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Liebe auf Persisch

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Liebe auf Persisch: Zum ersten Mal seit vierzig Jahren ist eine ausländische Produktion im Iran entstanden. Das allein macht den Film schon interessant, denn Bilder aus dem viele Jahre lang abgeschotteten Land sind zumindest im Rahmen eines unterhaltenden Spielfilms eine echte Rarität. Die mal im Bazar, mal mitten im Verkehrs-Chaos entstandenen Impressionen aus Teheran sind spektakulär, aber auch die Aufnahmen der kargen Landschaft...

Poster

Liebe auf Persisch

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

  • Felix Klare
    Felix Klare
  • Günther Maria Halmer
    Günther Maria Halmer
  • Johanna Bittenbinder
    Johanna Bittenbinder
  • Florian Baxmeyer
    Florian Baxmeyer
  • Ivo-Alexander Beck
    Ivo-Alexander Beck
  • Mona Pirzad
  • Roya Teymourian
  • Pejman Bazeghi
  • Sebastian Orlac

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,4
14 Bewertungen
5Sterne
 
(8)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(5)

Kritikerrezensionen

  • Zum ersten Mal seit vierzig Jahren ist eine ausländische Produktion im Iran entstanden. Das allein macht den Film schon interessant, denn Bilder aus dem viele Jahre lang abgeschotteten Land sind zumindest im Rahmen eines unterhaltenden Spielfilms eine echte Rarität.

    Die mal im Bazar, mal mitten im Verkehrs-Chaos entstandenen Impressionen aus Teheran sind spektakulär, aber auch die Aufnahmen der kargen Landschaft im Süden Irans haben ihren Reiz (Kamera: Peter Joachim Krause). Das gilt jedoch vor allem für die Hauptdarstellerin: Mona Pirzad, geboren in Teheran, aber schon mit zwei Jahren nach Deutschland gekommen, ist der Star des Films. Die Geschichte (Drehbuch: Sebastian Orlac) ist auch nicht schlecht: Robert (Felix Klare) fliegt auf Bitten seiner Mutter in den Iran, weil sein Vater Achim (Günther Maria Halmer) dort angeblich Schulden aus vorrevolutionärer Zeit eintreiben will. Die einstigen Geschäftspartner haben den Deutschen zwar seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, aber ein Foto weckt Roberts Neugier: Es zeigt den Alten als lebenslustigen jungen Mann; so kennt er den Griesgram überhaupt nicht. Um der Sache auf den Grund zu gehen, muss er in den Süden des Landes zur Chefin des Unternehmens reisen. Weil er natürlich kein Farsi spricht, bietet sich Shirin (Pirzad), ihre Nichte, als Reiseführerin und Dolmetscherin an. Laut den strengen Regeln des Landes dürfen die beiden aber nur als Eheleute unterwegs sein, weshalb sie ihm eine Ehe auf Zeit vorschlägt.

    Natürlich ist klar, wie das weitergeht; es gibt schließlich genug romantische Komödien über Scheinehen, in denen aus gespielter Zuneigung wahre Liebe wird. In diesem Fall sorgen die kulturellen Differenzen für einen zusätzlichen Reiz, zumal die abenteuerlustige Shirin große Sympathien für alles Deutsche hegt. Sie bewundert Goethe, liebt die Sprache, die sie auch unterrichtet, und steht auf die Raps von Schwester S (Sabrina Setlur), weshalb sie Robert hartnäckig mit „Alter“ anredet. Die wachsende Zuneigung zwischen dem Deutschen und der trotz aller Sympathie rätselhaften Iranerin ist jedoch nur die eine Ebene des Films; die andere ist die emotionale Kluft zwischen Vater und Sohn, denn Achim, der überhaupt nicht in den Iran geflogen ist, reist Robert hinterher. Aber nicht nur der Vater hat sein Geheimnis; auch die fröhliche Shirin hat nicht die ganze Wahrheit erzählt.

    Zu den bekanntesten Filmen von Autor Sebastian Orlac gehört der Filmzyklus mit Josefine Preuß als Altenpflegerin Lotta, die es schließlich zur Ärztin bringt („Lotta & …“); eine seiner besten Arbeiten dürfte das Drehbuch zu einem Dokudrama über Helmut Schmidt („Lebensfragen“, 2013) sein. Regisseur Florian Baxmeyer hat nach Kino- und TV-Abenteuern wie „Die drei ??? - Das Geheimnis der Geisterinsel“ oder „Die Jagd nach der Heiligen Lanze“ in den letzten Jahren vor allem für den „Tatort“ aus Bremen gearbeitet. Für beide ist „Liebe auf Persisch“ also ein eher ungewöhnlicher Stoff, aber davon ist ebenso wenig zu spüren wie von den Strapazen der Dreharbeiten, die nicht immer reibungslos abgelaufen sein dürften; der Film versprüht auch dank der formidablen orientalisch klingenden Musik von Stefan Hansen eine ansteckende Lebensfreude. Das ernste Anliegen bleibt dennoch stets spürbar, weil Robert lernen muss, seine Vorurteile zu hinterfragen. Andererseits genügt eine kleine Szene, um zu verdeutlichen, dass der Iran bei aller Partystimmung der jungen Generation von westlichen Werten wie etwa der Emanzipation der Frau noch weit entfernt ist. Als Shirin im Verlauf der Reise von zwei Sittenpolizisten kontrolliert wird, ist sie ausgewechselt; plötzlich wirkt die selbstbewusste junge Frau devot und eingeschüchtert. tpg.
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