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Fremde Haut: Der Übersetzerin Fariba Tabrizi (Jasmin Tabatabai) droht, nachdem sie von Sittenwächtern als homosexuell entlarvt wurde, in ihrem Heimatland, dem Iran, die Todesstrafe. Mit der Unterstützung eines Verwandten kann Fariba nach Deutschland fliehen. Im Frankfurter Flughafenlager wird ihr Asylantrag abgelehnt. Sie rechnet stündlich mit ihrer Abschiebung. In ihrer verzweifelten Lage eröffnet sich durch den Selbstmord eines...

Handlung und Hintergrund

Weil ihr im Heimatland für ihre homosexuelle Veranlagung die Todesstrafe droht, flüchtet die junge Fariba (Jasmin Tabatabai) vom Iran nach Deutschland, dessen Kultur sie bewundert und dessen Sprache die Dolmetscherin ein gutes Stück beherrscht. Dann aber begeht sie den Fehler, nur politische Gründe für ihre Flucht anzugeben, und das reicht nicht. Sie landet in Abschiebehaft und nimmt dort die Identität eines verstorbenen Zellennachbarn an. Nun ist sie ein fremder Mann in einem fremden Land - und frisch verliebt.

Kritisches Gesellschaftsdrama und ungewöhnliche Liebesgeschichte in einem ist diese sensible Meditation zum Thema Identitätssuche von Regisseurin Angelina Maccarone.

Weil der homosexuellen Fariba in ihrer Heimat Iran die Todesstrafe droht, flieht sie nach Deutschland, wo jedoch ihr Asylantrag abgelehnt wird. Sie muss stündlich mit ihrer Abschiebung rechnen. Durch den Selbstmord eines iranischen Mitinsassen eröffnet sich ein Ausweg: Sie nimmt seine Identität an und landet mit seiner Aufenthaltsgenehmigung in der schwäbischen Provinz - als Mann.

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Besetzung und Crew

Regisseur
  • Angelina Maccarone
Produzent
  • Ulrike Zimmermann
Darsteller
  • Jasmin Tabatabai,
  • Anneke Kim Sarnau,
  • Hinnerk Schönemann,
  • Simon Schwarz,
  • Jens Münchow,
  • Navid Akhavan,
  • Jewgenij Sitochin
Drehbuch
  • Angelina Maccarone,
  • Judith Kaufmann
Kamera
  • Judith Kaufmann
Schnitt
  • Bettina Böhler
Casting
  • Tina Böckenhauer

Kritikerrezensionen

    1. Es ist die Handlung eines Verwechslungslustspieles, das hier mit tragischem Kontext versehen und zu einem Drama um Identität verwandelt wurde. Jasmin Tabatabai, selbst im Iran aufgewachsen, spielt Fariba, die sich als Mann ausgibt – sie hat aus ihrer Heimat fliehen müssen, weil sie eine Frau geliebt hat. Im Flüchtlingslager, im Niemandsland des Flughafens, hat sie Siamak versprochen, seiner Familie zu schreiben, als Siamak, falls sie in Deutschland bleiben dürfte und er gehen müsste – dabei, Ironie des Schicksals, wäre Fariba abgeschoben worden und Siamak hätte Aufenthalt bekommen, doch er begeht Selbstmord, und Fariba bleibt als Siamak da. Sie schreibt an seine Familie, die Briefe sind im Lauf des Films Ausdruck ihre Inneren. Und wenn sie von Deutschland erzählt, öffnet sich für den Zuschauer ein anderer Blick von außen auf das Bekannte: Das Brot hat seltsame Formen, die deutschen sprechen leise und putzen viel, selbst die Mülltonnen.

      Fariba spielt ein Spiel mit der Identität in einem Land, das ihr fremd ist, wo die Zukunft ungewiss ist, wo man der Willkür der Behörden ausgesetzt ist ohne Pass, ohne Arbeitserlaubnis: Es ist ein ernstes Spiel für Fariba.

      Lakonisch zeigt der Film die Schwierigkeiten von Fariba/Siamak: den Bart sprenkelt sie sich mit Schuhcreme auf der Zahnbürste ins Gesicht, den Gemeinschaftsduschen kann sie nur mit Mühe entgehen, der Puffbesuch mit Kollegen deckt beinahe alles auf. Fariba findet illegale Arbeit in einer Krautfabrik, und dort wird sie – Zufall, Schicksal? – aufgrund einer Wette um ein Fahrrad von Anne angemacht, die mehr und mehr Interesse am iranischen Kollegen zeigt.
      Eine Liebesgeschichte entwickelt sich gegen alle Widerstände – der Nationalität, der Kollegen, die selbst an Anne interessiert sind, des Geschlechts. Anne liebt Siamak, den Mann – doch Anne wird von Fariba, der Frau, wiedergeliebt.

      In diesen latenten Konflikt ist die Schwierigkeit als Fremde im fremden Land eingekapselt: es kann so nicht gut gehen in der Zukunft, irgendetwas muss, wird passieren – doch gleichzeitig spielt sich das Leben im Jetzt ab, in der absoluten Gegenwärtigkeit, für Fariba unter dem Damoklesschwert der Abschiebung, für Anne wegen der vielfältigen früheren Demütigungen durch Männer.

      Die Aufdeckung von Faribas Geheimnis, die Entdeckung Annes, eine Frau zu lieben, verpufft im Film, der Konflikt bricht nicht aus, die Liebe scheint zu siegen gegen den Betrug, gegen den Täuschungsversuch durch Fariba – das wirkt auf den ersten Blick wie eine drastische dramaturgische Schwäche, aber vielleicht wäre eine Auflösung auch zu sehr einem reißerischen Prinzip verfangen gewesen, das der Film durchweg zu vermeiden sucht. Die Tragödie verlangt, dass die Katastrophe im Augenblick des scheinbaren Glücks die Protagonisten ereilt.

      Angelina Maccarones Film beweist trotz einiger Schwächen im Aufbau eine reife inszenatorische Souveränität – und er zeigt einfallsreich, wie einfach es ist, bei Avis ein Auto zu klauen. Jasmin Tabatabai, mit verhärmtem starrem Gesicht und herabgezogenen Mundwinkeln, gelingt es, das Stilisierte des Plots vergessen zu machen, als Frau im fremden Land, in fremder Haut.

      Fazit: Drama um Identität und Flüchtlingsdasein.
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    2. Fremde Haut: Der Übersetzerin Fariba Tabrizi (Jasmin Tabatabai) droht, nachdem sie von Sittenwächtern als homosexuell entlarvt wurde, in ihrem Heimatland, dem Iran, die Todesstrafe. Mit der Unterstützung eines Verwandten kann Fariba nach Deutschland fliehen. Im Frankfurter Flughafenlager wird ihr Asylantrag abgelehnt. Sie rechnet stündlich mit ihrer Abschiebung. In ihrer verzweifelten Lage eröffnet sich durch den Selbstmord eines iranischen Mitinsassen ein dramatischer Ausweg - sie nimmt seine Identität an und wird als Siamak Mustafai mit seiner vorläufigen Aufenthaltsgenehmigung in die schwäbische Provinz umgesiedelt...

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