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Harry Brown

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Harry Brown: In einer Mischung aus "Ein Mann sieht rot" und "Gran Torino" räumt ein grandioser Michael Caine in seiner Londoner Nachbarschaft auf.

Handlung und Hintergrund

Harry Brown ist ein britischer Otto Normalverbraucher, ein ebenso umsichtiger wie vorsichtiger Senior, der in einem trostlosen Londoner Wohnblock lebt, in dem Gangs das Sagen haben. Seine Frau liegt im Sterben, mit seinem letzten verbliebenen Freund spielt er im Pub Schach. Da schlägt das Schicksal wieder zu. Gnadenlos - und einmal zu viel. Jetzt greift der Ex-Marine, der einst in Nordirland seinen Dienst versah, selbst zur Waffe. Weil von der Polizei keine Hilfe zu erwarten ist und Harry endlich für Gerechtigkeit sorgen möchte.

Einst kämpfte Harry Brown als Mitglied einer umstrittenen Polizeieinheit in Nordirland an der vordersten Terrorfront. Heute sitzt er gealtert einsam in seinem Appartement in einem potthässlichen englischen Vorstadtmietsilo und muss hilflos mit ansehen, wie dort unten im Beton-Canyon Stück für Stück die Gauner und Dealer, Schläger und Psychopathen die Macht an sich reißen. Als man eines Tages seinen besten Kumpel wie eine Ratte totschlägt und die Polizei die Verdächtigen wieder einmal laufen lässt, beschließt Harry Brown, auf eigene Faust für Gerechtigkeit zu sorgen.

Als die jugendlichen Rowdies aus der Mitwohnanlage seinen besten Freund ermorden, sieht ein frustrierter Rentner und Bürgerkriegsveteran rot. Düsterer Großstadtthriller mit Michael Caine als eiskaltem Rächer.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Daniel Barber
Produzent
  • Matthew Vaughn,
  • Kris Thykier,
  • Keith Bell
Darsteller
  • Sir Michael Caine,
  • Emily Mortimer,
  • Iain Glen,
  • Sean Harris,
  • Jack O'Connell,
  • Charlie Creed-Miles,
  • David Bradley,
  • Ben Drew
Drehbuch
  • Gary Young
Kamera
  • Martin Ruhe
Schnitt
  • Joe Walker

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Harry Brown: In einer Mischung aus "Ein Mann sieht rot" und "Gran Torino" räumt ein grandioser Michael Caine in seiner Londoner Nachbarschaft auf.

    Daniel Barbers Spielfilmdebüt fesselt als „altmodischer“ Rachethriller - ohne Spektakel, ohne Effekte, mit einem Michael Caine, den man seit Jahren nicht so gut gesehen hat.

    Irgendwo zwischen „Ein Mann sieht rot“ und „Gran Torino“ ist „Harry Brown“ angesiedelt, ein Rachethriller, der vom Charisma seines Hauptdarstellers lebt. Ein Wiedergänger von Charles Bronson und Clint Eastwood ist Michael Caine, ihm nimmt man trotz fortgeschritteneren Alters Gewaltbereitschaft ab. Lebenserfahrung steht ihm ins Gesicht geschrieben - und Schmerz, liegt doch seine Frau im Krankenhaus im Sterben. In einem tristen Sozialblock Londons wohnt er, im finsteren Pub um die Ecke spielt er mit seinem alten Freund Leonard (David Bradley) Schach. Die Gegend, in der er lebt, ist unsicher, Gangs kämpfen ums Terrain, der Drogenhandel blüht und von der Polizei ist nichts zu sehen.

    Als Milieustudie eröffnet Daniel Barber seinen Spielfilmerstling, im Fokus steht sein in fast jeder Einstellung präsenter Titelheld. Ideal ist Harry Brown, ein altmodischer britischer Otto Normalverbraucher, mit Caine besetzt, einem Schauspieler, den man aus so vielen Rollen kennt, dass er einem wie ein alter Freund erscheint. Als müder alter Mann tritt er zunächst auf, als vorsichtiger Senior, der die von Jugendlichen belagerte Fußgängerunterführung meidet und dafür einen Umweg zur nächsten Ampel in Kauf nimmt. Und da ist noch der andere Brown, der Marine, der einst in Nordirland Dienst tat.

    Die Welt Daniel Barbers, dessen Kurzfilm „The Tonto Woman“ 2007 Oscar-nominiert war, gleicht einer Vorhölle. Nach Anbruch der Nacht sollte man hier die eigenen vier Wände nicht mehr verlassen, das alte England mit seinen gemütlichen Eckkneipen und den jovialen Zechern gibt es nicht mehr. Terror und Tod allenthalben - und als Harry einen schmerzlichen Verlust erleidet, beschließt er zu handeln. Von der freundlichen Polizistin Frampton (geerdet: Emily Mortimer) erwartet er keine Hilfe. Hilf dir selbst, denkt er, und packt seine alte Pistole aus. Es ist ein pures Vergnügen, Caine zuzusehen. Wie Eastwood agiert er stets seinem Alter entsprechend, spart sich Manierismen, übertreibt die Action nicht. Schweißtreibend ist die Szene, in der Harry einen Drogendealer in dessen Behausung aufsucht. Auf dem Sofa liegt ein Mädchen im Koma. Der Soundtrack wummert schmerzhaft. Raubtierkäfig-Atmosphäre. Mit Köpfchen bleibt Brown, wenn man so will der in die Jahre gekommenen Harry Palmer aus „Ipcress - Streng geheim“, Herr der Lage, genauso wie er später dem Oberschurken, bravourös fies gespielt vom Londoner Rapper Ben Drew, cool dessen Schranken aufzeigt: „Du hast vergessen deine Waffe zu pflegen, mein Sohn…“

    Story, Personenzeichnung und Stimmung - darum geht’s. Dunkel, düster sind Martin Ruhes („Die Gräfin“) Bilder, bedrohlich ist der Score von Martin Phipps und Ruth Barrett. Langsam baut Barber die Spannung auf - und dann explodiert die Gewalt. Blaulicht. Hysterisches Geschrei. Hektische Polizisten. Harry behält den Überblick, täuscht Feind und Freund. Das Wort Thriller gilt nun im Wortsinn, keine CGI-Effekte, keine übertriebenen Stunts, kein Hightech-Spektakel. Nur gekonnte Inszenierung, souveräner Schnitt und exzellentes Timing - alles abgestimmt auf Michel Caine. Dirty Harry lebt inzwischen an der Themse. geh.
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