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Fritz Bauer - Tod auf Raten

© CV Films
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Fritz Bauer - Tod auf Raten: Doku über den Juristen, der in den Sechzigerjahren NS-Verbrecher vor Gericht brachte. Als Staatsanwalt rehabilitierte er die Attentäter vom 20. Juli 1944 und war Initiator der Frankfurter Auschwitzprozesse.

Poster Fritz Bauer - Tod auf Raten

Fritz Bauer - Tod auf Raten

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Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ilona Ziok
Produzent
  • Manuel Göttsching,
  • Manuel Göttsching
Drehbuch
  • Ilona Ziok
Kamera
  • Jacek Blawut
Schnitt
  • Ilona Ziok,
  • Pawel Kocambasi
Ton
  • Manuel Göttsching

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Wer war Fritz Bauer? Bis zum Erscheinen einer bemerkenswerten Biographie von Irmtrud Wojak über den im Jahre 1968 unter mysteriösen Umständen in seiner Frankfurter Wohnung tot aufgefundenen hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer waren Leben und vor allem Verdienst dieser so bedeutenden Persönlichkeit aus dem Bewusstsein der Deutschen verschwunden.
      Ilona Zioks Film wird mit Sicherheit einen verdienstvollen Beitrag dazu leisten, sein Leben und vor allem sein Wirken wieder lebendig zu machen.
      Als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Stuttgart geboren, studierte Fritz Bauer in Heidelberg, München und Tübingen Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft. Nach seiner Promotion zum Dr. jur. wurde er in Stuttgart jüngster Amtsrichter in Baden-Württemberg, aber schon 1933 aus dem Amt entlassen. Als Sozialdemokrat und Jude kam er im KZ Heuberg und auf dem Oberen Kuhberg in Ulm in Schutzhaft. Nach der Freilassung 1936 emigrierte er nach Dänemark und floh 1943 von dort nach Schweden, wo er mit Willy Brandt und anderen die Zeitschrift „Sozialistische Tribüne“ gründete. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Landgerichtsdirektor in Braunschweig und dort 1950 auch Generalstaatsanwalt. 1952 war er der Ankläger im sogenannten Remer-Prozess. In dessen Folge wurden die Widerstandskämpfer vom 20.Juli 1944 rehabilitiert, ihr Versuch, Hitler zu töten, legitimiert. Das Gericht schloss sich Bauers Auffassung in seinem Plädoyer an, der NS-Staat sei ?kein Rechtsstaat, sondern ein Unrechtsstaat‘ gewesen. 1956 wurde Bauer in das Amt des hessischen Generalstaatsanwaltes in Frankfurt berufen, das er bis zu seinem Tode 1968 innehatte. Das Urteil im „Remer-Prozess“ ermöglichte dann Bauer, 1963 in Frankfurt mit den sogenannten „Auschwitz-Prozessen“ Ermittlungsverfahren gegen vormalige Angehörige der SS-Besatzung im KZ Auschwitz einzuleiten. Bauer war es auch, der 1960 dem israelischen Geheimdienst Mossad die entscheidenden Hinweise zur Ergreifung Eichmanns in Argentinien gab.
      Durch Fritz Bauer gelang der Aufbau einer demokratischen Justiz im Nachkriegsdeutschland und die strafrechtliche Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts. Gleichzeitig führte er aber auch der Gesellschaft eindringlich vor Augen,, sich mit der eigenen Geschichte auseinander zu setzen.

      Das Verdienst von Ilona Ziok ist nicht nur, Fritz Bauer mit dieser Dokumentation ein Denkmal zu setzen. Die Qualität des Films besteht zum einen in der Sammlung des Archivmaterials und den eindrucksvollen Interviews mit Zeitzeugen, Weggefährten und engen Freunden Bauers. Besonders eindrucksvoll aber ist die Montage dieses Materials, nicht die bloße Aneinanderreihung der einzelnen Interviews sondern das thematische Ineinanderfügen der Ausschnitte mit einer präzisen Dramaturgie. Bauers Wirken und Leben, die historischen Geschehnisse während der Hitlerdiktatur und auch in den von Bauer initiierten Prozessen fügen sich wie ein Puzzle in einen spannenden Erzählfluss und gehen damit wahrlich unter die Haut.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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