Forget Baghdad: Filmische Reflexion, die die Klischees "des Juden" und "des Arabers" auf der Leinwand und gleichzeitig das Leben von vier arabisch-kommunistischen Juden aus dem Irak dokumentiert.
Forget Baghdad
Handlung und Hintergrund
Fremd im eigenen Land zu sein ist eine Sache, aber so zwischen allen Stühlen zu sitzen wie die Protagonisten in „Forget Baghdad“, das ist schon einen abendfüllenden Dokumentarfilm wert. Im Mittelpunkt steht das Leben von vier jüdischen Arabern, geboren und aufgewachsen in der irakischen Hauptstadt, wo sie Mitglieder der kommunistischen Partei wurden und sowohl die Judenpogrome der 40er Jahre als auch die Kommunistenverfolgung unter dem jungen Saddam überlebten. Nun sitzen sie in Israel, wo sie als orientalische Juden auch wieder nur Außenseiter sind.
Beeindruckende Schicksale in einer gewohnt unterhaltsam und pointiert in Szene gesetzten Portraitreihe/Klischeereflektion des gefeierten arabischen Dokumentarfilmers Samir („Das große Mitte-Land“).
Geboren in den zwanziger/dreißiger Jahren im Irak, haben vier arabisch-kommunistische Juden ein ganzes Jahrhundert durchlebt: den Zweiten Weltkrieg, die Nazis, den antikolonialen Kampf, Befreiungskriege, den Kommunismus. Teil ihrer Geschichte sind die antisemitischen Pogrome, die die Jüdische Gemeinde in Bagdad 1948 in Angst und Schrecken versetzte.