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Über den Film
Wunder passieren. Nicht jeden Tag und sicherlich auch nicht jedem. Aber diejenigen,
denen das Glück öfter zulächelt, als anderen, bezahlen einen hohen Preis. Santiago war
ein flinker, schneller und mutiger Fußballer, der es von den harten Strassen von East Los
Angeles zum grünen Spielfeld des St. James Park, Newcastle Uniteds Heiligenschrein
des Fußballs, geschafft hat. 18 Monate später hat er eine wunderbare Verlobte und ist
auf dem Weg zu einem festen Platz am Altar der Erstligisten und das Schicksal schlägt
schon wieder zu, diesmal mit einer Chance, sich den ultimativen Traum zu erfüllen: für
Real Madrid zu spielen.
Es ist nicht einfach für Santiago, auf dem Gipfel des Fußball-Ruhmes zu stehen. So
etwas kommt mit viel Verantwortung, sagt Produzent Mike Jefferies. Er wird sehr in
Versuchung geführt. Santiago hat plötzlich viel Geld, enormen Ruhm, Frauen und
schnelle Autos und findet heraus, dass es eine dunkle Seite des Fußballspielens
außerhalb des Spielfeldes gibt.
Er kämpft darum, die wirkliche Essenz seiner Leidenschaft für den Fußball zu finden,
dafür, dass er im Santiago Bernabéu Stadion, einem Pantheon des Sports, spielen darf.
Es beschäftigt die gesamte innere Netzhaut deines Auges, sagt Jeffries bewundernd
über das Innere des Stadions und fügt hinzu, dass er die Fans von Real Madrid für sehr
viel anspruchsvoller, manche würden sagen aristokratisch“ hält. „Sie sind sehr gebildet
und haben ein gutes Auge für Fußball, lassen sich nichts vormachen und zeigen sehr
schnell mit dem Finger auf den Vereinspräsidenten oder den Trainer, wenn ihnen etwas
nicht gefällt.
Ein radikaler Wechsel von der leidenschaftlichen, „vergebungsvolleren
Fangemeinde in St. James Park, wie Jefferies gern sagt, und eine wichtige
Herausforderung für Santiago. Ohne Newcastle United zu nahe treten zu wollen: im
zweiten Teil der Trilogie musste es mit Santi steil nach oben gehen. Also sehen wir, wie
er zu Real Madrid wechselt, dem wohl größten Club der Welt, mit neun European
Champions Cups, einem Stadion mit 84,000 Sitzplätzen, den größten Einnahmen unter
allen Clubs der Welt und mit Manchester und Liverpool den meisten Fans weltweit.
Und natürlich bewegten wir das Wettbewerbsumfeld auf dem sich die Kämpfe austragen von der lokalen englischen Liga zu der pan-kontinentalen UEFA Champions League,
erklärt Jefferies.
Real Madrid zu einer Zusammenarbeit zu überreden, stellte sich als überhaupt nicht
schwierig heraus. Sie verstehen ihre Marke, erklärt Produzent Matt Barrelle und weist
auf den internationalen Appeal eines Films wie GOAL II hin, der diese Marke überall in
die Welt transportiert, in um die 55 Länder das Hauptargument, das den Club offenbar
überzeugte.
Nach einem ersten Meeting mit dem Club wurde ein Deal mehr oder weniger per
Handschlag geschlossen, ziemlich genau wie es auch mit Newcastle United beim ersten
Film der Trilogie funktionierte und mit der FIFA. Die Manager von Real Madrid haben es
sofort kapiert, fügt Ko-Produzent Danny Stepper hinzu. Sie erkennen, dass dies hier
zum Nutzen des Spiels ist. Sie sind großartige Sportler und Geschäftsleute und haben
gleich erkannt, dass dieser Weltsport auf die große Leinwand gehört.
Nachdem die Infrastruktur, einschließlich der vollen Kooperation von Real Madrid und
FIFA, etabliert war, suchten die Filmemacher nach einem Regisseur. Sie wollten jemand
finden, der einen anderen Blick auf Santiagos Geschichte werfen konnte. Jung und
überschwänglich und in der Lage zu kommunizieren, wie die Welt von Ruhm und Erfolg
funktioniert.
Deshalb richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf Jaume Collet-Serra - einen der
aufregendsten und dynamischsten Regisseure seiner Generation, schwärmt Jefferies.
„Wir wussten dass Jaumes elegante Betrachtungsweise, die er sich in über 150
Werbespots und dem Horrorfilm House of Wax (2005) angeeignet hat, den Film in eine
komplett andere Dimension führen würde. Das Publikum wird erleben, wie er uns auf
eine aufregende, energiegeladene Reise von den trüben braunen Feldern und dem grauen
Himmel im Nordosten Englands zu dem nächtlichen Glamour von Scheinwerfern und
Blitzlichtern führt. Er hat einen fantastischen Job gemacht die Kamera bewegt sich bei
fast jeder Einstellung. Das visuelle Erlebnis ist eine große Überleitung vom ersten Teil der
Trilogie, fährt Jeffries fort.
Allerdings, und das ist noch wichtiger: Jaume ist selbst ein Fußballfan, der das Spiel
liebt und versteht. Diese Leidenschaft trieb ihn dazu an, etwas zu tun, was bislang noch
keiner getan hat.
Diese innovative Herangehensweise für GOAL II war auch eine der größten
Herausforderungen für die Filmemacher. Die Schauspieler sollten mit den wirklichen
Spielern interagieren, ohne zu große Auswirkung auf den hektischen Terminplan, wichtige
Spiele und den Wettbewerbsstress der Fußballer zu haben. Mike Jeffries versteht dies:
Es gibt da eine Grenze, die wir nie überschreiten. Wenn die Fußballer sich auf ein Spiel
vorbereiteten, haben wir einen weiten Bogen um das Stadion gemacht.
Die Lösung? Soviel wie möglich außerhalb der Saison drehen. Aus diesem Grund ließen
die Filmemacher Kuno Becker und Alessandro Nivola mit Real Madrid während einer
zweiwöchigen Promotiontour nach Japan reisen. Es war so als wäre ich ein offiziell
eingeschleuster Kriegsreporter oder so etwas, erinnert sich Nivola, der als Gavin Harris
zurückkehrt, ein altgedienter Spieler, verfolgt von der Panik, die mit dem
bevorstehenden Ruhestand kommt, wie er es beschreibt. Ich bin mein ganzes Leben
lang Fußballfan und das war der Grund, warum ich bei diesen Filmen mitmachen wollte.
Dass ich also soviel Zeit mit einigen der Spieler, die ich so lange bewundert habe
verbringen durfte, und das ich mich mit einigen von ihnen anfreunden konnte, war
absolut fantastisch“, gibt er zu. Aber zusammen mit Real Madrid zu reisen war für ihn
eine fast überirdische Erfahrung. Das was dem Erlebnis am nächsten kommt, habe ich
mir gedacht, muss Bono oder so jemand zu sein. Es war wie Beatlemania. Überall waren
tausende von in Ohnmacht fallenden, weinenden Frauen. Und der Witz ist, dass all die
Spieler einen gleichgültigen Gesichtsausdruck zur Schau trugen, weil sie das alles
gewohnt waren.
Jeder will ein Stück von ihnen abhaben, was Konflikte in ihrer Interaktion mit anderen
Menschen vorprogrammiert. Sie wissen nicht wer echt ist und wer nicht. Was
Wirklichkeit ist und was nicht, erklärt Kuno Becker, der die Schwierigkeiten einiger
dieser Fußballspieler aus erster Hand mitbekam. Ähnlich wie sein Charakter Santiago,
dessen Freundschaft mit Gavin auf eine harte Probe gestellt wird: Ich denke es passiert
häufig im Fußball, dass man diese Kameradschaft mit anderen Spielern hat, aber auch diesen Wettbewerb und das Gefühl, dass nicht beide siegen können, was Probleme
hervorruft, sagt Nivola. Anders gesagt: Drama. Der wichtigste Bestandteil jeder
aufregenden Reise. GOAL II ist da nicht anders. Es geht nicht nur um das Team“,
analysiert Kuno Becker. Es geht auch darum, was mit diesem Typen passiert und wie er
sich verändert.“
Jaume ging noch einen Schritt weiter und beseitigte mögliche Missverständnisse
zwischen dem Team und den Spielern von Real Madrid. Als ich sie zum ersten Mal traf,
habe ich ihnen klar gesagt, dass es sich bei diesem Film nicht um Beckhams, Zidanes
oder Raúls Film handelt. Es ist Santiagos Film. Was bedeutete, dass abgesehen von
den Schauspielern die anderen Spieler gleich oft gezeigt wurden. Schließlich ist es
Santiago, der durch den Film führt: durch die Konfrontationen mit seiner Vergangenheit,
seinen neu gewonnenen Ruhm und die Schwierigkeiten in seiner Freundschaft mit Gavin
einem Spieler, der auf der entgegengesetzten Seite des Spektrums spielt, nahe dem
Ende seiner Karriere als Profisportler. Sein Körper funktioniert nicht mehr so gut, wie er
es noch vor ein paar Jahren tat, erklärt Alessandro Nivola.
Um diesen alternden Fußballer zu spielen, suchte Nivola Inspiration in dem Buch Full
Time: The Secret Life of Tony Cascarino von Paul Kimmage und Tony Cascarino, dem
großen Fußballspieler für den Chelsea F.C. und Olympique de Marseille, der darin die
Schwierigkeiten seines Abstiegs als Profifußballer offen legte. Santiagos Jugend und sein
Eifer katapultieren ihn andererseits an die Spitze, wo er laut Becker zu diesem
verrückten Fußballhelden wird, der Gavins einst eindrucksvolle Gestalt zu überschatten
droht.
Neben der Herausforderung, Santiago auf einem neuen Level zu begleiten, musste
Becker sich einem anderen schwierigen Problem stellen: dem Fußballspielen. „Als ich
anfing konnte ich einfach nicht spielen. Überhaupt nicht“, gibt er zu. Becker trainierte in
Mexiko, Los Angeles und Madrid unter dem wachsamen Auge von Andy Ansah (dem
Choreographen und Fußball-Consultant des Films). Er wollte das Beste aus dem
Charakter von Santiago herausholen, also wusste er, dass er hart daran arbeiten musste,
sagt Ansah, der dies als guten Grund sah, um Becker auf ein hartes Trainingsprogramm
und eine Proteindiät zu setzen. Wir haben Können trainiert, erinnert sich Becker. Wir haben tatsächlich die richtige Spieltechnik gelernt. Es war nicht so, als wären wir auf den
Platz gegangen und hätten ein wenig Fußball gespielt. Ansah, ein früherer
Profifußballer, gibt zu, dass seine Aufgabe (Becker wie einen wirklichen Profispieler
aussehen zu lassen) keine leichte war. Insbesondere, weil er neben Ronaldo, Raúl oder
Beckham spielt. Die mit dem Fußballspielen angefangen haben, als sie drei waren und
inzwischen 25 Jahre lang spielen, wirft Becker ein, dessen Spiel inzwischen laut Ansah
verdammt viel besser geworden ist.
Eine weitere Herausforderung für die Filmemacher war, an die Fußballspieler
heranzukommen. Es war ein langer Kampf, gibt Ko-Produzent Danny Stepper zu.
Besonders zeigte sich das bei Beckham, unbestritten eines der bekanntesten Gesichter
der Sportwelt, der die Aufgabe zum Wohle des Fußballs angenommen hatte. Doch als
sie Beckham und seine Kollegen vor die Kameras bekamen, zeigte sich eine interessante
Dynamik: Schauspieler versuchten, Fußballspieler zu sein, während die Fußballer sich
wie Schauspieler verhielten. Obwohl Beckham nur zu gern die Welt an seinen Hauptjob
erinnert: „Ich bin kein Schauspieler. Ich wollte nie schauspielern und werde
wahrscheinlich nie schauspielern, aber bei einem Projekt wie diesem, einem Fußballfilm,
ist das etwas anderes, gibt er zu. Dennoch sollte man annehmen, dass jemand, der das
Rampenlicht und die forschenden Blicke seiner Fans gewöhnt ist, auf diese Art von Film-
Action vorbereitet ist. Aber nein. Es hat mich wirklich Nerven gekostet, gesteht
Beckham.
Jaume fiel natürlich auf, dass die Präsenz der Spieler nicht das war, was er sich
gewünscht hatte. Ich bin ein Regisseur und es gewohnt, dass meine Schauspieler am
Drehort sind und ihren Text kennen, erklärt er, gibt aber zu, dass er die Situation perfekt
verstanden hatte. Aber dies waren nicht meine Schauspieler.
Das Bernabéu-Stadion ist
nicht mein Drehort. Es ist ihre Kathedrale. Aber nicht jeder denkt so: Für mich ist es
nur eine Menge Zement, lästert der 62 Jahre alte Schauspieler Rutger Hauer, der den
Trainer von Real Madrid, Van Der Merwe, spielt und nimmt dem Stadion damit jede
mögliche Mystik. Es sollte nicht überraschen, dass Hauer sein ganzes Leben lang nur
minimalen Kontakt mit Fußball hatte. So wenig, dass er sich selbst für eine
Fußballjungfrau hält. Man sollte auch nicht glauben, dass der holländische
Schauspieler Angst davor hatte, die Spieler von Real Madrid zu trainieren. Es ist alles nur im Kopf, erklärt er. Besonders der Führungsstil und wie man sie dazu bekommt,
hart für einen zu arbeiten und nicht aufzugeben. Das ist interessant.
Den Filmemachern wurde erlaubt, etwas zu tun, was bislang keinem Kamerateam
vergönnt war: den Umkleideraum für eine knappe halbe Stunde zusammen mit den
Spielern zu betreten. „Außerdem hatten wir zwei Schauspieler, die mit ihnen gut
auskamen, sagt Jaume. Der sehr limitierte Zeitrahmen zwang ihn und seine Kameracrew
dazu, Mäuschen zu spielen und zu hoffen, dass keiner der Spieler direkt in die Linse
starrte, während er sich vorbereitete oder versuchte, den Ball so lange wie möglich in der
Luft zu halten. „Man spürt förmlich das Talent dieser Spieler und dass man in der
Gegenwart von Fußballgeschichte ist. Für einen Fan ist das unglaublich“, sagt Jaume, der
glaubt, trotz des Zeitlimits „einzigartiges Material“ eingefangen zu haben.
Nach dem Start der Fußballsaison stellte sich den Filmemachern eine weitere Hürde:
Real Madrid machte eine Übergangsphase während der Dreharbeiten durch, was in einer
unglücklichen Spielserie vor Weihnachten resultierte. In diesen Momenten benötigte man
einen 'Plan B', da einige der Resultate nicht mit dem übereinstimmten, was im Drehbuch
stand. Du weißt einfach nicht, was in einem echten Spiel passieren wird. Wenn jemand
eine rote Karte bekommt und beim nächsten Spiel auf der Bank sitzen muss, ändert sich
auch das Drehbuch“, sagt Ko-Produzent Danny Stepper.
Außerdem kämpft bei einem großen Spiel wie Real Madrid gegen Barcelona jeder für die
beste Kameraposition. Die Logistik wird beispielsweise dadurch erschwert, dass die
sieben Filmkameras, mit denen man das Spiel aufnehmen will, schon einen Tag früher
im Stadion stehen müssen, damit der Schiedsrichter sicherstellen kann, dass sie nicht
zu nah an der Spielfeldmarkierung stehen, so Jaume. Der Regisseur verbrachte diese
Spiele im Stadiontunnel vor einer Reihe von Monitoren und mit einer Radioverbindung zu
allen Kameraleuten. Er gab ihnen die Möglichkeit, die Kamerageschwindigkeit nach
eigenem Ermessen zu variieren, was sehr interessante Resultate hervorbrachte: „Sie
gingen von 24 Bildern pro Sekunde auf 96 Bilder pro Sekunde. Das war eine tolle Show“,
sagt er.
Das Problem ist, das es im Spiel keinen zweiten Take gibt. Jaumes Hauptaugenmerk
richtete sich also darauf, Reaktionen der Spieler einzufangen. Den Rest kann man
nachher immer noch nachstellen. Dennoch war es äußerst schwierig mit Filmkameras zu
drehen, die gerade einmal sechs Minuten Zeitlupe zulassen, bevor man das Magazin neu
laden muss. Allein deshalb waren die nachgestellten Momente außerordentlich wichtig.
Ein Team von Doubles spielt den Spielverlauf nach, während die Kameras auf ähnlichen
Positionen stehen, wie zuvor. Das einzige Problem im Bernabéu-Stadion ist, dass ich nur
das halbe Spielfeld nutzen kann, weil auf der südlichen Seite nie die Sonne scheint,
erzählt Jaume. Für Backups und die anderen Spiele, nutzten die Filmemacher zwei
weitere Stadien: Club Deportivo Leganés und Rayo Vallecano, wenn es der Regen zuließ.
Ich drehte eine Außenaufnahme und es regnete. Und gerade diese Szenen sollten doch
einen Kontrast zu Newcastle darstellen, scherzt Jaume.
Insgesamt entpuppte sich GOAL II als intensive, aber doch sehr lustige Erfahrung für alle
Beteiligten. Besonders für Jaume, den Produzent Mike Jefferies ohne Zweifel als den
besten Mann für den Job, der tolle Arbeit geleistet hat bezeichnet. Nun ist es an der
Zeit, dass das Publikum Santiago auf der zweiten Etappe seiner aufregenden Reise
begleitet. Eine Reise durch die Welt der Elite-Fußballer, wie es sie zuvor nie gegeben hat.
Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es hier vor allem um Menschen und
Menschlichkeit geht. Kuno Becker sagt es am Besten: Man muss kein Fußballfan sein,
um diese Geschichte zu mögen.“