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Freier Fall

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Freier Fall: Drama um einen verheirateten jungen Polizist, der die Liebe zu einem Kollegen entdeckt.

Poster Freier Fall

Freier Fall

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Handlung und Hintergrund

Marc hofft auf eine Karriere bei der Bereitschaftspolizei, der Nachwuchs ist unterwegs, die Liebe zu seiner Frau unerschütterlich und die Doppelhaushälfte von den Eltern vorfinanziert. Sein Leben ist gut eingerichtet - bis er bei einer Fortbildung einen netten Kollegen kennenlernt, der ihm beim Lauftraining näher kommt. Er verliebt sich Knall auf Fall und weiß bald nicht mehr, was er wirklich will, alles was ihm Sicherheit gab, bricht weg, er befindet sich im freien Fall.

Marc hofft auf eine Karriere bei der Bereitschaftspolizei, der Nachwuchs ist unterwegs, die Liebe zu seiner Frau unerschütterlich und die Doppelhaushälfte von den Eltern vorfinanziert. Sein Leben ist gut eingerichtet - bis er bei einer Fortbildung einen netten Kollegen kennenlernt, der ihm beim Lauftraining näher kommt. Er verliebt sich Knall auf Fall und weiß bald nicht mehr, was er wirklich will, alles was ihm Sicherheit gab, bricht weg, er befindet sich im freien Fall.

Ein junger Polizist führt zwar ein harmonisches Leben, wird aber durch seine Begierde für einen anderen Mann aus dem Alltag gerissen. Subtil erzähltes, stark besetztes Drama über persönliche und gesellschaftliche Homophobie.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Stephan Lacant
Produzent
  • Daniel Reich,
  • Christoph Holthof
Darsteller
  • Hanno Koffler,
  • Max Riemelt,
  • Katharina Schüttler,
  • Oliver Bröcker,
  • Stephanie Schönfeld,
  • Britta Hammelstein,
  • Maren Kroymann,
  • Luis Lamprecht,
  • Shenja Lacher,
  • Vilmar Bieri,
  • Attila Borlan,
  • Horst Krebs,
  • Samuel Schnepf
Drehbuch
  • Stephan Lacant,
  • Karsten Dahlem
Musik
  • Dürbeck & Dohmen
Kamera
  • Sten Mende
Schnitt
  • Monika Schindler
Casting
  • Marion Haack

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,8
21 Bewertungen
5Sterne
 
(20)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Der Zeitpunkt, um die eigene Homosexualität zu entdecken, ist denkbar ungünstig für Marc: Der werdende Vater bezieht mit seiner Freundin gerade eine Doppelhaushälfte neben seinen Eltern. Und so richtig akzeptiert er seine heimliche Beziehung mit Kay ja selbst nicht. Regisseur und Co-Autor Stephan Lacant siedelt das Drama "Freier Fall" über eine Identitätskrise im traditionell homophoben Milieu der Polizei an. Der ambitionierte Film über einen Mann, der befürchtet, sein ganzes Umfeld zu verlieren, eröffnete auf der Berlinale 2013 die Reihe Perspektive Deutsches Kino.

      Lacants Co-Autor Karsten Dahlem hat während seiner Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei selbst erlebt, dass schwule Kollegen gemobbt wurden. Und der Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter in Deutschland, VelsPol, beklagt, dass immer noch viele Polizeibeamte ihre homosexuelle Orientierung aus Angst vor Diskriminierung verheimlichen. Das gilt für Marc umso mehr, da er sich auch privat in Polizeikreisen bewegt. In seiner Welt existiert Schwulsein nicht, bis Kay auftaucht. Der Draufgänger schert sich nicht um Konventionen: Er kifft, er drückt Marc einen Kuss auf den Mund und vermittelt ihm ein völlig neues Gefühl von Freiheit.

      Fortan pendelt Marc zwischen zwei klischeehaft konträren Welten. Er joggt mit Kay im Wald, tanzt mit ihm in der Disco und hat einen Schlüssel zu seiner Wohnung. Zuhause fällt es ihm schwer, weiterhin Gefallen an der bürgerlichen Idylle mit Grillparty und Rasenmähen zu finden. Sein Herumdrucksen zieht sich fast über die ganze Länge des Films. Dieses Schweigen stellt seine behauptete Zuneigung für Bettina und auch Kay in Frage. Vielmehr scheinen seine inneren Skrupel in einem diffusen Egoismus zu gründen. Gegen diesen Mangel an emotionalem Drama können auch die bemühten Schauspieler nicht allzu viel ausrichten. Insofern wirkt der Film ähnlich zurückhaltend wie sein Hauptcharakter. Dennoch ist er für ein Erstlingswerk mit einem schwierigen und wichtigen Thema recht ansehnlich geraten.

      Fazit: Das Drama "Freier Fall" über die heimliche schwule Liebe eines Polizisten wirkt engagiert und weckt das Interesse an seinen Figuren. Aber in der emotionalen Ausarbeitung bleibt es recht zurückhaltend.
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    2. Freier Fall: Drama um einen verheirateten jungen Polizist, der die Liebe zu einem Kollegen entdeckt.

      Ein verheirateter junger Polizist entdeckt die Liebe zu einem Kollegen und steht bald vor den Scherben seiner Existenz.

      Polizei, Armee, Fußball. Ein Terrain, auf man über Homosexualität schweigt, will man nicht seine Karriere vorschnell beenden. Mannsein heißt heterosexuell sein. So ist auch Marcs Leben gut eingerichtet. Er hofft auf baldige Beförderung bei der Bereitschaftspolizei, der Nachwuchs ist unterwegs, die Liebe zu seiner Frau unerschütterlich und die Doppelhaushälfte von den Eltern vorfinanziert. Alles ist im grünen Bereich bis er bei einer Fortbildung einen netten Kollegen kennenlernt und ihm näher kommt, sich Knall auf Fall in ihn verliebt und bald nicht mehr weiß, was er wirklich will. Alles, was ihm Sicherheit gab, bricht weg.

      Stephan Lacant geht das Thema und die unvorhergesehenen Ereignisse sehr subtil an. Wenn Marc nach der Geburt seines Kindes dem Lover sagt „ich bin nicht schwul, das war ein Ausrutscher“, wirkt das glaubhaft, wie auch die ganze fast zufällige Entwicklung. Man(n) pinkelt und läuft zusammen, schubst sich spielerisch wie kleine Jungs und plötzlich ist es da, dieses rauschhafte und unbekannte Gefühl, aber auch das Schuldbewusstsein, die Desorientierung. Marc befindet sich im „freien Fall“. Die fein erzählte Geschichte zwischen den Männern stützt sich auf großartige Schauspieler. Die psychologische Konstellation stimmt, nichts wirkt gekünstelt. Max Riemelt spielt ohne falsche Schamhaftigkeit den Verführer und Hanno Koffler den in sich Zerrissenen, der bald weder seiner Frau (Katharina Schüttler) noch dem Geliebten genügen kann.

      Der Film belässt es nicht bei dem persönlichen Drama, sondern entlarvt die Diskriminierung Homosexueller, die Homophobie als weit verbreitete Einstellung einer offen und liberal scheinenden Gesellschaft. Da schleudert die Mutter ihrem Sohn ins Gesicht, so habe sie ihn nicht erzogen, die starken Polizeitypen belassen es nicht bei verbalen Tiefschlägen, sondern schlagen auch schon mal zu. In der letzten Einstellung überholt Marc beim Lauftraining seine Kameraden, lässt sie weit hinter sich. Ein Akt der Befreiung. mk.
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      1. Für Marc verläuft sein Leben nach Plan. Er ist jung verheiratet, ein Baby ist unterwegs, das neue Heim liegt praktischerweise neben dem Haus der Eltern und die Karriere als Polizist scheint vorgezeichnet. Doch eines Tages ändert sich alles: Denn Marc lernt bei einem Lehrgang Kay kennen, einen neuen Kollegen. Aus einer kumpelhaften Freundschaft wird schnell mehr. Marc fühlt sich von Kai angezogen, verliebt sich in ihn. Und der freie Fall beginnt. In Stephan Lacants eindringlichem Drama geht es um so viel mehr als eine homosexuelle Liebesgeschichte. Durch die neu erwachten Gefühle ist Marc gezwungen, seinen kompletten Lebensentwurf, seine Identität und seine Rolle in der Gesellschaft neu zu bewerten und zu definieren. Dass dies nicht ohne Komplikationen geschehen kann, zeigt der Film kompromiss- und schonungslos. Hanno Koffler in der Hauptrolle gelingt es, Marcs Konflikt glaubwürdig zu verkörpern. Man spürt seine innere Zerrissenheit zwischen Pflichtbewusstsein und seiner neuen Sehnsucht. Max Riemelt als Verführer Kay überzeugt schauspielerisch ebenfalls auf ganzer Linie. Am Ende fasst Marc Mut, sich gegen den konservativen Erwartungsdruck einer spießigen und heuchlerischen Gesellschaft zu stellen. Doch wohin ihn nun sein Leben führt, lässt dieser sorgfältig komponierte Film offen. Ein starkes Drama, aufrüttelnd und authentisch

        Jurybegründung:

        Das Schwulendrama erzählt von dem jungen Polizisten Marc, dessen Leben auf den ersten Blick mustergültig wirkt: Er ist glücklich verheiratet, seine Frau Bettina erwartet ein Kind, beruflich ist er in die Fußstapfen seines Vaters getreten, der ebenfalls bei der Polizei war. Doch dieses Leben ist auf einer Lüge errichtet. Als er sich in den Kollegen Kay verliebt, spürt er, dass er Neigungen und Bedürfnisse lange Zeit unterdrückt hat. Um seine Liebschaft geheim zu halten, verstrickt er sich nach und nach in ein Gewebe von Lügen, aus dem es irgendwann kein Entrinnen mehr gibt. Damit beginnt der Titel gebende freie Fall. Dieser Fall ist dramaturgisch sehr behutsam ausgearbeitet und mit einigen spannenden retardierenden Momenten und Wendungen versehen. Immer wieder scheint Marc die Fassade seines bürgerlichen Lebens bewahren zu können. Doch dann wiegt er sich wieder allzu sehr in Sicherheit. Vor allem, wenn Marcs Mutter von den sexuellen Neigungen ihres Sohnes erfährt, grenzt es schon fast an Naivität, dass Marc glaubt, seine Frau werde nichts davon erfahren. Es kommt, wie es kommen muss. Marc verliert alles. Doch am Ende zeigt sich auch, dass er mit seinem Outing zumindest einen entscheidenden Schritt hin zu einem gesunden Selbstbewusstsein gegangen ist.
        Dieses Ende (Marc läuft seinen Kollegen beim Sport davon), das auf den Anfang verweist (Marc bekommt beim Laufen Seitenstechen), ist symptomatisch für den Aufbau des ganzen Films. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, mit großer Sorgfalt wird die Handlung entwickelt. Die Figuren sind fein gezeichnet und präzise gespielt. Vor allem die beiden Hauptfiguren Marc und Kay zeichnen sich durch bemerkenswerte Ambivalenz aus. Die Nebenfiguren sind dann stereotyper, wenn es der Handlungsführung dient. Sten Mendes Kamera lässt den Akteuren den notwendigen Raum, sich zu entfalten, legt zugleich aber auch viel Wert auf ästhetische Wirkkraft. Die Musik der Filmkomponisten Dürbeck & Dohmen schafft eine suggestive Atmosphäre. Dem Team um den Regisseur und Drehbuchautor Stephan Lacant ist damit ein Stück kraftvolles Kino gelungen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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