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Geschenkt


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Geschenkt: Großartig gespielte österreichische Tragikomödie über einen zynischen Journalisten, dem das Schicksal neuen Lebenssinn schenkt. Vordergründig gehört diese österreichische Tragikomödie in die Dramedy-Kategorie „Plötzlich Papa„. Diese Filme handeln in der Regel von einem Mann, dem das Schicksal aus heiterem Himmel ein zunächst nur widerwillig akzeptiertes Kinderglück beschert. Nachwuchs ist in seinem ungebundenen...

Geschenkt

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Daniel Prochaska
Produzent
  • Thomas Hroch,
  • Gerald Podgornig
Darsteller
  • Julia Koschitz,
  • Isabell Polak,
  • Thomas Stipsits,
  • Tristan Göbel,
  • Gerhard Liebmann,
  • Clemens Berndorff,
  • Marcel Mohab,
  • Wainde Wane,
  • Thomas Mraz,
  • Maria Happel
Drehbuch
  • Stefan Hafner,
  • Thomas Weingartner

Kritiken und Bewertungen

4,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

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Kritikerrezensionen

  • Großartig gespielte österreichische Tragikomödie über einen zynischen Journalisten, dem das Schicksal neuen Lebenssinn schenkt.

    Vordergründig gehört diese österreichische Tragikomödie in die Dramedy-Kategorie „Plötzlich Papa„. Diese Filme handeln in der Regel von einem Mann, dem das Schicksal aus heiterem Himmel ein zunächst nur widerwillig akzeptiertes Kinderglück beschert. Nachwuchs ist in seinem ungebundenen Dasein zwar überhaupt nicht vorgesehen, aber moralisch kann er gar nicht anders, als die Verantwortung zu übernehmen. „Geschenkt“ erzählt diese Geschichte jedoch etwas anders als erwartet. Der Film ist für die ORF-Reihe „Stadtkomödie“ und in Koproduktion mit dem BR entstanden. Meist sorgen solche Beteiligungen dafür, dass sich die österreichischen Autoren und Regisseure aus Rücksicht auf hiesige Be- und Empfindlichkeiten etwas bremsen müssen, weil ihr Humor für den Geschmack der deutschen Redaktionen oft zu schwarz ist; davon kann diesmal zum Glück keine Rede sein. Das gilt vor allem für die Hauptfigur. Gerold „Gerry“ Plassek (Thomas Stipsits) ist ein versoffener Zyniker, der in der niederösterreichischen Provinz für eine Gratiszeitung arbeitet und den Abschied von den einstigen journalistischen Ansprüchen allabendlich in seiner Stammkneipe ertränkt. Hauptleidtragender seiner Tiraden ist der 14jährige Manuel (Tristan Göbel). Dessen Mutter Alice ist eine frühere WG-Mitbewohnerin und hat den Jungen vorübergehend bei Gerry geparkt. Die beiden finden keinerlei Draht zueinander und machen aus ihrer gegenseitigen Verachtung keinen Hehl. Das ändert sich erst, als Alice (Isabell Polak) Gerry gesteht, dass Manuel sein Sohn ist. Als habe er nur auf einen Anlass gewartet, geht plötzlich ein derartiger Ruck durch sein Leben, dass sich selbst Manuels Lehrerin Rebecca (Julia Koschitz) auf ihn einlässt.

    Das klingt zwar nach der üblichen Dramaturgie solcher Filme - egoistischer Single wird ein besserer Mensch -, aber das Autorenduo Stefan Hafner und Thomas Weingartner (Drehbuchvorlage war der gleichnamige Roman von Daniel Glattauer) und Regiedebütant Daniel Prochaska bleiben nicht nur ihrer Linie, sondern auch der Hauptfigur treu. Der Sohn von Andreas Prochaska hat die Bilder in schwere, erdige Farben getaucht (Kamera: Matthias Pötsch), was gerade den Szenen in der Kneipe eine ganz eigene Atmosphäre aus unbehaglicher Gemütlichkeit verleiht. Gemeinsam mit zwei Brüdern im Geiste scheint Gerry mehr oder weniger im Alleingang dafür zu sorgen, dass Zoltan (Gerhard Liebmann), dessen Schweigen Bände spricht, über die Runden kommt. Ausgerechnet die verhasste Arbeit sorgt dafür, dass er indirekt doch für etwas gut ist: Wenn er über eine karitative Einrichtung schreibt, erfolgt prompt eine anonyme Spende in Höhe von 10.000 Euro. Auf diese Weise kommt es auch zum Rendezvous mit Rebecca, die Flüchtlingen Deutsch beibringt und sich Gerry beim feuchtfröhlichen Date mit Erfolg schön trinkt.

    Den größten Spaß macht neben den gern auch mal politisch krachend unkorrekten Dialogen und den mit Ausnahme von Julia Koschitz hierzulande kaum bekannten, aber sehenswerten Darstellern die Liebe zum romantischen Detail, wobei Prochaska gern eine ironische Distanz einbaut: Als einer seiner Trinkkumpane Gerry wegen der anonymen Spenden als „Glücksengel“ bezeichnet, wachsen dem Journalisten prompt Engelsflügel, während er am Pissoir steht; aber dann kommt er mit den Schwingen nicht mehr durch die Kneipentür. Diese kleinen Brüche erinnern in Kombination mit der im Grunde bedrückenden Farbgebung und einer trotzigen Melancholie an die Stimmung, die der Österreicher Ludwig Hirsch mit seinen Liedern verbreitet hat. Das einheimische Liedgut, das der Regisseur ausgewählt hat, verbreitet zwar auch nicht gerade optimistische Stimmung, stammt aber von Georg Danzer und der Grazer Mundart-Band Granada. tpg.
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