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Frühlings Erwachen

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Frühlings Erwachen: Theaterfilm nach Motiven von Frank Wedekinds Bühnenwerk.

Poster

Frühlings Erwachen

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Nuran David Calis
Produzent
  • Christian Rohde,
  • Jean-Young Kwak
Darsteller
  • Wilson Gonzalez Ochsenknecht,
  • Justus von Dohnányi,
  • Judith Rosmair,
  • Leon Pfannenmüller,
  • Constanze Wächter,
  • Amelie Plaas-Link,
  • Leo van Kann,
  • Fridolin Sandmeyer,
  • Kais Setti,
  • Benjamin Wesener,
  • Geraldine Laprell
Drehbuch
  • Nuran David Calis
Kamera
  • Björn Knechtel

Bilder

Kritiken und Bewertungen

1,6
18 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(2)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(14)

Kritikerrezensionen

  • Frühlings Erwachen: Theaterfilm nach Motiven von Frank Wedekinds Bühnenwerk.

    Mit der Verfilmung von Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“ setzt Teamworx seine Reihe mit Theater-Adaptionen für ZDF-Theaterkanal und Arte fort. Regie führt Nuran David Calis, der die 1891 erschienene „Kindertragödie“ in die heutige Gesellschaft verlagert.

    Übertragen in eine Szenerie, in der die Freizeitgestaltung der jugendlichen Hauptfiguren von intensivem Alkohol- und Drogenkonsum, Gewalt und HipHop-Musik geprägt ist, verlieren die Motive von Wedekinds Drama sicherlich jenes Schockpotenzial, das seinerzeit dafür sorgte, dass „Frühlings Erwachen“ erst 15 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung aufgeführt werden durfte. Calis zeigt allerdings auf, dass wesentliche Themen des Dramas, wie erwachende Sexualität, ungewollte Schwangerschaft, Gewalt in Familien und Versagensängste, auch für junge Menschen im frühen 21. Jahrhundert relevant sind.

    Wie schon bei „Baal“ mit Matthias Schweighöfer steht auch bei diesem Teamworx-Theaterfilm ein populärer junger Schauspieler im Vordergrund: Wilson Gonzalez Ochsenknecht weiß in der Rolle des Melchior, die er mit starker körperlicher Präsenz ausfüllt, durchaus zu überzeugen. Doch auch die weiteren jungen Hauptfiguren sind mit Constanze Wächter als Wendla und Leon A. J. Pfannenmüller als Moritz gut besetzt. Zudem sticht Justus von Dohnányi in einer - gegenüber der literarischen Vorlage deutlich aufgewerteten - Nebenrolle als Moritz‘ Vater hervor.

    Regisseur Calis, der den Stoff zuvor bereits an verschiedenen Theatern inszeniert hatte, wählt für seine TV-Umsetzung eine überwiegend ruhige Erzählform, bei der die komplexe Gedankenwelt der Teenager in den Vordergrund rückt. Auch wenn die geschilderten Vorkommnisse mitunter drastisch sind, kommt Calis ohne effektheischende Bilder aus.

    Immer wieder lässt der Regisseur in das von ihm selbst verfasste Drehbuch auch Dialog-Passagen aus Wedekinds Originaltext einfließen, die trotz des modernen Umfelds keineswegs deplatziert wirken. Auch die Struktur der dreiaktigen Dramenvorlage wird in der Fernsehfassung beibehalten, wobei der Blick durch die Vorhänge in Wendlas Zimmer jeweils den Auftakt zu einem neuen Erzählabschnitt bildet.

    Nur in wenigen Momenten kann „Frühlings Erwachen“ nicht vollauf überzeugen. So gerät ausgerechnet die Schlussszene, in der Melchior auf dem Friedhof der verstorbene Moritz erscheint, zu einer der schwächsten des Films und wirkt mitunter unfreiwillig komisch. Dies ändert jedoch nichts daran, dass diese intensive, kurzweilige Wedekind-Adaption insgesamt sehr gut gelungen ist und dem Drama aus dem späten 19. Jahrhundert durchaus den Zugang zu einer neuen Zielgruppe eröffnen kann. jl.
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