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Funny Bones

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Funny Bones: Das Jahr 1995 kann seinen ersten tollen Film vermelden. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Peter Chelsoms verblüffende Verbeugung an die Zunft der Komödianten schäumt geradezu über vor der Lust am Fabulieren, dem Spaß an der Illusion und einem Reichtum an Einfällen. Wie schon in seinem Spielfilmdebüt „Hear My Song“ verschmilzt der findige Brite Realität, Erinnerungen und Fantasie zu einer brodelnden Mixtur...

Poster

Funny Bones

Handlung und Hintergrund

Tommy leidet darunter, ständig im Schatten seines berühmten Vaters, des Komödianten George, stehen zu müssen. Er macht er sich auf den Weg nach Blackpool und trifft dort die Komikerfamilie Parker, die aufgrund eines Unfalls in der Manege seit 16 Jahren von der Clowns-Zunft geächtet wurde und nicht mehr auftreten darf.

Komiker Tommy Fawkes leidet darunter, daß er stets im Schatten seines berühmten Vaters George steht. Deshalb macht er sich auf den Weg ins englische Kleinbühnenzentrum Blackpool, um das professionelle Lustigsein an der Basis zu studieren. Dort macht er die Bekanntschaft der begnadeten Komikerfamilie Parker. Doch der Clan ist seit einem tragischen Unfall, der sich 16 Jahre zuvor in der Manege ereignet hatte, auf den Bühnen geächtet und zu einem trostlosen Leben verdammt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Peter Chelsom
Produzent
  • Nicholas Frye,
  • Simon Fields
Darsteller
  • Oliver Platt,
  • Leslie Caron,
  • Jerry Lewis,
  • Lee Evans,
  • Richard Griffiths,
  • Oliver Reed,
  • Ian McNeice,
  • George Carl,
  • Freddie Davies,
  • Ruta Lee,
  • Harold Nicholas
Drehbuch
  • Peter Chelsom,
  • Peter Flannery
Musik
  • John Altman
Kamera
  • Eduardo Serra
Schnitt
  • Martin Walsh

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,8
4 Bewertungen
5Sterne
 
(3)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

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Kritikerrezensionen

  • Das Jahr 1995 kann seinen ersten tollen Film vermelden. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Peter Chelsoms verblüffende Verbeugung an die Zunft der Komödianten schäumt geradezu über vor der Lust am Fabulieren, dem Spaß an der Illusion und einem Reichtum an Einfällen. Wie schon in seinem Spielfilmdebüt „Hear My Song“ verschmilzt der findige Brite Realität, Erinnerungen und Fantasie zu einer brodelnden Mixtur, die den Zuschauer immer wieder stutzen, staunen, starren läßt. Mit entspannter Selbstverständlichkeit verwebt Chelsom Heiteres und Ernstes, Surreales und Handfestes zu einem Füllhorn der Imagination und eigenwilligen Kinounterhaltung. Dafür zeigten sich neben Hauptdarsteller Oliver Platt eine ganze Riege von berühmten Clowns - Lee Evans, George Carl, Freddie Davis - sowie die Hollywood-Legenden Jerry Lewis und Leslie Caron bereit, große Teile ihrer selbst einfließen zu lassen und die Grenzen zwischen Darstellung und der wahren Person zerfließen zu lassen. Wie ein roter Faden zieht sich ein verbittert ausgesprochener Satz von George Carl als Thema durch den dritten Teil von Chelsoms Trilogie über seine Heimatstadt Blackpool (den Anfang machte der Kurzfilm „Treacle“): „Es gibt keinen Spaß, den man nicht mit Schmerz bezahlen müßte!“ Das Lachen in „Funny Bones“, diesem Film über Clowns und andere Spaßmacher, wird teuer erkauft. Hinter jeder Pointe lauert ein menschlicher Abgrund, eine Tragödie. Spaß und Schrecken haben sich vor allem im Leben der beiden Hauptfiguren symbiotisch breitgemacht. Da ist Tommy Fawkes (Oliver Platt), der darunter leidet, auf ewig im Schatten seines berühmten Vaters, des Komödianten George (Jerry Lewis), stehen zu müssen. In einem letzten verzweifelten Versuch, den Clown in sich zu entdecken, kehrt er zurück nach Blackpool, wo er die ersten sechs Jahre seines Lebens verbracht hat. Und da ist der ansässige Jack Parker (der britische Komödiant Lee Evans in seinem Filmdebüt), ein geborener Komödiant, über den die Leute schon lachen, wenn sie ihn nur sehen. Seit einer Tragödie in der Manege vor 16 Jahren sind er und seine Familie auf den Bühnen geächtet und zu einem trostlosen Leben verdammt. Wie Tommy Fawkes bei seiner Suche nach dem perfekten Comedy-Act auf die Parkers stößt und in der Folge eine Reihe verblüffender Familiengeheimnisse entschlüsselt, davon erzählt „Funny Bones“. Aber auch von abgetrennten Füßen, dem Blackpool Tower, einer französischen Invasion und verrückten Verbrechern handelt dieser sperrige, unberechenbare, wilde Film, der alle losen Enden in einem furios gefilmten (Kamera: Eduardo Serra) Finale im Zirkusrund zusammenführt und doch vieles offen läßt. Immer wieder thematisiert Chelsom die scheinbar wahllos zusammengewürftelten Anekdoten, die er in seiner Kindheit aufgeschnappt hat. Sie bilden das gelenkige Rückgrat dieser verspielten Moritat vom sprichwörtlich traurigen Clown, in dem befreiendes Lachen und menschliche Abgründe nah zusammenliegen. Eine perfekte, oft schrullige Spielwiese voller Überraschungen, an der sich die überragenden Darsteller berauschen durften und die auch den Zuschauer in ein beständiges Hochgefühl versetzt. Fragt sich nur, warum sich dieser Traum eines Films auf der Berlinale mit dem Panorama zufrieden geben mußte und nicht im Wettbewerb lief. ts.
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