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Fischer sucht Frau

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Fischer sucht Frau: Sinan Akkus und Judith Westermann eine originelle Geschichte, die auch dank des vorzüglich zusammengestellten Ensembles in ihren besten Momenten an den Humor britischer Sozialkomödien erinnert. Meist ist das Weltbild, das die ARD-Tochter Degeto in ihren Freitagsfilmen verbreitet, von ergreifender Schlichtheit; deshalb gleichen sich auch die Geschichten immer wieder. Ein besonders beliebtes Handlungsmuster ist die...

Poster

Fischer sucht Frau

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sinan Akkus
Produzent
  • Nanni Erben,
  • Annika Kober
Darsteller
  • Sebastian Fräsdorf,
  • Cornelia Gröschel,
  • Uwe Rohde,
  • David Simon,
  • Stefan Lampadius,
  • Juri Raphael Senft
Drehbuch
  • Judith Westermann

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Sinan Akkus und Judith Westermann eine originelle Geschichte, die auch dank des vorzüglich zusammengestellten Ensembles in ihren besten Momenten an den Humor britischer Sozialkomödien erinnert.

    Meist ist das Weltbild, das die ARD-Tochter Degeto in ihren Freitagsfilmen verbreitet, von ergreifender Schlichtheit; deshalb gleichen sich auch die Geschichten immer wieder. Ein besonders beliebtes Handlungsmuster ist die Rückkehr eines Mannes oder einer Frau in die einstige Heimat irgendwo auf dem Land. Spätestens der zweite Mensch, der ihnen über den Weg läuft, ist die Jugendliebe. Zwar flammen alsbald die alten Gefühle wieder auf, aber vor dem Happy End muss sich die heimgekehrte Person der Liebe erst als würdig erweisen.

    „Fischer sucht Frau“ variiert dieses Schema immerhin auf originelle Weise. Die Titelassoziationen zum bekanntesten Kuppelformat im deutschen Fernsehen wirken zunächst jedoch unpassend: Alex (Sebastian Fräsdorf) ist zwar in der Tat auf der Suche, aber nicht nach einer Frau, sondern nach einem Käufer für sein Elternhaus. Dass er überhaupt nach vielen Jahren zum ersten Mal in das Fischerdorf zurückgekehrt ist, hat auch nichts mit Sehnsucht zu tun, schon gar nicht nach seinem Vater, dem er die Schuld für das Auseinanderbrechen der Familie gibt. Als sich Alex gerade mit einem Freund und Geschäftspartner (Patrick Abozen) selbstständig machen will, erreicht ihn ein Bescheid des Sozialamts: Vater Fred (Uwe Rohde) hatte einen Unfall, der Sohn soll für die Pflege aufkommen: Fred ist querschnittsgelähmt. Weil Alex sein Erspartes für sein Start-up-Unternehmen braucht, will er das Elternhaus verkaufen und Fred in einem Heim unterbringen. Es gibt nur ein Problem: Stresund ist ein vergessenes Kaff jenseits der Endstation. Das Aussterben ist dem kleinen Ort angesichts des unübersehbaren Mangels an weiblichen Wesen im heiratsfähigen Alter gewiss, daher will auch niemand das Haus kaufen. Alex sieht nur eine Möglichkeit, wieder Leben ins Dorf zu bringen: Er muss dafür sorgen, dass Frauen nach Stresund kommen, und organisiert ein Speed-Dating für die Single-Fischer. Dummerweise kriegen die Männer das Maul nicht auf; also bringt er ihnen bei, wie man mit Frauen umgeht.

    Im Grunde erzählen Judith Westermann (Buch) und Sinan Akkus (Regie) gleich drei Geschichten. Die Partnerschaftsvermittlung ist zwar so etwas wie der Motor der Handlung, aber natürlich geht es wie so oft in solchen Filmen um einen Sinneswandel, und deshalb kommt nun Marie (Cornelia Gröschel) ins Spiel. Die beiden waren ein Paar, bis Alex mit 18 Freds Kutter angezündet hat und nach Hamburg geflohen ist. Außerdem gilt es selbstredend, Vater und Sohn miteinander zu versöhnen, aber dafür müssen sie gemeinsam die Vergangenheit aufarbeiten.

    Regisseur Sinan Akkus hat 2009 schon mit seinem ersten Langfilm auf sich aufmerksam gemacht: Die episodisch inszenierte deutsch-türkische Hochzeitskomödie „Evet, ich will“ handelte von vier Paaren, deren Ehelichung am Einspruch der Eltern zu scheitern droht. Sein jüngstes Werk zeichnet sich vor allem durch die Führung der Darsteller aus, zumal das Ensemble vorzüglich zusammengestellt worden ist. „Fischer sucht Frau“ ist das erste verfilmte Langfilmdrehbuch von Judith Westermann. Dank Akkus‘ Umsetzung gelingt das Kunststück, Sympathie für Charaktere zu wecken, die allesamt auf den ersten Blick wenig einladend wirken. Kameramann Harald Cremer sorgt parallel zu Alex‘ wachsendem Wohlbehagen für zunehmend ansprechende Bilder, Komponist Tim Neuhaus hat eine stimmungsvolle schöne Musik geschrieben, aber am schönsten sind die lakonisch inszenierten komischen Momente, allen voran Alex‘ Bemühungen, den Fischern das Flirten beizubringen; in diesen Szenen ist der Film sehr nah an den Klassikern der britischen Sozialkomödie wie „Kalender Girls“ oder „Ganz oder gar nicht“. tpg.
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