine Kollegen miteinander pflegen, leistet sich auch der Film keinen Platz für falsche Sentimentalität. Trotz der ernsten Thematik und der zum Teil bedrückenden Ereignisse geht der feine Sinn für lakonischen Humor in „Hat er Arbeit?“ nie verloren. Wessel erliegt jedoch nie der Versuchung, sich über seine Charaktere und deren Lebensumstände lustig zu machen. In den besten Momenten reicht sein Film damit mühelos an Tragikomödien aus dem britischen Arbeitermilieu à la „Ganz oder gar nicht“ oder „Brassed off“ heran - ohne diese jedoch zu kopieren. Womit letztlich wiederum der Beweis erbracht wäre, dass spannende und unterhaltende Erzählstoffe in Deutschland auch abseits der Welt der „Schönen und Reichen“ zu finden sind. jl.