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Friedensschlag

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Friedensschlag: Eindringliche Dokumentation über ein Sozialprojekt, das kriminellen Jugendlichen einen Ausweg aus der Gewalt zeigen soll.

Poster

Friedensschlag

Handlung und Hintergrund

Eftal, Marco, Josef, Denis und Juan sind alle keine netten Jungs, sondern knallharte Schläger, die bereits eine lange Liste an Vorstrafen vorweisen können. Um ihrer Haft zu entgehen oder Pluspunkte zu sammeln, beteiligen sie sich an dem Projekt „Work & Box Company“. Mit Boxtraining soll jeder der Jugendlichen über Disziplin und Einsatz seine Wut abbauen und sich mit sich selbst auseinandersetzen lernen. Ein steiniger, aber erfolgreicher Weg: Angeblich finden mehr als 80 Prozent der Teilnehmer zurück in die Gesellschaft.

Darsteller und Crew

  • Gerardo Milsztein
    Gerardo Milsztein
  • Uwe Dierks
    Uwe Dierks
  • Thomas Grube
    Thomas Grube
  • Werner Makalla
  • Rupert Voss
  • Andrea Thilo
  • Barbara Toennieshen
  • P:lot

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Um der Gefängnisstrafe zu entgehen, finden Münchner Jugendliche in der sozialen Einrichtung der „Work and Box Company“ einen möglichen Ausweg aus der Kriminalitäts- und Gewaltspirale. Mit ihrem Programm aus Boxtraining, Gemeinschaftstherapie und Vertrauensbildung offerieren die Sozialpädagogen eine Chance auf ein geregeltes Leben und sicheren Ausbildungsplatz. Doch schnell verdeutlicht diese beeindruckend sensible Dokumentation, welche hartnäckigen, psychologischen Widerstände es anzugehen gilt, welche schwierigen Lebensverhältnisse hinter der Gewalt stehen. Filmemacher Gerardo Milsztein fängt mit viel Verständnis die außergewöhnliche Arbeitsweise der Institution und das engagierte, sehr persönliche Ringen um die jungen Straftäter ein. Dabei begleitet die Kamera feinfühlig die Gruppe aus nächster Nähe, dokumentiert heftige Konflikte, kleine Erfolge und Rückschläge ebenso wie den Alltag in der Clique, ohne dabei voyeuristisch zu wirken. Ein lebensnaher und unvergesslicher Einblick in allzuoft mit Vorurteilen behaftete soziale Realitäten. Ein Film, der Verständnis schafft und Mut macht.

      Jurybegründung:

      Die ‚Work and Box Company‘ ist ein engagiertes und ambitioniertes soziales Projekt für kriminell gewordene Jugendliche. Grundidee ist, den Jugendlichen etwas zu geben, was sie bislang entbehrten: Konfrontation, Reibung, Zuneigung, ein positives Vaterbild und echte Autorität.
      Alte Verhaltensmuster sollen aufgelöst und ein neues Verständnis vom eigenen Ich gewonnen werden. Seit vielen Jahren ging Regisseur Gerardo Milsztein mit dem Gedanken um, einen Film über gewalttätige Jugendliche zu drehen. Die Begegnung mit ‚Work and Box‘ ließ schließlich alle Pläne zur Realität werden.

      FRIEDENSSCHLAG ist ein Dokumentarfilm mit einer ungefilterten Realität geworden, mit einem ungewöhnlich reichhaltigen Recherche- und Beobachtungsmosaik. Beeindruckend, wie es dem Regisseur und seinem Team gelang, eine große Nähe zu den Jugendlichen aufzubauen und diese Nähe zu selten so wahrnehmbaren Reaktionen, Haltungen und Selbstaussagen zu nutzen.
      ‚Ihr müsst mich packen, damit ich es packe‘, sagt im Film der Jugendliche Eftal. In gewisser Hinsicht das Leitmotiv des Films. Dem ‚Packen‘ dient auch das Boxtraining im Maßnahmeprojekt. Formuliert wird das dahinter stehende Konzept: ‚Ausweichen, kontern, attackieren - Verteidigung oder Rückzug? Im Ring sind alle gezwungen sich ehrlich und unverstellt in die Augen zu schauen.‘ Das Boxen wird zum Auslöser persönlicher Entwicklungen.
      Für die Struktur des Films auch eine sehr schlüssige Metapher, die auch den roten Faden bildet. Sinnbild des innerlichen Kampfes der Jugendlichen gegen sich selbst. Das Fallen und das Wiederaufstehen.

      FRIEDENSSCHLAG kann auch im Selbstverständnis des Regisseurs nur ein Kapitel abbilden in einem langen Prozess des Prinzips Hoffnung. Der Film bleibt hier erfreulich illusionslos. ‚Ein Patentrezept kann ich nicht liefern‘, sagt Milsztein. ‚Aber ich weiß, dass die Jungen Hilfe annehmen, wenn man sich von Herzen mit ihnen beschäftigt und sie an die Hand nimmt‘.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Friedensschlag: Eindringliche Dokumentation über ein Sozialprojekt, das kriminellen Jugendlichen einen Ausweg aus der Gewalt zeigen soll.

      Die Produzenten von „Rhythm is it!“ haben wieder ein Educations-Projekt gefunden: Gewaltbereite Jugendliche sollen in außergewöhnlichen Maßnahmen ihre letzte Chance nutzen.

      Sie heißen Eftal, Marco, Josef, Denis und Juan und sind gewaltbereite Schläger von jener Sorte, die einen Dominik Brunner im Aggressionsrausch totgeprügelt haben. Es fällt also schwer, sie sympathisch zu finden. Zwei Sozialarbeiter versuchen es dennoch und haben damit erstaunlichen Erfolg: 2002 gründeten Rupert Voss und Werner Makella die „Work & Box Company“ in Taufkirchen bei München. Mit Boxtraining soll jeder der verlorenen Jugendlichen über Disziplin und Einsatz seine Wut abbauen und sich mit sich selbst auseinandersetzen lernen. Ein steiniger, aber erfolgreicher Weg: Angeblich finden mehr als 80 Prozent der Teilnehmer eine Ausbildung oder Arbeitsstelle und damit zurück in die Gesellschaft, aus der sie sich heraus katapultiert haben.

      Es ist ein bedrückendes Bild, das Gerardo Milsztein von den Protagonisten zeichnet: Verurteilt zu teils mehrjährigen Haftstrafen, nehmen sie nur Teil, um der Haft zu entgehen, oder Pluspunkte zu sammeln. Von Motivation kann keine Rede sein. Es ist schwer erträglich diesen Totalverweigerern zuzuhören, was sie alles auf dem Kerbholz haben, das ganze Ausmaß ihrer Menschenverachtung mitzuerleben. Sie sind verroht, abgestumpft, dauerbedröhnt, und mit einem erschreckenden Hass auf alles und jeden ausgestattet. Die Initiatoren des Projekts beeindruckt das indes nicht. Du musst dein Leben ändern, lautet ihr Leitsatz, mit dem sie engagiert und unerbittlich die Delinquenten auf einen Selbsterfahrungstrip schicken.

      Die sind zwar notorische Machos, heulen aber schon, wenn sie nur aus dem Bett müssen - der Anfang ihrer Selbsterkenntnis (soweit dies möglich ist). Sie lernen ihren Mann stehen und dass es tatsächlich andere Lösungswege als zuzutreten gibt. Mit den Mentoren erforscht der Film die psychologischen Ursachen für ihr Verhalten. Hier haben Eltern, der Staat und sie selbst versagt, was Interviews mit den Initiatoren, den Jugendlichen und ihren sich grämenden Müttern belegen - von den prügelnden Vätern zeigt sich bezeichnenderweise keiner. Gewalt ist ganz klar Männersache. Nun müssen sie erstmalig Sinn und Ziele finden, was enorme Widerstände und Emotionen auslöst. Für sein Regiedebüt hat Milsztein, der erfahrene Kameramann von „Die Widerständigen. Zeugen der Weißen Rose“ ihren Weg begleitet bis zu handfesten Erfolgen. Sympathieträger sind sie dann immer noch keine, aber man gönnt ihnen jeden Fortschritt. tk.
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